18.4. Wir staunten als wir unser gesamtes Gepäck (Camperinhalt) im Apartment anschauten. Da hatten wir in den letzten 3 Monaten doch noch einiges dazu gekauft. Das kommt davon, wenn man gerne gut ausgerüstet ist und der Camper nur das nötigste an Ausrüstung hat. Wir werden unser Material an Maria in Santiago schenken, weil wir der Meinung sind, dass wir mehr als genug für die Campermiete bezahlt haben.

Heute war Camper-Putz-Tag. Nicht weit von uns fanden wir eine Tankstelle mit einer Waschbox. Mit einer Höhe von 3.50m war dies kein einfaches Unternehmen, weil es keine Leiter oder ähnliches gab und wir auch nicht so lang sind. Mit dem Hochdruckreiniger versuchten wir die 3-monatigen Mückenreste von der Front zu kriegen. Dies dauerte seine Zeit und hinter uns bildete sich langsam eine Wartekolonne. Nun, am Schluss sah er wieder recht passabel aus. Nach der Sortierung des Gepäcks war wieder packen für das „Koffer-Leben“ angesagt. Einerseits freuen wir uns darauf, da die mühsame Campingplatzsuche entfällt und anderseits gehören die interessanten Begegnungen auf den Campingplätzen in nächster Zeit der Vergangenheit an. Wir werden sehen und sind wie immer offen für alles.

 

19.4. Nachdem wir unser gesamtes schön sortiertes Gepäck wieder im Camper verstaut hatten machten wir uns gemütlich auf den Weg nach Santiago. Auf den Strassen hatte es fast keinen Verkehr und die Landschaft zeigte sich in den schönsten Herbstfarben. Die Temperatur mit 15° war für uns eher im kühleren Bereich. Je näher wir Santiago kamen umso nebliger wurde es. Die Tage zuvor hatten wir mit Maria Kontakt und erhielten von ihr eine Einladung zum Lunch. Wir wurden mit einer wunderbaren Quiche verwöhnt. So verbrachten wir einen herrlichen Plaudernachmittag mit ihr und ihren beiden Söhnen Gabriel und Pablo. Sie nahmen auch gerne unsere Campingartikel, die wir während der reise gekauft hatten. Im Hotel Sommelier Express erhielten wir wieder das gleiche Zimmer und nachdem wir unser Gepäck im Zimmer verstaut hatten, gingen wir ins Nuria und tranken einen Pisco Sour von unserem Kellner Jesus der uns nach 3 Monaten wiedererkannte.

 

20.4. Heute brachten wir unseren Camper zurück. Mit der Schaukelkiste fuhren wir 3‘784km und mit dem zweiten 9‘059km. Also fuhren wir in 100 Tagen durch Chile und Argentinien 12‘843km ohne Probleme, von den Kleinigkeiten wie der Heizung abgesehen. Heute ist Oster Samstag und es war nur der freundliche Manager und Juan anwesend. Die Abgabe ging ohne Probleme und wir wurden ins Hotel zurückgefahren, nachdem wir ihnen noch einige Tipps betreffend Ausrüstung gaben. Unser Spaziergang brachte uns zur Plaza des Armas wo wir uns über den Hop on Hop off Bus informierten und gleich ein 2 Tages Ticket kauften. Bei unserem ersten Besuch haben wir ja von Santiago noch nicht viel gesehen. Da wir genügend Zeit hatten, machten wir gleich eine Rundreise um einen Überblick zu erhalten, damit wir uns die Haltestelle notieren konnten wo wir am folgenden Tag aussteigen wollen. Am Abend gingen wir ins Nuria und wurden von Jesus wie Stammgäste empfangen.

 

21.4. Am Morgen stiegen wir in den Touristik Bus bei strahlendem Sonnenschein und kühlen 13°.Nach über einer Stunde stiegen wir bei der Talstation der Seilbahn, die auf den „Hausberg“ San Cristobal führt, aus. Der gesamte Hügel ist ein Park und bei den Einheimischen sehr beliebt, die zu Fuss oder mit dem Bike neben der Seilbahn den Berg besteigen. Auf der Fahrt nach Oben lernten wir Austin kennen. Er arbeitet für eine Minenkompanie, ist Chinese aus London, arbeitet in Melbourne und ist nun geschäftlich in Chile unterwegs. Oben angekommen hätte man bei klarem Wetter einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge. Leider war es ziemlich neblig, sodass die Weitsicht sehr eingeschränkt war. Wir besichtigten auch die kleine Kirche auf dem Gipfel wo eine Ostermesse abgehalten wurde. Mit der Standseilbahn fuhren wir dann wieder hinunter ins Künstlerquartier mit den vielen Bars, Restaurants und Graffitis. In einem liessen wir uns verköstigen, genossen die spezielle Stimmung und fuhren danach zurück.

 

23.4. Gestern Abend machten wir eine fürchterliche Erfahrung die wir sicher nicht vergessen werden.

Am Tag besuchten wir den Mercado Central und mussten für Ugo ein neues Handy kaufen, weil das Alte nicht mehr richtig funktionierte. Wir assen einen späten Lunch und spazierten gemütlich wieder zurück zum Hotel. Da unser Hotel keine Bar hat wollten wir in der angrenzenden Bar noch einen Schlummi genehmigen. Da musste uns KO Tropfen ins Getränk gemischt worden sein. Heute Morgen war uns schwindlig, wir hatten Kopfschmerzen und wir wussten nicht mehr wo wir waren. Wir vermissten eine Kreditkarte und unser gesamtes Bargeld. In der nahen Bank wollten wir Geld holen und stellten fest, dass sämtliche Kreditkarten, ausser der Visa, gesperrt waren. Bei den Telefonaten mit dem Cardcenters wurde uns dann mitgeteilt, dass grosse Geldbeträge auf den Kreditkarten belastet wurden und dies alles von der gleichen Bar in kurzen Abständen und daher die Karten dann gesperrt wurden. Nun wurde uns wirklich schlecht. Die Cardcenter waren sehr hilfsbereit und sie schicken uns neue Karten an die übernächste Hoteladresse und erwähnten, dass wir nicht die Einzigen sind, die eine solche Erfahrung machen. Nun ja, das hilft uns auch nicht weiter. Kaum zu glauben aber wir haben einen völligen Filmriss und können uns nicht erinnern wann wir die Bar betreten, verlassen und wie wir ins Hotel kamen. Nur dank einiger Kreditkartenauszüge und der Bank wissen wir wo wir waren. Die müssen uns eine fürchterliche Dosis verpasst haben. In einem Rotlicht-Viertel könnten wir dies ja verstehen aber nicht im Zentrum mit all den Banken in der Umgebung und der vielen Polizei. Wir sind ja nicht gerade Reiseunerfahren und auch sehr vorsichtig, aber wir wurden eines Besseren belehrt.

Den Nachmittag verbrachten wir auf der Polizeistation um eine Anzeige zu erstatten. Dies war dann ziemlich mühsam und dauerte eine Ewigkeit bis wir den Polizeirapport erhielten. Einerseits sprach kein Polizist Englisch und unser Spanisch reichte natürlich nicht für die Erläuterungen. Dank dem Google Übersetzer kamen wir dann doch noch zu einem verständlichen Gespräch. Der Beamte notierte sich alles, aber sein Interesse hielt sich sehr in Grenzen und ob überhaupt etwas unternommen wird bezweifeln wir.

Als wir uns im Netz über die KO Tropfen informierten wurde uns auch wieder schlecht und wir können von Glück sprechen, dass wir keine schlimmeren gesundheitlichen Schäden davongetragen haben. Diese Tropfen in Zusammenhang mit Alkohol können ganz schlimme Folgen haben und sind äusserst gefährlich, weil sie nach 12 Stunden nicht mehr nachgewiesen werden können. Sie haben weder einen Geschmack noch eine Farbe. Dies war eine der Erfahrungen die man sich wirklich nicht wünscht.

 

24.4. Wir haben immer noch mit den Nachwirkungen der KO Tropfen zu kämpfen, denn unsere Mägen fühlen sich immer noch komisch an. Die müssen uns ja eine fürchterliche Dosis verpasst haben. Zum Glück war unser nächstes Ziel Valparaiso das ca. 1 ½ Stunden entfernt von Santiago liegt. So machten wir uns kurz vor 12.00 Uhr gemütlich auf den Weg. Das Wetter entsprach unserer Gemütsverfassung, denn es war trist mit Nebel, Bewölkung und gelegentlichem Nieselregen. Unser Navi führte uns durch die dreckigen Slum-Aussenquartiere die genau zu unserer Gemütsverfassung passte und in keiner Weise zu einer Besserung führte zur Casa von Moltke. Beim ersten Anblick änderte sich nichts betreffend Gemüt aber wir waren anscheinend in einem besseren Quartier. Wir wurden sehr freundlich von Malone empfangen und nach der Besichtigung des Hauses, dass nur 3 grosse Zimmer hat und von der Dachterrasse einen Überblick über Valparaiso bietet, erhellte sich unsere Stimmung. Das Gebäude wurde 1886 von einem Deutschen immigrierten Architekten gebaut und ist in den Grundstrukturen noch Original erhalten. Unser Fahrzeug konnten wir in der Einzelgarage platzieren, da wir die einzigen Gäste sind. Mit den Infos des freundlichen Malone spazierten wir durch das Quartier und landeten im Restaurant Mito, dass eine Dachterrasse mit Blick über die Stadt bietet. Der sehr freundliche Kellner Viktor servierte uns ein köstliches Essen das wir sehr genossen haben, leider bei kühlen Temperaturen.

 

25.4. Heute zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite und so machten wir uns auf den Weg ins Einkaufscenter um Colettes Jacke, die sie seit dem „Bar“ Abend vermisste, zu ersetzen. So spazierten wir zuerst hinunter auf die Hauptstrasse die gleich neben dem Meer verläuft. So schlenderten wir gemütlich dahin, als Colette plötzlich mitten auf dem Trottoir angegriffen wurde, indem ein Mann versuchte ihr das Halsketteli zu entreissen und davonrannte. Ugo rannte hinterher, doch nach einigen Blocks hatte er ihn aus den Augen verloren. Ausser Puste kam Ugo dann wieder zu Colette zurück, die von einer sehr freundlichen Parkwächterin betreut wurde. Glück im Unglück, denn das Halsketteli fiel beim versuchten wegreissen ins T-Shirt. Es ist zerrissen aber noch vorhanden. Dann mussten wir uns zuerst hinsetzen um uns ein wenig zu erholen. Das ist ja unglaublich, nun haben wir innert kurzer Zeit 2 unglaubliche negative Erlebnisse über uns ergehen lassen müssen. Das ist nach 4 Jahren Reisen wirklich starker Tubak. Beim Weg zum Shoppingcenter sahen wir in jeder Person einen potenziellen Dieb. Ein sehr unangenehmes Gefühl mit hoher Anspannung. Wir fanden im Shoppingcenter keine Jacke für Colette und so machten wir uns auf den Rückweg. In einem kleinen Shop fanden wir dann noch eine Jacke. Zurück im Hotel gingen wir auf die Dachterrasse und genehmigten uns einen Drink für unsere Nerven. Beim Abendessen genossen wir das ausgezeichnete Essen und versuchten den Tag zu verdauen.

 

28.4. Die letzten beiden Tage bewegten wir uns nur noch im umliegenden Quartier das sehr touristisch ist. Wir schauten uns die typischen Strassenzüge mit den farbigen Fassaden und den Graffitis an. Wir benützten auch 2 der alten Schräglifte von denen noch einige in Betrieb sind, um die steilen Hänge bequem zu erreichen. Das Wetter mit angenehmen Temperaturen spielte mit und das köstliche Essen bei unserem Lieblingskellner Viktor im Mito Restaurant liessen uns die vergangenen Schrecken ein wenig vergessen.

Der heutige Reisetag begann schon früh und so fuhren wir mit gesichertem Fahrzeug durch die fast leeren Strassen. Nach Valparaiso und Vina del Mar erreichten wir die Ruta 5 (Panamericana) und fuhren durch eine eher langweilige Landschaft, auf der Autobahn mit vielen Zahlstellen, Richtung La Serena das unser Tagesziel war. Je näher wir La Serena kamen umso nebliger wurde es. Richtige Nebelwände kreuzten unseren Weg und erzeugten eine spezielle Stimmung. In La Serena bezogen wir im Hotel Campanario ein Zimmer mit Terrasse und Blick aufs Meer. Nur die Uferpromenade trennte uns vom breiten Sandstrand. Im nahen Restaurant mit Blick aufs Meer und den Sonnenuntergang beendeten wir den heutigen Tag.

 

1.5. Es ist Herbst und die Sonne schafft es an der Küste nur schwer sich durch den Nebel zu kämpfen. Auch die Temperaturen sind mit 17° eher auf der kühleren Seite. Ausser einigen Spaziergänge dem Strand entlang, unternahmen wir nichts. Es hat auch sehr wenige Touristen und viele Restaurants sind auch geschlossen und öffnen nur über das Wochenende. Uns war es recht denn so konnten wir uns von den letzten Schrecken erholen.

Da der Weg nach Vicuna nur etwas mehr als eine Stunde dauert, konnten wir es sehr gemütlich nehmen. Zu unserer Überraschung hatte es sehr viele Fahrzeuge in diese Richtung, die den freien Tag für einen Ausflug in die karge Bergwelt nutzte. Je weiter wir uns vom Meer entfernten umso klarer wurde es, bis wir nur noch stahlblauen Himmel sahen. Da wurde uns klar, wieso so viele unterwegs waren. Die kargen Berghänge mit ihren Kaktuswälder wurden durch das schmale grüne Tal des Elqui Flusses unterbrochen. Auf den umliegenden Bergen gibt es einige Observatorien, von denen man den klaren Sternenhimmel betrachten kann. Auch wir wollen eines besuchen und einen Blick ins Universum wagen. In Vicuna erschraken wir zuerst, als wir die Fassade des 4 Sterne Hotel Terral sahen. Von Aussen sieht es eher wie eine unschöne Mauer mit Eingang aus. Wenn man jedoch durch den Eingang geht, wird man mit einem Springbrunnen, einem top Inneren mit einem 2 geschossigen Gebäude empfangen. Wir konnten jedoch unser Zimmer noch nicht beziehen und so spazierten wir ins nahe Zentrum und landeten in einem Restaurant des Social Clubs. Der freundliche Empfang, der Pisco, die friedliche Stimmung im Innenhof mit der traditionellen Musik, die kalte Platte, der blaue Himmel und die 26° Wärme versetzten uns in Ferienstimmung die wir sehr genossen. So kehrten wir glücklich und zufrieden ins Hotel zurück und konnten nach einer kurzen Besichtigungstour unser grosses Zimmer mit Balkon beziehen.

 

4.5. Unser Spaziergang führte uns zur Capel Destillerie wo der berühmte Pisco produziert wird. Hier werden jährlich 38 Mio. Flaschen abgefüllt. Sie wurde 1938 von 25 Genossenschafter gegründet und ist immer noch eine Kooperative. Wir hatten eine sehr interessante Führung und erfuhren viel über die Geschichte des Pisco. 1554 wurden die Reben von den Spaniern in dieses Tal gebracht und angepflanzt. Erstaunlicherweise wird hier kein Wein produziert, sondern die ganze Ernte wird für die Piscoproduktion verwendet. Die Reben werden wie bei einer Pergola hochgezogen, sodass man von Unten die Reben abschneiden kann. Pro Stock können zwischen 20-40kg geerntet werden. Natürlich wurde auch der Jahrhundert alte Streit zwischen Peru und Chile angesprochen, wer den Pisco „erfunden“ hat. Peru behauptet, dass bereits die Inkas eine Art Pisco gebrannt haben. Nun wie dem auch ist…wir geniessen den Pisco. Inzwischen haben wir auch ein Stammlokal wo wir von Jose Luis wie alte Stammkunden herzlich empfangen werden. Mit einem Augenzwinkern serviert er uns dann immer einen Pisco Sour.

Am Abend besuchten wir das Mamaluca Observatorium. Eines von 60 Observatorien die es in diesem Teil der Anden gibt. Hier sind anscheinend die besten Bedingungen zur Sternen Beobachtung, da das trockene Klima und der Wolkenlose Himmel dies begünstigen. Auch hier hatten wir eine super Führung von einem begeisternden Astronomen. Natürlich schauten wir auch durch das Teleskop in die Milchstrasse und konnten feststellen welch ein kleines Staubkorn wir im Universum sind. Was für ein faszinierender Einblick in die Sternenwelt.

 

6.5. Heute stand ein Ausflug ins Elqui Tal auf der To-do-Liste und dies bei Wolkenhimmel. So machten wir uns gemütlich auf den Weg durchs „Pisco-Tal“. Das relativ schmale Tal wird von hohen, kargen Bergen flankiert. Nur im Bereich des Elqui Flusses ist es Grün durch die vielen Plantagen. Vorwiegend werden hier Moscatel Trauben angepflanzt, die für den Pisco gebraucht werden. Neben den Trauben sahen wir auch noch einige Orangenplantagen. Teilweise sind die Plantagen weit in die steilen Berghänge hochgezogen. Natürlich müssen sie alle künstlich bewässert werden und die Ernte dürfte auch eine anstrengende Sache sein. Wir durchfuhren auch einige Dörfer bis wir in Pisco Elqui waren. Da besichtigten wir den Familienbetrieb Funda los Nichos der seit 1868 Pisco produziert. Hier war die Produktion voll am laufen, was natürlich viel interessanter war als in der Grossdestillerie Capel. Im Jahr werden ca. 150‘000 Flaschen abgefüllt, wobei es nur 2 Sorten gibt. Den 35% Klaren für den Pisco Sour und den 40% für den Einzelgenuss. Auf dem Rückweg machten wir einen Verpflegungshalt in einem traditionellen Restaurant bevor wir den eindrücklichen Sonnenuntergang auf der Dachterrasse bewunderten.

 

8.5. Nach den geruhsamen Tagen an diesem friedlichen Ort hiess es heute Abschied nehmen. Wir wählten per Zufall den richtigen Ort für einen Erholungsurlaub. So verliessen wir das Elqui Tal Richtung Küste und Nebel. In Serena ging es dann auf der Ruta 5 Richtung Norden. Die Strasse führt durch eine sehr karge Berglandschaft mit vereinzelten Ortschaften von denen die meisten mit den umliegenden Minen zu tun haben. Es war auffallend, dass wir keine Tiere sahen. Weder Schafe, Ziegen oder Lamas die bekanntlich ja mit kargen Landschaften zurechtkommen. So erreichten wir Copiapo und hatten wieder einmal ein Navi Problem, dass wir dank Google Map lösten. Es führte uns ca. 15km ausserhalb der Stadt, wobei die letzten Kilometer auf schmalen Staubstrassen waren. Sehr kleine Hinweistafeln die kaum sichtbar sind führten uns zum Wara Hotel, sodass wir uns fragten, was haben wir denn da ausgewählt. Das geschlossene Tor und die flankierenden Lehmmauern hoben unsere Stimmung auch nicht. Mit gemischten Gefühlen gingen wir dann zur Reception wo sich dann eine ganz andere Welt öffnete. Eine sehr geschmackvoll eingerichtete Anlage mit Natur Materialien in Erdtönen. Wir staunten nur und waren natürlich sehr positiv überrascht. Dann wurden wir zu unserer Villa geführt die einen eigenen Eingang mit Garten, gedecktem Aussenbereich und eine Wohnfläche von 115m2 mit Cheminee hat. Auch hier alles mit Natur Materialien wunderbar aufeinander abgestimmt. Das Wara Hotel hat nur 8 solcher Villen. Eine unglaubliche Anlage die man nie an solch einem Ort erwarten würde. Wir sind die einzigen Gäste und das Abendessen genossen wir vor einem prasselnden Chemineefeuer. Als wir dann zurück in unsere Villa kamen brannte im Kamin ebenfalls ein wärmendes Feuer, denn mit 12° Aussentemperaturen waren wir froh den Abend gemütlich vor dem Feuer sitzend abzuschliessen.

 

10.5. Mit Erzio machten wir heute einen Ausflug in die Dünen die wir hier nie vermutet hätten. Zuerst besichtigten wir die Mine San Jose die im Jahre 2010 kollabierte und 33 Minenarbeiter einschloss. In einer weltweit beachteten Rettungsaktion wurden die Eingeschlossenen nach 69 Tagen gerettet. Die Mine wurde danach geschlossen und ist heute eine Touristen Attraktion oder vielleicht besser gesagt ein Mahnmal. Jorge, einer der geretteten, machte eine emotionale Führung durch die Reste der Anlage. Dann durften wir das fantastische Schattenspiel in den Dünen mit einem Pic Nic bewundern. Erzio ist ein ausgezeichneter Führer und kennt sich unglaublich gut aus in den Dünen wo es grundsätzlich keine Wege gibt. Zu unserem erstaunen war es sehr kalt und innerhalb von wenigen Minuten standen wir plötzlich im Nebel. Erzio meinte, dass dies um diese Jahreszeit nicht unüblich sei. Bevor wir wieder zurück ins Hotel fuhren schauten wir uns noch aus der Distanz eine gigantische Eisenerz Mine an. Im schönen Hotelrestaurant schlossen wir diesen interessanten Tag ab.

 

12.5. Heute hiess es Abschied nehmen von diesem luxuriösen, friedlichen Ort den wir sehr genossen haben. Auf der Ruta 5 fuhren wir Richtung Meer und landeten wieder im Nebel, der sich jedoch relativ schnell auflöste. Die Strasse führt durch eine karge Berglandschaft mit vielen Minen und vereinzelten Siedlungen der Minenarbeiter. Dann wechselten wir auf die Ruta 1 die der schroffen Küste entlang führt. Teilweise waren wir ganz alleine auf der Strasse. PW’s sahen wir sehr selten dafür waren vorwiegend LKW’s unterwegs. Die karge Berglandschaft überzeugte jedoch mit ihrem eindrücklichen Farbenspiel und dies bei stahlblauem Himmel. Dann mündete die Ruta 1 wieder in die Ruta 5 und so erreichten wir Antofagasta. Hier haben wir ein Apartment gebucht. Zu unserer Überraschung ist es ganz neu, im 21. Geschoss wobei sich die Reception im 17. und in einer Wohnung befindet. Ein Teil dieses neuen Komplexes ist jedoch noch im Bau und unser Fahrzeug konnten wir im 4. UG parkieren. Vom Balkon hat man eine Sicht auf den Hafen und das Meer. Im 28. OG ist die Terrasse mit dem Pool und einem Restaurant das uns nach dem Wara wieder auf den Boden der Realität brachte. Das Essen war dann auch……na ja……abhaken.

 

14.5. Wieder fuhren wir auf der Ruta 5 durch eine öde Berglandschaft ohne irgendwelche Vegetation, jedoch bei stahlblauem Himmel. Zwischendurch sahen wir Beige Wolken die wir als Nebelschwaden vermuteten. Doch als wir dann in die Nähe kamen fuhren wir durch eine Staubwolke die von den Minen herrührten. Hier werden überall Eisen- und Kupfererze abgebaut was an den riesigen Restbergen, die landschaftliche Veränderungen hervorbringen, sichtbar ist. In Calama machten wir einen kurzen Zwischenstopp um unsere Mägen und den Benzintank zu füllen. Kurz vor San Pedro de Atacama änderte sich die Landschaft schlagartig. Es sind immer noch karge Berge aber die Felsformationen sind sehr eindrücklich. Dann sieht man im Hintergrund noch die Anden mit ihrem schneebedeckten Gipfel die bis 6‘000m hoch sind. San Pedro liegt auf einer Hochebene von 2‘400m ü.M. und am Rande eines gigantischen Salzsees. Mit Mühe fanden wir dann das Casa Luna, dass wir nur dank dem kleinen Hinweisschild mit der Hausnummer und mit einem Sichelmond neben der Staubstrasse entdeckten. Wir wurden sehr freundlich von Marta empfangen und zu unserem sep. Bungalow gebracht, das früher sicher das Pförtnerhäuschen war, denn das Grundstück hat nur ein Privathaus mit ca.3 Zimmer. Da es am Rande von San Pedro liegt, ist es sehr ruhig und trotzdem braucht man ins Zentrum nur ca. 15 Minuten zu Fuss. Unser Spaziergang führte uns zum Cruz Andina Office, wo wir ab dem 16. eine 4 Tagestour gebucht haben. Sie wird uns in die Berge und über den Salzsee führen. Wir erhielten die nötigen Informationen und bezahlten den Restbetrag. Da unsere Tour bis 5‘000m hoch geht kann es in der Nacht sehr kalt werden und sogar Minustemperaturen sind möglich. Da müssen wir uns wohl sehr warm anziehen. In einem sympathischen Restaurant tranken wir einen feinen Pisco und genossen unser erstes Lama Fleisch. Zurück in unserem Bungalow feuerte Marta den kleinen Holzofen ein. Zum Glück hat es noch kleine Elektroöfen denn es wird wirklich sau kalt in der Nacht.

 

16.5. Heute starteten wir zu unserer 4 Tages Tour durch die Berge und zum Uyuni Salzsee. Um 6.15 Uhr sollten wir bei unserem Hinweisschild an der Strasse abgeholt werden. Als dann der Bus endlich kam war es 6.50 Uhr und wir durchgefroren. Nachdem noch einige Gäste mehr abgeholt wurden, sassen wir zu zwölft im Bus. Kurze Zeit später hielten wir vor einer Strassenschranke, wo uns im kühlen Freien ein Frühstück serviert wurde. Sobald die Sonne über den Berg schaute, versuchten alle sich an den Sonnenstrahlen zu erwärmen. Als die Schranke durch eine Polizei Patrouille geöffnet wurde, hiess es, Achtung fertig los und der Buskonvoi, wir waren nicht die Einzigen, sauste den Berg hinauf zur Chilenischen Grenzstation die auf 4‘600m ü.M. liegt. Wir überwanden ca. 2‘200 Höhenmeter innert einer Stunde was wir dann auch merkten. Bei der Bolivianischen Grenze wurden wir jeweils zu sechst auf die bereitstehenden Fahrzeuge aufgeteilt. Hier zeigte dann das Thermometer -7° an, bei stahlblauem Himmel. Unsere Gruppe bestehend aus 2 Australier, Georgie und Alister, Marie die Französin, Meli die Brasilianerin, der Bolivianische Guide und Fahrer Michael und uns. Bevor wir uns auf die Landschaft konzentrieren konnten, versuchten alle sich zuerst ein wenig aufzuwärmen. Wir umfuhren den Vulkan Licancabur mit seinen 5‘920m Höhe und machten den ersten Stopp bei der weissen Lagune die zum Teil zugefroren war. Dann fuhren wir zur Grünen Lagune, die nicht Grün war, weil es zu wenig Wind hat. Da musste Michael der zum Mike wurde einiges von uns hören, weil er uns erklärte, dass wir noch die Laguna Colorada sehen, die Rot sei. Inzwischen war die Stimmung sehr locker und wir haben eine gute Gruppe beisammen. Der nächste Halt war bei der Pampa Chara, die zur Salvador Dali Wüste umgetauft wurde, weil sie so surreal wirkt. Zwischendurch sahen wir auch noch einen Wüstenfuchs, Vicunas (Lama Art) und erfreuten uns an der eindrücklichen, kargen Bergwelt. Auf 4‘400m gibt es eine Warmwasser Quelle wo sich Ugo im 40° Wasser aufwärmte. Dann fuhren wir weiter zu dampfenden und stinkenden Geysiren wo unser Aufenthalt jedoch sehr kurz war. Die angesagte Laguna Colorada auf 4‘300m war dann wirklich unglaublich. Der Salzsee wirkte durch das rote Plankton wirklich Rot und zieht im Sommer ca. 20‘000 Flamingos an. Jetzt hat es ca. 5‘000 Vögel die durch das ca. 30cm tiefe Wasser stolzieren. Welch ein Anblick. Das Farbenspiel, die Natur, die umliegenden Berge und dann noch die Flamingos die wir nie in solch einer Höhe erwartet hätten. Welch ein Schauspiel konnten wir da betrachten. Weiter ging die Fahrt nach Villa Mar das auf 3‘900m liegt und fielen nach dem Essen müde ins kalte Bett. Heizung gab es keine und die Temperaturen waren um den Gefrierpunkt.

 

17.5. Heute war „Rock-Day“, da ist nicht der Rock’n Roll angesagt, sondern der Felsen oder Steine Tag. Wie uns Mike erklärte haben wir genügend Zeit und so machten wir uns um 9.00 Uhr gemütlich auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit stoppten wir im Rock Valley und schauten uns den ca. 30m hohen UEFA Pokal aus Stein an. Da sind wir mitten in der kargen Berglandschaft, wo es plötzlich ein Taleinschnitt gibt mit bizarren Felsformationen. Mit etwas Fantasie sieht man hier Felsen die Menschen, Tiere oder Pflanzen darstellen. Man fragt sich wie diese Gebilde entstehen konnten. Weiter ging es zum Kamelfelsen und anschliessend zur Black Lagoon. Das ist ein kleiner schwarz schimmernder See inmitten dieser Einöde den man nie erwarten würde. Um den See sahen wir einige Gräser, kleine Büsche, Wasservögel und Lamas. Überhaupt staunten wir, wie viel Wasser es in dieser Gegend gibt. Man muss nur Wissen wo die Wasserquellen sind. In einem einfachen Restaurant genossen wir ein ausgezeichnetes Mittagessen. Wir merkten jedoch auch die Höhe die uns bei den jeweiligen Spaziergängen zu schaffen machte. Wir besichtigten noch den Anaconda und den Cora Canyon. Bevor wir unser Zimmer In Villa Martin bezogen, tranken wir in einer 10 Häuser Siedlung ein Bierchen. Unser Gästehaus ist aus Salz gebaut. Der glitzernde Verputz an den Wänden ist auch aus Salz. Zumindest war das Zimmer ohne Heizung etwas wärmer als im letzten Gästehaus.

 

18.5. Bereits um 4.30 Uhr läutete der Wecker und wir zogen uns sehr warm an. Draussen war es minus 5° und ziemlich ungemütlich. So machten wir uns bei stockdunkler Nacht auf den Weg zum grössten Salzsee der Welt. Der Uyuni Salzsee ist ca. 140km lang und 110km breit und hat eine Tiefe von ca. 100m. Man muss sich das vorstellen, das ist alles nur Salz. Während der Regenzeit weist diese Fläche eine Wassertiefe von ca. 20 – 30cm auf die in der Trockenzeit verdunstet. Dann erlebten wir einen Sonnenaufgang der Sonderklasse, an dem wir uns kaum sattsehen konnten. Es war saukalt und wir standen ca. 2 – 3cm im Wasser aber wir hielten durch und schauten nur Richtung Sonnenaufgang. Dann machte Mike ein erstes spezielles Video mit uns und wurde gleich zu Super Mike umgetauft. Immer wieder versuchten wir auf den paar „trockenen“ Stellen, die aus einer kleinen aufgeschichteten Salzschicht bestand, Halt zu finden. Natürlich lief Colettes Fotoapparat auf Hochtouren und es wird wohl sehr schwer sein die „richtigen“ Fotos für unsere Homepage heraus zu picken. Wir haben ja schon einige Sonnenaufgänge gesehen, aber dieser hier ist wirklich Sonderklasse und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus und beschreiben kann man ihn auch nicht mit Worten. Nach diesem mystischen Moment fuhren wir weiter zur Insel Incahuasi. Eine Insel inmitten des Salzsees auf der bis zu 10m hohe Kakteen stehen. Wenn man bedenkt, dass sie nur 1cm pro Jahr wachsen haben sie ein unglaubliches Alter. Das einzige Wasser das sie kriegen ist während der Regenzeit. Hier genossen wir das Frühstück bei wärmenden Sonnenstrahlen, das uns Super Mike auf den Salztisch zauberte. Weiter ging die Fahrt bis zu einer Fläche die mit „Bienenwaben“ gestaltet ist. Da machten wir eine spezielle Video-Fotosession die uns völlig begeisterte und Super Mike seinen Namen mehr als verdient hatte. Leider können wir die Videos nicht auf unsere Homepage laden, da es anscheinend ein spezielles Programm dafür braucht und eine Schwäche unseres Browsers ist. Die Weiterfahrt führte uns zum ersten Hotel in dieser Salzwüste, das ebenfalls ganz aus Salz gebaut wurde und Heute ein Restaurant und Museum ist. Gleich daneben steht eine grosse Salzskulptur mit dem Hinweis auf die Dakar-Rally, die hier vorbeiführte. In einer kleinen Siedlung mit vielen Touristen-Shops, wurde uns dann noch der Prozess der Salzgewinnung gezeigt. In Uyuni besichtigten wir den Zug-Friedhof. Da stehen die Wracks der Dampfloks die früher im Einsatz für den Salztransport verwendet wurden. Hier verabschiedeten wir uns von Georgie und Alister, die von hier nach La Paz fliegen. Trotz unserer Proteste mussten wir uns leider auch von Super Mike verabschieden, weil die Firma einen anderen Einsatz für ihn hatte. Mit Claudio unserem ruhigen, nicht englischsprechenden Fahrer und dem neuen Teammitglied Collin aus Kanada, fuhren wir dann zum gleichen Gästehaus zurück in Villa Mar um eine weitere saukalte Nacht zu überstehen.

 

19.5. Schon wieder läutete der Wecker um 4.30 Uhr und um 5.00 Uhr fuhren wir nach einer sehr kalten Nacht los. Frühstück gab es bei der Thermalquelle des ersten Tages. An der Bolivianischen Grenze verabschiedeten wir uns von Claudio und stiegen in einen Kleinbus um, der uns zurück nach San Pedro brachte. Bei unserer Zufahrtsstrasse verabschiedeten wir uns von Marie und Meli und wurden von Marta wieder herzlich empfangen. Welch eine Wohltat wieder unser Häuschen zu beziehen, um unsere durchgefrorenen Knochen wieder aufzuwärmen. Nach dem einrichten spazierten wir ins Zentrum und genossen eine köstliche Pizza. Auf dem Rückweg bewunderten wir ein unglaubliches Farbenspiel in den Wolken, das wir in solch einer Intensität noch nie gesehen haben. Nach einer herrlich warmen Dusche fielen wir todmüde ins Bett und träumten von den letzten 4 ereignisreichen Tagen.

 

22.5. Die letzten beiden Tage waren mit „Hausaufgaben“ ausgefüllt. Einerseits erholten wir uns vom Ausflug und dann standen Fotobearbeitung, Reiseberichte, Waschen auf dem Programm. Wir nahmen es sehr gemütlich und genossen auch die herzliche Gastfreundschaft von Marta. Sie ist wirklich zum knuddeln und liebhaben.

Der Weg nach Calama dauert nur ca. 1 ½ Stunden und so konnten wir uns Zeit lassen und erreichten Calama ca. um 12.00 Uhr. Bei der Reception meldeten wir uns und erhielten die Bestätigung unserer Anmeldung für die Besichtigung der Chuquicamata Mine. Nach den Einschreibeformalitäten machten wir uns mit Helm und Schutzweste ausgerüstet, in einem Bus, auf den Weg. Schon von weitem sind die 200 – 300m hohen „Abfallkuchen“ ersichtlich. Das ist das Material, das keine Kupferanteile mehr hat. Als wir dann vom Aussichtspunkt einen Blick in die Weltgrösste offene Kupfermine werfen konnten, waren wir überwältigt. Im 24 Stunden Betrieb an 365 Tagen im Jahr wird hier gearbeitet. Inzwischen ist das Loch 1‘100m tief. Die jährliche Kupferproduktion ist ca. 380‘000 Tonnen und der grösste Abnehmer, wie könnte es anders sein, ist China. Die LKW’s haben eine Tragkraft von 50 Tonnen und eine Raddurchmesser von 4m. Sie verbrauchen ca, 8‘000 Liter Diesel pro Stunde, wobei sie fast eine Stunde benötigen um von ganz unten nach oben zu gelangen. Dann besichtigten wir die ehemalige Minenstadt in der 25‘000 Leute lebten. Sie wurde von 2004 – 2008 „entleert“ und ist Heute zu 40% zugedeckt, bevor man sich entschloss die Reste als Kulturgut und Geschichte zu erhalten. Für die Bewohner wurde in Calama eine neue Siedlung gebaut. Es ist schon etwas Spezielles durch eine so neue Geisterstadt zu spazieren in der noch alles so gut erhalten ist. Sie ist ja auch erst seit 11 Jahren eine Geisterstadt. Eine wirklich interessante Besichtigung die jedoch noch gewisse Entwicklungsmöglichkeiten hätte, was die Produktion und Abläufe anbelangt. Nach der Besichtigung fuhren wir ins Geotel wo wir auch das Abendessen genossen und dann müde ins Bett fielen.

 

23.5. Auf der Ruta 5 fuhren wir Richtung Tocopilla, wobei wir uns dann für die

Ruta 1 entschlossen, die der Küste entlangführt. Es entpuppte sich als die richtige Entscheidung, obwohl es leider sehr dunstig war. Eine abwechslungsreiche Landschaft mit dem Meer auf der linken Seite und den Bergen auf der Rechten. Die Brandung des Meeres die an zerklüftete Felsen, Kies- oder Sandstrände schlug und die Berge mit ihren Farben und einer Höhe von bis zu 1‘000m machten das Ganze sehr eindrücklich. Wie staunten auch über riesige Sanddünen mit Felsen dazwischen die das pittoreske Bild abrundeten. Plötzlich entdeckten wir im Meer einen riesigen Vogelschwarm, der sich langsam fortbewegte und immer wieder ins Wasser tauchte. Es waren hunderte, wenn nicht tausende Kormorane die anscheinend einem grossen Fisch Schwarm folgten. Dazwischen sahen wir auch Graupelikane die auf der Jagd waren. Welch ein Schauspiel das wir fasziniert verfolgten. In einem kleinen, einfachen Restaurant liessen wir uns mit dem einzigen Menü, natürlich Fisch, verköstigen. Weiter ging es auf der Ruta 1 bis Iquique wo wir ein Zimmer mit Balkon im Espacio OX und Blick aufs Meer bezogen.

 

29.5. Von den letzten sechs Tagen gibt es nicht viel zu erzählen. Wir sassen vorwiegend im Zimmer und waren mit unserer Homepage beschäftigt. Das freundliche und fröhliche Putzpersonal wollte uns aus dem Zimmer werfen, damit wir bei diesem schönen Wetter einen Strandspaziergang machen. Das machten wir nur einmal und zu unserer Überraschung entdeckten wir eine kleine Gruppe Seelöwen und Pelikane beim Fischerhafen, die anscheinend auf einen Happen von den Fischern warten.

Auf der Ruta 5, die wieder ins Landesinnere führt, machten wir uns auf den Weg nach Arica. Das ist die nördlichste Hafenstadt Chiles und nur ca. 20km entfernt von der Peruanischen Grenze. Wieder mussten wir aufs Hochplateau fahren das auf

ca. 1‘000m ü.M. liegt. Die Landschaft entsprach auch wieder der kargen und öden Hochebene. In Arica angekommen bezogen wir im Antay Hotel ein Zimmer im 11. OG mit Blick auf den Hafen. Es ist ein grosszügiges Zimmer mit Balkon, der auch eine Sicht auf den gegenüberliegenden Hügel mit einer gigantischen Chile Fahne bietet.

 

2.6. Vor 2 Tagen gaben wir unser Fahrzeug nach „nur“ 2‘787km zurück. Ohne Probleme hat er seinen Dienst absolviert und wir waren überrascht, dass wir in mehr als einen Monat nicht mehr Kilometer gefahren sind. Okay, wir hatten auch für diese Zeit eine Ruhephase eingeplant um die letzten Reisemonate etwas zu verdauen und unsere Reise durch Peru vorzubereiten.

Der letzte Tag in Chile startete wie die anderen……..sehr gemütlich. Tacna, unser Ziel in Peru, ist nur 60km entfernt. Wir bestellten das Taxi auf 12.00 Uhr und zu unserem erstaunen kam ein Mini Van mit einem freundlichen aber nervöser Fahrer. Bereits nach 20km erreichten wir die Grenze und so schliessen wir wieder mit

 

Grazias (Danke) und Adios (auf Wiedersehen)