26.5. Mit dem Taxi fuhren wir zum Hauptbahnhof Taipeh wo wir in die Metro stiegen und nach 45 Min. den Flughafen erreichten. Wieder einmal mussten wir viel zu viel fürs Übergepäck bezahlen, weil wir es nicht online buchen konnten .

Nach einem 2 ½ Std. Flug erreichten wir Seoul und staunten wie schnell wir durch die Grenzkontrolle kamen. Mit dem Limousinen Bus fuhren wir in einer Stunde zum Ramada Hotel wo wir im 22. OG ein Zimmer mit Blick auf die Stadt bezogen. Für solch ein Hotel, zu diesem Preis, sind die Zimmer schon sehr abgenützt und benötigen eine Renovation. Wir sind mitten im Business Bezirk und an Wochenenden ist hier tote Hose und alles geschlossen. Wir fanden dann doch noch ein Restaurant mit sehr freundlichen Bedienung, das für uns eine Pasta auf den Tisch zauberte.

 

28.5. In den letzten beiden Tagen waren wir mit dem Hop On Hop Off Bus unterwegs um die Sehenswürdigkeiten von Seoul anzuschauen. Leider war die Qualität der Busse sehr unterschiedlich. Vom Nostalgie Bus bis zum Modernen hatten wir alles, nur funktionierte die mehrsprachige Audioguide Anlage nicht bei allen . Wir besichtigten 2 Märkte, den Seoul Tower, den Palast, das Volksmuseum, das Bukchon Quartier und das architektonische Highlight der Architektin Zahan Hadid, den Dongdaemun Komplex aus dem Jahre 2014. Natürlich waren auch noch einige Laufkilometer dazwischen und so erreichten wir jeweils am Abend ziemlich müde unser Hotel.

 

30.5. Gestern Abend gingen wir mit Laura und Edward, ihrem Bekannten, Koreanisch Essen. Er bestellte Rind- und Schweinefleisch das auf dem Tischgrill zubereitet wurde. Nach dem anbraten wird das Fleisch mit der Schere zerkleinert. Dazu gibt es viele kleine Schälchen mit allem möglichen darin und was nicht fehlen darf ist der scharfe Kohl, der ebenfalls auf den Tischgrill gelegt wird. Wie uns Edward erklärte, verarbeitet seine 4 köpfige Familie, 2x im Jahr 100 Kohle, die dann in Fässer mit vielen scharfen Gewürzen eingelegt und zu jeder Mahlzeit verspeisen werden. Dann verabschiedeten wir uns von Laura die in 2 Tagen zurück in die Schweiz fliegt.

Mit dem Taxi fuhren wir zu Lotte Rental Car, das mitten im Finanz Bezirk liegt. Nach kurzem suchen fanden wir das Büro und wurden ins 8. UG zum Auto gebracht. Zu unserem erstaunen erhielten wir einen neuen KIA K3 mit Navi und allen möglichen Schikanen. Nach einigen extra Schlaufen und Colettes Handy Navi fanden wir den Weg und fuhren auf dem Expressway zur Cheolipo Beach in Mallipo. Je näher wir Mallipo kamen umso nebliger wurde es. Im Mali Hotel erhielten wir dann noch ein besseres Zimmer mit Wintergarten und Blick aufs Meer. Obwohl der Strand nur 50m entfernt ist, sahen wir in nicht. Selbst bei unserem Erkundungsspaziergang sahen wir das Meer nur schwach durch die dicke Nebelwand. Also sowas haben wir auch noch nicht erlebt. Am Abend verschwand dann der Nebel und wir durften wieder einmal einen schönen Sonnenuntergang erleben. Dazu assen wir einen riesigen Pot voll Meeresfrüchten.

 

1.6. Gestern besuchten wir das Cheolipo Arboretum. Das ist ein Botanischer Garten der in den 60er Jahren von einem Amerikaner angelegt wurde. In 40 Jahren, er starb 2002, pflanzte er hier Bäume und Sträucher, die in der ganzen Welt wachsen und teilweise sehr selten sind. Die schöne Anlage liegt leicht erhöht neben dem Meer. Beim zurück laufen wurden wir von einem Koreaner auf dem Velo angesprochen. Er führte uns zum Oil Spill Memorial, das 2017 eröffnet wurde. Es stellte sich heraus, dass er der Direktor ist, der mit uns eine Private Führung machte. Im Modernen Gebäude wird die verherende Ölkatastrophe von 7.12.2007 gezeigt, die 375 Km der südkoreanischen Westküste verschmutzte. Ein Jahr lang waren 1,2 Millionen Volontärs an der Arbeit um die Küste zu reinigen. Eine sehr gute, eindrückliche Ausstellung. Am Schluss wurden wir noch von Mr. Lee zu Tee und Gebäck eingeladen.

Unser Navi schlug uns heute 3 Wege vor, wobei wir jenen ohne Mautgebühren wählten und dies bei wunderbarem blauem Himmel. So verliessen wir die Küste und fuhren durchs teilweise hügelige Landesinnere nach Jeonju. Unsere Auto Navidame führte uns zum falschen Ziel. Mit Colettes Handy Navidame erreichten wir dann in 5 Minuten das Roni Tourist Hotel, das in einer kleinen Seitenstrasse mitten im Zentrum liegt. Hier durften wir wieder einmal erst ab 15.00 Uhr unser Zimmer im 6. OG beziehen. Nach all den vielen Meeresfrüchten hatten wir Lust auf Fleisch und so genossen wir einen Korea BBQ, mit dem Nationalgetränk Soju. Das ist ein Reiswein mit 17,5 % .

 

4.6. Jeonju ist bekannt wegen dem Hakan Folk Village und der Bibimbap Küche. Das Hakan Folk Village ist ein Quartier, in dem die meisten Häuser im traditionellem Stil erbaut sind und jetzt unter Schutz stehen. Auch der Königspalast aus dem Jahre 1604 befindet sich inmitten dieses Quartiers. Inzwischen ist dieser Ort ein Hot Spot für die Touristen und so ist man hier nicht alleine unterwegs. Wir sahen auch viele Koreaner die mit Vorliebe traditionelle Kleider mieteten, durch die verkehrsfreien Strassen schlenderten um schöne Selfies zu machen. Wenn man jedoch die Haupttrampelpfade verlässt und die kleinen, engen Gassen nimmt ist man fast alleine unterwegs. Dann kann man in Ruhe die Häuser betrachten, denn die Mauern die jedes Haus umgeben, sind hier nicht so hoch. Westliche Touristen sahen wir an diesem Ort fast keine. Natürlich probierten wir auch das Nationalgericht Bibimbap, das angeblich von hier stammt und jedes Jahr mit einem grossen Festival gefeiert wird. Es kommt in einem Topf der mit Reis als Grundlage gefüllt wird. Darüber hat es dann verschiedene Gemüse und in der Mitte ein rohes Ei. Bei unserem Testen wurde das Ei in einem separaten Gusstopf als Eiersouffle serviert. Dazu kann man dann noch scharfes fein geschnittenes Rindfleisch bestellen. Das Ganze wird dann untereinander gemischt und verspiesen. Zu diesem «Eintopf» werden dann noch viele kleine Schälchen mit allem möglichen darin gebracht. Dazu tranken wir natürlich einen Soju.

Wieder programmierten wir unsere Navidame auf Nebenstrassen und staunten wie gut sie ausgebaut sind. Grosse Strecken waren 4 spurig ausgebaut und wir waren fast alleine unterwegs. Der einzige Nachteil dieser Strassen sind die vielen Lichtsignal Anlagen, die teilweise an unmöglichen Stellen stehen. Für jede kleine Rumpelpiste hat es ein Signal obwohl vielleicht nur ein Auto am Tag daherkommt. Also ist es nicht verwunderlich, wenn die Schweizer Touristen brav warten, wenn es Rot ist und die Koreaner mit Vollgas über die Kreuzung fahren. Nur wenn es ein Blitzlicht hat wird brav gewartet. Das Zweite was uns auffiel war die Landwirtschaft. So sahen wir viele Reis- und Gemüsefelder in den Ebenen. Nach etwas mehr als 3 Stunden erreichten wir Mokpo wo wir im New Evergreen Hotel ein Zimmer bezogen. Bei unserem Erkundungsspaziergang staunten wir über die leeren Strassen und die unzähligen Restaurants. Da müssen sich ja in der Hochsaison unglaublich viele Touristen in diesem Provinzkaff aufhalten, in dem es nicht einmal einen schönen Strand gibt. Vielleicht kommt es aber auch von der F1 die einmal in der Nähe gastierte. Inzwischen ist Südkorea nicht mehr auf dem F1 Kalender.

 

6.6. Eigentlich kamen wir nach Mokpo um die vorgelagerten schönen Inseln zu Besuchen. Leider spielte das Wetter nicht mit denn es war stark bewölkt und sehr dunstig, sodass die Sicht wirklich nicht gut war. So besuchten wir das Maritime Museum, das eines der grössten und besten in Südkorea ist. Es beherbergt eine Ausstellung über die Handelsschiffe des 14. Jh. die an dieser felsigen Küste mit vielen chinesischem Porzellan und Gewürzen gesunken sind. Wir staunten über den Zustand dieser Keramikschalen und Gefässen die Jahrhunderte auf dem Meeresboden lagen und erst 1975 entdeckt wurden. Auf unseren Spaziergängen durch Mokpo sahen wir auch Wohntürme die an die Plattensiedlungen der Oststaaten erinnerten. Diese Siedlungsbauten sahen wir auch an anderen Orten auf unserem Weg durch Südkorea. Wenn wir am Tag durch die Strassen schlenderten waren sie Menschenleer. Gegen Abend und in der Nacht waren die Strassen und Restaurants bevölkert, sodass wir uns fragten, wo kommen denn all die Menschen her.

 

7.6. Selten freuten wir uns ein Hotel zu verlassen, aber diesmal waren wir sehr froh. Das Zimmer war gross und mit vielen Extras ausgestattet aber bei dem Bett haben sie gespart und anstelle einer Matratze ein Brett eingebaut. Selbst die dünnen Matratzen in unserem Australischen Camper waren weicher. Also wenn man nicht auf dem Rücken schlafen kann und man schon etwas älter ist, spürt man am nächsten Morgen jeden Knochen. Das Frühstück war sehr einfach aber zumindest gab es etwas obwohl bei unserer Buchung kein Frühstück dabei war. Diesmal entschlossen wir uns auf dem schnellsten Weg zum Nagan Folk Village zu fahren. Das ist ein traditionelles Dorf das von einer Steinmauer geschützt wird. Natürlich ist es inzwischen ein Touristen Hot Spot, doch leben in diesem Dorf immer noch ca. 50 Familien die das Ganze etwas natürlicher erscheinen lassen. Es ist ein Reisbauerdorf und die einfachen Häuser sind mit Stroh gedeckt. Gekocht wird auf einem Holzofen und der Gemüsegarten ist vor der Tür. Ein wirklich gut erhaltenes Dorf mit einer sehr alten Geschichte.

Von Nagan wählten wir wieder die Nebenstrassen und so fuhren wir durch eine Grüne hügelige Landschaft mit Reis- und Gemüsefelder in den Ebenen. Um 15.00 Uhr erreichten wir das Jirisan Ah-Chim Hotel wo wir ein kleines Zimmer mit Balkon und WEICHER Matratze bezogen. Vom Balkon hat man einen schönen Blick auf den Jirisan Nationalpark. Am Abend mussten wir uns im naheliegenden Restaurant mit Zeichensprache das Abendessen bestellen und stellten fest, dass die Restaurants alle fast leer waren. Anscheinend ist im Moment Nebensaison denn auch in unserem Hotel waren nur 3 Zimmer belegt.

 

9.6. Gestern machten wir eine kleine Wanderung in den Jirisan Nationalpark der gleich neben dem Hotel beginnt. Nach ca. 30 Minuten erreichten wir den Hwaeomsa Tempel, dessen Ursprünge bis ins 10. Jh. reichen. Eine sehr grosse Anlage mitten in den grünen Bergen die sich ideal für Meditation eignet. Dies wird hier auch angeboten und es gibt einfache Zimmer im traditionellen Stil inkl. Verpflegung. Doch dies war nichts für unsere malträtierten Knochen. Natürlich wurde diese grosse Anlage im Laufe der Jahrhunderte immer wieder renoviert und teilweise neu aufgebaut. So sind die ältesten Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Nach 1 ½ Stunden friedlicher Besichtigung machten wir uns dann wieder auf den Rückweg.

Wieder wählten wir die lange Variante auf den Nebenstrassen und genossen die Fahrt durch die Grüne Landschaft. Leider war die Weitsicht nicht besonders weil es sehr dunstig war. Trotzdem gefiel uns die Reise sehr, auch weil die Strassen wirklich gut sind und unsere Navidame gut funktionierte. Nach etwas mehr als 4 Stunden erreichten wir Busan und bezogen im Bay Hound Hotel das Zimmer im 10. OG mit Blick auf den Hafen. Auf unserem Erkundungsspaziergang landeten wir im Lotte Mart was ein grosses Shoppingcenter ist. Per Zufall sahen wir den Hinweis auf ein Observations Deck im 13. OG. So gingen wir hoch und hatten einen wunderbaren Überblick über das Hafengelände und unser Hotel auf der anderen Seite. Dann war das auch noch Gratis was, uns erstaunte, weil das Dach wirklich gut ausgebaut ist.

 

12.6. Anscheinend ist uns Petrus gar nicht mehr wohlgesinnt . Gerne hätten wir mit dem offenen Doppeldeckerbus eine City Tour durch Busan gemacht. Aber seit 2 Tagen regnet es fast ununterbrochen und dazu ist es auch noch Saukalt, also für uns schon fast beim Gefrierpunkt (18°). So blieb uns nichts anderes übrig als einen kurzen Spaziergang zur Shopping Mal zu machen und vom Zimmerfenster aus Trübsal zu blasen. Aber was solls, zumindest hatten wir genügend Zeit für unsere Homepage und die Mailbox zu misten.

Da wir am Vorabend schon alles Reisefertig und Flugzeugtauglich gepackt hatten, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Flughafen. Zuvor gaben wir jedoch noch unsere Luxuskarosse nach 888 gefahrenen Kilometer ab. Wir staunten und mussten grinsen als wir die gefahrenen Kilometer ausrechneten. Dann waren wir gespannt was wir für unser Übergepäck wohl zahlen müssen. Zu unserem grossen Erstaunen und zur Freude, mussten wir jedoch nichts bezahlen. Keine Ahnung wieso, weil es hiess, dass nur ein Gepäckstück a 20 kg pro Person erlaubt sei. Wieder einmal eine sehr positive Überraschung. Mit einer dicken Wolkendecke starteten wir und nach einer Flugstunde landeten wir mit Sonnenschein in Jeju, auf der Insel Jejudo. Von dieser Insel wird gesagt, dass es das Hawai von Südkorea sei. Na da lassen wir uns einmal Überraschen. Kurz darauf nahmen wir unsere Rostlaube in Empfang und machten uns auf den Weg quer durch die Insel nach Seogwipo, wo wir nach dem Zimmerwechsel im obersten Geschoss ein Zimmer mit Balkon und Meerblick bezogen.

 

13.6. Rein zufällig sah Colette eine Werbung mit einer U-Boot Tour die uns interessant erschien. So spazierten wir nach der Besichtigung des Cheonjiyeon Wasserfall, der mit 22m einer der höchsten ist, zum Hafen und suchten den Ticketschalter für die U-Boot Tour. Beim Schalter erfuhren wir, dass es noch Platz für die nächste Tour hat und so buchten wir für Fr. 55.00 pro Person einen 40 Minutigen Tauchgang. Gemäss Ansagen habe dieses U-Boot, das in Finnland gebaut wurde, den Weltrekord für kommerziellen Tauchgang. Im U-Boot haben 67 Passagiere Platz und es kann bis zu einer Tiefe von 50m tauchen. Zu zweien sitzt man vor einem grossen runden Fenster und kann die Unterwasserwelt betrachten. Wir tauchten bis 40m und konnten ein grosses Weichkorallenriff bewundern, das nach dem einschalten der Scheinwerfer in fantastischen Farben erstrahlte. Eine sehr eindrückliche Tauchfahrt die uns sehr gefiel. Nach einem ausgiebigen Spaziergang gingen wir die Spezialität von Jejudo Essen. Schwarze Sau auf dem Grill die uns sehr geschmeckt hat. Inzwischen sind wir «Profi» was den Tischgrill mit den vielen Schälchen anbelangt und natürlich gehört immer ein Soju dazu 😊.

 

15.6. Gestern entschieden wir uns für die Besichtigung des Hallim Parkes. Nach einer 45 Minuten Fahrt, der Küste entlang, erreichten wir diesen Botanischen Garten der 1971 von Bong-kyu Song auf Brachland angelegt wurde. Nach über 40 Jahren ist ein sehr schöner Park entstanden der durch verschiedene Vegetationen führt. Von der Wüste bis zum tropischen Regenwald kann man hier alles bewundern. Auch Vögel, vor allem Pfaue, sowie Reptilien kann man hier beobachten. Am meisten beeindruckte uns die Bonsai Sammlung. Da gibt es Bäume die 300 Jahre alt sind. Über 3 Stunden schlenderten wir durch diesen Park der zum Glück im Moment noch nicht so überlaufen ist. In der Hochsaison werden sich hier wohl Tausende bewegen. Anscheinend wird der Park von 1 Mio. Besucher im Jahr angeschaut.

Heute war der Ausflug zum Love Land und dem Automobilmuseum auf dem Programm. Das Love Land ist ein Park mit erotischen Skulpturen und anderen sexuellen Exponaten. Er ist auch nur für Erwachsene offen. Ein spezieller Park der jedoch dringend eine Sanierung braucht. Nach einer Stunde hatten wir alles gesehen und machten uns auf den Weg zum Automobilmuseum. Da bestaunten wir die Oldtimer die vorwiegend aus den USA stammen. Wir entdeckten jedoch ein Plakat vom Klausen Rennen aus dem Jahre 1936. Die Fahrzeuge sind in einem guten Zustand und schön präsentiert. Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir durch und machten uns wieder auf den Rückweg ins Hotel.