10.10. Während dem Flug durften wir noch einen herrlichen Sonnenuntergang miterleben, landeten um 21.00 Uhr in Darwin und setzten unseren Fuss zum ersten Mal auf den 5. Kontinent. Hier staunten wir über die Grenzkontrolle. Wir hielten alles bereit, Pässe und die vielen Kopien des Visas. Mit unserem Schweizerpass konnten wir jedoch durch eine andere Kontrolle und benahmen uns wie Leute die das erste Mal auf Reisen sind. Dank der Mithilfe eines Australiers kamen wir dann zurecht. Wir mussten unseren Pass in eine Maschine halten und erhielten ein Ticket mit unserem Namen. Bei der nächsten Maschine durften wir das Ticket hineinschieben und wurden Fotografiert. Danach holten wir unser Gepäck vom Laufband. Mit dem Gepäck, dem Ticket und einem Formular, dass wir im Flieger ausgefüllt hatten ging es zur nächsten Kontrolle. Von einem sehr netten Beamten wurden wir nach Früchten, Gemüse, schmutzigen Schuhen, und Pflanzen gefragt danach durften wir passieren. Keine Visapapiere zeigen, kein Stempel in den Pass einfach nichts «Normales». Wir staunten Bauklötze…..… Beim nächsten ATM liessen wir uns Australische Dollars herausspucken und stiegen in ein Taxi. Auf schönen breiten und fast leeren Strassen fuhren wir zum Ramada Suites. Hier bezogen wir unser grosszügiges Appartement und wollten danach noch eine Kleinigkeit essen gehen. Das Restaurant im Gebäude war jedoch schon seit 21.00 Uhr geschlossen und so spazierten wir durch fast Menschenleere Strassen in die City. Eine Situation die völlig neu für uns war. Kein Restaurant, kein Verkehr und fast keine Menschen auf den Strassen, das muss man zuerst einmal verdauen. Wir fanden eine offene Bar mit Live Musik und mit einem essenden Mann. So entschlossen wir uns dort hinein zu gehen. Wir fragten den Kellner nach der Menü Karte und erhielten die Antwort, dass die Küche geschlossen sei. Auf unsere Frage wo es in der Nähe ein offenes Restaurant habe, erhielten wir die Antwort, dass die Resti ab 22.00 Uhr alle geschlossen sind. Nach Asien wo man zu jeder Tages- und Nachtzeit Essen kann müssen wir uns hier wohl wieder umstellen. Da kam der nicht mehr essende Mann vom Nachbartisch auf uns zu und fragte uns ob wir die restliche Pizza von ihm wollen. Für ihn sei es mehr als genug gewesen, da er noch einen anderen vollen Teller verdrückt habe. Dankend nahmen wir sein Angebot an und holten an der Bar noch 2 Bierchen. Auf dem Rückweg kauften wir 2 Wasserflaschen in einem kleinen Shop mit einigen angetrunkenen Aborigines.

 

12.10. Darwin ist für uns wirklich eine neue Erfahrung nach 1 ½ Jahren Asien. Sauber, Ruhig, normaler Verkehr und ideal als Ausgangspunkt für unsere Australienreise. Das Zentrum ist in 10 Min. von unserem Apartment zu erreichen und sehr einfach zu überschauen.  Wir stellen uns auch langsam auf unser Camper Leben ein. In einem Supermarkt kauften wir Esswaren, die wir in unserer Küche zubereiteten. Schinken, Salami, Käse und knuspriges Baguette schmeckte uns am Nachmittag so gut, dass wir am Abend nach einem Salat genug hatten.

Heute kauften wir eine Australische Simkarte sowie eine WIFI Box damit wir evtl. im Outback auch noch die Chance haben das Internet zu benützen. Wir besuchten auch den Camper Vermieter und erhielten einen ersten Eindruck von unserem «Zu Hause» für die nächsten 3 Monate. Ein netter Angestellter gab uns die ersten Infos über unser Fahrzeug. Auf dem Rückweg entdeckten wir noch den Woolworths Supermarkt, den wir benützen werden um unseren Camper am Freitag mit Esswaren zu füllen. Leider sahen wir auch einige Aborigines die entweder bettelnd oder betrunken auf dem Trottoir sassen. Ja das ist ein Problem mit den verdrängten Australischen Uhreinwohner. Das Wetter ist sonnig und heiss doch Gestern erhielten wir, mit einem Gewitter, einen kleinen Vorgeschmack der Regenzeit die nicht weit entfernt ist.

 

14.10. Heute holten wir unseren Camper bei Travellers ab. Bei einem freundlichen Mann der uns mit einem Redeschwall eindeckte. Wir erhielten so viele Infos, dass wir am Schluss wieder nichts wussten. Aus irgendeinem Grund funktionierte unsere Master Card nicht. So musste der freundliche Angestellte mit uns zum Hotel und wieder zurückfahren, damit wir die anderen Karten sowie den CH Fahrausweis, wir hatten den Internationalen dabei, aus dem Tresor holen konnten. Endlich stiegen wir in den Camper und fuhren zum Woolworths Supermarkt. Da deckten wir uns mit Lebensmittel und Haushaltartikel ein. Wir fanden die Ausfahrt nicht sofort und durften noch eine extra Runde durch den Parkplatz fahren. Endlich bei der Ausfahrt angelangt fuhr Ugo prompt auf die falsche Strassenseite L. Naja, Ugo schaffte es ohne Unfall bis zum Hotel, wo wir unseren hohen Camper auf einen Aussenparkplatz hinstellten. Das Abendessen genossen wir im Restaurant, weil wir uns sagten, dass in nächster Zeit unsere Camper Küche wohl zum Einsatz kommt.

 

15.10. On the Road…..

Unser erster Tag unterwegs mit unserer fahrenden Wohnung. Auch wieder eine neue Erfahrung an die wir uns zuerst gewöhnen müssen. So verstauten wir unser Gepäck irgendwie im Camper und wussten, dass dies sicher noch umgepackt werden muss. Also fuhren wir los, wobei unser erster Halt bei einem Spezial Geschäft das sich BCF nennt und alles für Outdor Aktivitäten hat. Dort wollten wir ein spezielles Sonnendach, das sich in die Schiene beim Camper einfädeln lässt, kaufen. Leider fanden wir nicht das passende und so kauften wir einen kleinen Pavillon, Nylonschnur, Heringe, Gummihammer und eine Schaufel. Dann kam unser Navi und zur Kontrolle Colettes Handy zum Einsatz. Das Navy haben wir noch nicht ganz im Griff, aber auch das wird sich einspielen. Auf schönen Strassen, fast ohne Verkehr, machten wir uns auf den Weg zum Kakadu Nationalpark. Dabei erhielten wir einen ersten Eindruck von der Weite dieses Landes. Auch wechselte die Vegetation einige Male. Von einer trockenen Sumpflandschaft, zum Palmenwald, Laubwald, Graslandschaft und Mango Plantagen sahen wir alles. In einem urchigen Lokal im Nirgendwo machten wir einen Lunch Stopp. Der nächste Stopp war beim Infocenter im Kakadu Park, wo wir dann auch unseren Besucherpass kauften. Wir wurden auf ein lautes gekrächzte in einem Baum aufmerksam. Beim genaueren hinschauen wussten wir wieso der Park diesen Namen erhielt. Im Baum sassen viele Kakadus die ein Plauderstündchen hielten. Unterwegs sahen wir auch die ersten Monstertrucks. Ein mächtiges Zugfahrzeug mit mindestens 2-4 Anhänger mit Ladebrücke oder Tanks die im mörderischen Tempo über die Strasse donnerten. Zum Glück waren alle auf der Gegenfahrbahn. Uns wurde gesagt, dass man mindestens gleich schnell oder schneller unterwegs sein muss oder man fährt auf die Seite und lässt sie vorbei. Nach 260 Km erreichten wir den Kakadu Caravan Park, wo wir uns auf einem fast leeren Campground einen Platz unter einem Baum suchten. Nachdem unser Zelt, der Tisch eingefädelt, das Elektrische angeschlossen und die beiden Stühle aufgestellt waren, kam unsere Küche zu ihrem ersten Einsatz. Beim aufstellen unseres Zeltes stellten wir fest, dass die Stangen nur ca. 1.6m hoch sind und wir uns jedes Mal bücken müssen um unter das Zelt zu kommen L. Da stellte sich heraus, dass wir wirklich noch Anfänger sind auf dem Campingplatz. Wird sich in nächster Zeit auch noch ändern… J. Zum Abendessen gab es Salat und Lasagne aus der Mikrowelle. Ja wir haben eine Mikrowelle in unserem Camper. Dann richteten wir uns für die Nacht ein, wobei wir noch ein wenig in unseren Tolino’s lasen bevor wir dem Kissen gute Nacht sagten.

 

16.10. Heute zügelten wir den Camper zu einem schattigen Platz, nahmen ihn nochmals auseinander und richteten ihn, nach den gestrigen Erfahrungen, neu ein. Auch dies wird sich noch einspielen. Bei Temperaturen um 35 Grad macht man nicht viel, ausser in den Pool zu springen.

 

17.10. Mit unserem Camper fuhren wir nach Ubirr wo wir eine 2 Stündige Kultur Flussfahrt auf dem East Aligator River gebucht haben. Da es Flut war, das Meer ist nicht weit entfernt, fuhren wir zuerst zu einer Flussdurchfahrt, die wir nicht auf Anhieb erkannten. Erst als ein Fahrzeug durch den Fluss fuhr konnten wir die Strasse erahnen. Da sahen wir auch 3 Krokodile die auf die Fische warteten die vom Meer den Fluss hochschwimmen. Mit unserem Aboriginal Ranger, der uns viel über die Kultur und Sitten der verschiedenen Stämme erzählten, fuhren wir den Fluss hinauf. Wir gingen auch an Land und er zeigte uns die Handhabung eines Bambusspeers mit Hartholzspitze. Unglaublich wie weit er den Speer mit einem Hilfsstock werfen konnte. Eigentlich hatten wir uns von dieser teuren (152 AU$) Flussfahrt mehr erhofft. Wir sahen keine Tiere, ausser die 3 Krokodile, und die Landschaft war auch nicht besonders. Unser nächster Stopp war dann in Ubirr, wo wir auf einem Rundgang bei 40 Grad «Kälte» L die bis zu 6'000 Jahre alten Felsmalereien anschauten. Teilweise mussten wir über die Felsen laufen auf denen wir gefühlte 50 Grad spürten. Dank den Erläuterungen auf Hinweistafeln konnte man die alten Zeichnungen in roter Farbe erkennen. Von einem erhöhten Felsplateau hatten wir einen wunderbaren Blick in die grüne Sumpflandschaft. Dafür hatte sich der schwitzige Aufstieg gelohnt. Wieder zurück in Jabiru fuhren wir zum Supermarket und deckten uns wieder mit Esswaren und diversem ein. Darunter war auch ein Toaster um das Gummi-Toastbrot das man hier erhält geniessbar zu machen. Wir kauften auch eine grosse Blache, fanden jedoch keine Zeltstangen. Mit dieser Blache bastelten wir dann ein Vorzelt. Nun brauchen wir noch Zeltstangen und einen kleinen Campingtisch und dann wären wir perfekt eingerichtet J.

 

18.10. Ein Rundflug mit einer einmotorigen Propellermaschine des Typs Airvan G8 haben wir heute gebucht. Unser Flug um 12.30 Uhr kostete 100 AU$ weniger, sehr wahrscheinlich wegen der grossen Hitze. So zahlten wir 400 AU$ für 2 Personen. Mit unserem Pilot Brad, der uns auch noch persönlich mit dem Bus auf dem Campingplatz abholte, hoben wir mit 4 weiteren Passagieren ab. Für uns war es der erste Flug mit solch einer kleinen Maschine. Jeder erhielt Kopfhörer über die Brad Infos durchgab und wir den erheblichen Motorenlärm nicht warnahmen. Mit solch einem kleinen Flieger erhält man ein ganz anderes Fluggefühl. Jeder kleinste Wind hat ein schütteln und rütteln zur Folge. Was wir jedoch zu Gesicht bekamen war fantastisch. In geringer Flughöhe überflogen wir den Kakadu Nationalpark und das 100'000 Km2 grosse Arnhem Land, das nur mit Spezial Bewilligung bereist werden darf, weil dieses Gebiet nur für die Aborigines bestimmt ist. Wir sahen das Hochplateau mit seinen zerklüfteten Felsen und die riesige Ebene die in der Regenzeit überflutet ist. Auch den 200m hohen Jim Jim Wasserfall und die Twin Falls wurden uns auf eindrückliche Weise gezeigt. Was für ein Erlebnis dieses riesige, vielfältige Gebiet aus geringer Höhe zu betrachten. Leider ging die Stunde viel zu schnell zu Ende. Wieder wurden wir von Brad zu unserem Campingplatz gefahren und waren glücklich diesen Flug gebucht zu haben, der wirklich jeden Dollar wert war. Wir sprangen dann in den warmen Pool und beobachteten die Kakadus die sich auf der Wiese durch den Rasensprenger auch abkühlen liessen.

 

20.10. Gestern benötigten wir einen ganzen Tag für Büro und unsere Homepage. Dank der Wifi Box konnten wir einige Fotos und Berichte hinaufladen. Am Abend lernten wir noch eine Schweizerfamilie kennen die für 2 ½ Monate mit 2 Camper unterwegs sind. Wir wurden zu einem Glas Wein, Chateau Carton, eingeladen und hatten einen schönen Plauderabend.

Bereits um 6.00 Uhr standen wir auf, da wir heute 576 Km fahren mussten. Wir Frühstückten, packten alles zusammen, verabschiedeten uns um 8.00 Uhr von Paul der bereits wach war und dem schönen Campingplatz. Wir fuhren Richtung Süden durch den ganzen Kakadu Nationalpark und genossen diesen wunderbaren grünen Park. Ausser unzähligen Termitenhügel und einige toten Tiere, leider meistens Kängurus, waren wir ganz alleine unterwegs. Bei einigen Hügeln mussten wir anhalten, weil sie einerseits unglaublich hoch waren und anderseits die Australier sich einen Spass daraus machen diese Hügel zu einer Figur zu gestallten. In Katherine mussten wir tanken und sahen gleich gegenüber einen Laden mit Campingartikeln. Also betraten wir den Laden, kauften Zeltstangen, Schnüre, einen Tisch und freuten uns, dass wir nun wirklich «Profimässig» ausgerüstet sind. Im Woolworths deckten wir uns mit Esswaren ein und fuhren weiter über endlose Strassen durch Buschlandschaften bis Daly Waters. Dieser Ort im Nirgendwo besteht aus ca. 5 Häusern, die meisten sind Container, einem Campground und einem speziellen Restaurant/Bar. Nachdem wir unser neues Zeltdach aufgestellt hatten gab es ein kühles Bier in der urchigen Bar, wo es von Unterhosen über BH’s, Chäpis und T-Shirts noch vieles mehr an den Wänden zu bewundern gab. Wir staunten auch über die Sauberkeit der Einrichtungen an diesem Ort. Die Duschen-WC Kabinen waren Blitzblank und stammen auch aus neueren Tagen.

 

22.10. Kurzfristig beschlossen wir einen Tag länger in Daly Waters zu bleiben. Die Idee war, die fehlenden Fotos noch auf die Homepage raufzuladen. Der Start war gut aber leider stieg am Nachmittag das Internet aus. Ein plötzlich stark aufkommender Wind mit Regentropfen, veranlasste uns blitzschnell unser neues Vorzelt abzubauen bevor es zerrissen wird. Das «kleine» Abendessen im Restaurant, für eine Person, mussten wir uns teilen, weil NICHT Australier das unmöglich verdrücken können J.

Die heutige Etappe führte uns nach Wycliffe Well. Nach dem Gestrigen Hitze Tag von

40 Grad kriegten wir heute einen Kälteschock von 20 Grad zu spüren. Nach 550 Km erreichten wir das Ufo Caravan Camp. Welch ein Unterschied, hier ist alles verbraucht und schmutzig……. Ist ja wohl klar……. wird von Indern gemanagt L.

Am Abend hatten wir noch ein interessantes Gespräch mit einem Trucker Fahrer. Er war gerade dabei 1'100 Liter Diesel in seinen 1'800 Liter fassenden Tank zu füllen. Sein 27 Jahre alter Truck ist sein Zuhause und in 7 Tagen fährt er 6'000 Km. Das ist jeweils von Darwin nach Adelaide und zurück. Sein 3 Anhänger waren mit Altmetall geladen und 400 t schwer, die sich auf 72 Räder verteilten. Das ganze Gefährt war 53m lang, was an den erlaubten 53,5m nahe herankam. Nur die Tanklastwagen haben eine Spezial Bewilligung damit sie mit 4 Anhänger fahren dürfen und dementsprechend noch länger sind.

 

24.10. Wir waren froh den ziemlich herunterkommenen und überteuerten Campingplatz am nächsten Morgen zu verlassen. Wir sagten uns, dass wir die Plätze in Zukunft zuerst anschauen oder uns besser informieren bevor wir ihn in Beschlag nehmen. Aber wenn man keine andere Möglichkeit hat, bleibt nur noch das wild campieren übrig, was eigentlich nicht erlaubt ist. Auf dem langen Weg nach Alice Springs wurden wir von Wolken und teilweise von Regen begleitet. Der Vorteil dieser Wetterlage ist, dass man dadurch nicht ins Schwitzen kommt. Je mehr wir uns Alice näherten, umso klarer wurde der Himmel. Auf einem Teilstück dieser Strecke fuhren wir sicher ca. 50 Km gerade aus ohne minimalste Kurve, einfach unglaublich. Wieder fuhren wir durch endlose Landschaften mit vereinzelten Hinweisschildern zu weit abgelegenen Rinderfarmen. Hi und da sahen wir auch ein Rind und einmal 2 Lebende Kängurus auf der Strasse. Normalerweise sieht man nur tote am Strassenrand liegen. Unser Campingplatz Wintersun in Alice Springs gefiel uns auf Anhieb. Freundlicher und hilfsbereiter Empfang, sauberer Platz und Sanitäre Einrichtungen sowie klare Regelungen. Selbst das Internet funktioniert einwandfrei. So spazierten wir zum nahen Supermarkt, der am Sonntag offen hat, wo wir uns mit Esswaren eindeckten.

Unser heutiger Spaziergang führte uns ins Zentrum. Wir schlenderten durch diesen friedlichen Ort und die Shopping Malls. Kauften eine neue Bratpfanne, weil die vorhandene schon sehr ramponiert ist und die Beschichtung beschädigt. Auch einen Türvorleger fand den Weg in unsere Einkaufstüte. Nun sind wir langsam aber wirklich gut ausgerüstet. Alice Springs hat selber nicht viel zu bieten. Kein Wunder, es liegt ja auch mitten im Nirgendwo.

 

25.10. Wir standen früh auf und fuhren zum Alice Springs Desert Park. Eine Art Zoo mit sehr viel Natur, einigen Gehegen und Vollieren. Dieser Park wurde speziell für die Tier-und Pflanzenwelt des Central Australiens, also genau das Gebiet in dem wir uns im Moment befinden, konzipiert. Im Weiteren werden jeweils zu bestimmten Zeiten diverse Attraktionen und Vorführungen gezeigt, wie z.B. eine Vogelshow mit Eulen, Falken und Adler. Eine Info über die roten Riesenkängurus und auch Kulturelles wird geboten. So wurde uns gezeigt wie die Aborigines in dieser Gegend jagten. Sie benutzen einen gebogenen Stock oder einen Speer. Es wurde uns auch mitgeteilt, dass der Bumerang nicht als Waffe und auch nicht von den Aborigines von dieser Gegend erfunden wurde. Das Highlight war dann der spezielle Kontakt mit einem 8 jährigen Adler der einen gebrochenen Flügel hat und hier die Attraktion ist, das er auch weiss. Faszinierend solch ein Tier von solch einer Nähe zu beobachten. Die Stunden flogen nur so dahin. Eine wirklich mehr als sehenswerte Anlage, die mit Natürlichkeit punkten kann.

 

30.10. Wir beschlossen etwas länger in Alice Springs zu bleiben, damit das Wetter die Möglichkeit hat den Süden von Australien aufzuwärmen. So verbrachten wir die letzten Tage mit einem Spaziergang in die Stadt, wo wir wieder in den Shopping Malls umherliefen und «Unnützes» Zeug einkauften. Darunter eine Lichterkette für unser Vorzelt J. Es ist schon ein Unterschied, wenn man mit einem Auto unterwegs ist, oder von Hotel zu Hotel den Koffer tragen muss. Am Schluss werden wir wohl einige Sachen hier in Australien zurücklassen oder anderen Travellers verschenken. Wir brachten auch unsere Homepage wieder auf den neusten Stand, sodass wir nun bereit für die Reise zum Uluru (Ayers Rock) sind. In der Nacht davor kam ein starker Wind auf der unser Vorzelt ramponierte. Am Abend kam wieder ein starker Wind auf, sodass wir beschlossen unser Vorzelt abzubrechen bevor es völlig zerstört wird.

 

31.10. Bevor wir uns auf dem Stuart Highway zum Uluru bewegten, kauften wir eine stärkere Blache um ein stabileres Vorzelt zu erhalten. Dann fuhren wir bei teilweiser Bewölkung und zwischendurch 3 Regentropfen durch eine Frühlings Landschaft mit schönen Wildblumenfelder. Ca. 100 Km vom Uluru entfernt entdeckten wir einen grossen Felsen den wir fälschlicherweise für den Uluru hielten. Von einem Aussichtspunkt machten wir die ersten Fotos und bekamen einen Vorgeschmack der ausserordentlichen nervigen Fliegen. Im Nachhinein fanden wir heraus, dass es nicht der Uluru sondern der Mt. Conner war. Auf dem Yulara, Ayers Rock Resort, stellten wir dann unseren Camper hin. Unsere Nachbarn waren 2 Deutsche Ehepaare die mit einem fast gleichen Camper von der Firma Apollo unterwegs waren. Erstaunlicherweise war das Wetter durchzogen und so beschlossen wir einen ersten Blick auf Australiens Wahrzeichen zu werfen. Von einer erhöhten Stelle auf unserem Campground konnten wir die ersten Fotos von diesem speziellen roten Sandstein Monolithen schiessen. Da die Sonne noch teilweise schien und die Wettervorhersage für die nächsten Tage miserabel war, machten wir uns mit dem Camper auf den Weg zum Uluru. Beim Eingang lösten wir das Ticket und fuhren 1x um diesen eindrücklichen Felsen. Er hat wirklich etwas Mystisches an sich, das uns sehr beeindruckte. Auf einem speziellen Parkplatz, mit vielen anderen Touristen, bewunderten wir das Farbenspiel auf diesem Felsen bei Sonnenuntergang. Nun ging Colettes Jugendtraum in Erfüllung diesen Felsen einmal in ihrem Leben zu sehen.

 

1.11. Unser heutiger Ausflug führte uns zu dem Kata Tjuta oder Olgafelsen an violetten Blumenfelder vorbei. Zum Glück waren wir Gestern noch beim Ayers Rock, denn das Wetter spielt hier wirklich verrückt. Anstelle von schön und heiss, ist es Bewölkt, sehr windig und kühl. Dazwischen gibt es auch noch einige Regentropfen. Diese nicht monolithische Felsformation beeindruckte uns vor allem durch die sehr grünen Schluchten. Dank dem Regen steht hier alles in Blüte und die Bäume haben ein sattes Grün. Mit unserem Fliegennetz über den Köpfen, spazierten wir zum Aussichtspunkt des Valley of the Wind. Danach fuhren wir zurück zum Uluru und machten den Mala Walk. Auf dieser Route gab es einige Höhlen zu bestaunen die von den Anangu Aborigines benützt wurden. Dank den vielen Hinweisschildern erhielten wir einen kleinen Eindruck von ihrer Lebensweise. Aus diversen Felsformationen konnte man mit etwas Fantasie Gesichter und Tiere erkennen. Wieder zurück auf dem Campingplatz beschlossen wir heute nicht zu kochen, sondern im Restaurant eine Pizza und ein teures Bier (9,5 AU$) zu verdrücken. Zurück bei unserem Camper wurden wir von unseren Deutschen Nachbarn zum Bier eingeladen und hatten eine wunderbare Plauderstunde bis der Australische Nachbar Punkt 22.00 Uhr bei uns stand. Er teilte uns mit, dass hier um 22.00 Uhr Nachtruhe herrscht. So versuchten wir leise weiter zu plaudern bis um 23.30 Uhr auch wir in die Horizontale gingen. Es war wirklich ein schöner Abend, denn wir sehr genossen haben.

 

3.11. Gestern war bei schlechter Witterung der ideale Tag für Büroarbeit…

Da wir unser Vordach nicht aufgestellt hatten war das zusammenpacken etwas einfacher, aber trotzdem brauchten wir 1 ½ Std. Klar, wir nahmen es auch ziemlich gemütlich denn unsere heutige Tagesetappe war nicht ausgesprochen lang. Unser Weg führte uns zurück Richtung Stuart Highway bis zur Abzweigung nach dem Kings Canyon. In Curtis Springs tankten wir, weil im Ayers Rockresort das Benzin 1.99 AU$ kostet, was ca. 60 Cent höher ist pro Liter als an den grossen Tankstellen auf dem Stuart Highway. Wir wurden von einem aufgestellten deutschen Girl bedient, dass noch weitere 6 Monate in diesem Nirgendwo arbeiten wird… Das Kings Canyon Resort erreichten wir bei schönem warmen Wetter am Nachmittag und genehmigten uns zuerst einmal ein Bierchen. Wir suchten uns ein mehr oder weniger schattiges Plätzchen und sogen die aromatische Luft durch unsere Nase. Leider wurden wir hier nicht nur von den Fliegen, sondern auch von Millionen von Ameisen belästigt. Zum Sonnenuntergang gingen wir zum Aussichtspunkt und erhielten einen ersten Blick auf den Kings Canyon. Ein sehr eindrückliches Felsengebilde in der Abendsonne. Inzwischen ist unser Hutfliegennetz zum ständigen Begleiter geworden, den diese Mistviecher sind wirklich lästig.

 

4.11. Bereits um 5.00 Uhr standen wir auf, weil der Canyon Walk bei grosser Hitze mörderisch ist und heute sah es so aus, denn es war kein Wölkchen am Himmel. Wir starteten nach einem kleinen Frühstück um 6.30 Uhr vom Canyon Parkplatz auf die Wanderung. Zuerst ging es, noch im Schatten, steil nach oben bis auf das Hochplateau wo bereits die Sonne brannte. Zum Glück blies ein relativ «kühler» Wind, der die Wärme zwischen den Felsen erträglicher machte. Diese zerklüftete Felsformation hat sich in Millionen von Jahren gebildet und bot uns ein herrliches Schauspiel in der Morgensonne. Auch hier fühlte und roch man den Frühling. Wir sahen viele Blumen, grüne Bäume sowie vereinzelte Wasserlöcher was wir auf diesem Felsen nicht erwartet haben. Nach etwas mehr als 3 Std. erreichten wir den Parkplatz und staunten über die Leute, die sich erst jetzt bei dieser Hitze auf den Weg machten. Zurück auf dem Campingplatz setzte Colette die Waschmaschine in Betrieb und den Rest des Nachmittags war für Bildbearbeitung und Relaxen reserviert.

 

5.11. Auch die heutige Etappe war nicht besonders lang, sodass wir es wieder gemütlich nehmen konnten. Unsere Fahrt führte uns nach Kulgera das ausser einem Roadhouse mit Tankstelle, Bar, Restaurant und dem Campingplatz nichts hatte. Damit wir uns richtig verstehen…. das ist EIN Gebäude….. Wir lasen viel über die spezielle Bar mit gutem Essen und so beschlossen wir nicht zu kochen, sondern das Restaurant zu begrüssen. Wir teilten uns wieder ein zartes 400gr. Steak und tranken dazu ein Bierchen. Da Heute Samstag ist, trafen sich einige junge und ältere Leute zum Plaudern. Wie wir erfahren haben ist das Einzugsgebiet dieser Bar 200Km. Unser gesprächiger Tischnachbar hatte bereits einige Bierchen sowie Uso, ja richtig Uso mit Cola intus und quasselte mit schwerer Zunge mit uns, wobei wir ca. 10% verstanden was er sagte. Er heisst Peter und lebt nur 50Km entfernt. Als wir ihn fragten, ob er in seinem Zustand noch nach Hause fahre, war seine Antwort: Na klar sind ja nur 50Km… L. Von den anderen verstanden wir ca. 20% und die feierten die ganze Nacht beim Pool, der am Morgen wie ein Schlachtfeld aussah. Er waren Bier und Cola Flaschen im Pool und auf der Wiese verstreut. Anscheinend muss der Manager einige nette Worte gesagt haben denn kurze Zeit später kamen sie aus den Massenschläge, die es hier gibt, an getorkelt um aufzuräumen.

 

6.11. Heute gings nach Coober Pedy der Opalstadt von Australien. Wieder waren wir fast alleine auf dem Stuart Highway mit den vielen Hinweisschildern für Kühe, Schafe und Kängurus. Nun sind wir schon 3’500Km gefahren und haben ausser den Kängurus im Desert Park noch keine lebendes gesehen L. Dafür zeigt sich das Outback in seinen schönsten Frühlingsfarben. In Coober Pedy stellten wir unseren Camper hin und gingen zu einem nahen Clublokal eines Motorclubs der nur am Sonntag offen hat und Essen für 7AU$ anbot. Ein super Tipp unseres Campings Chef den wir dann auch dort antrafen. Ein wunderbares Erlebnis mit den Australischen Opal Schürfer.

 

7.11. Relax Tag mit Bewölkung und starkem Wind... die Temperaturen sanken auf ca. 20 Grad…..

 

8.11. Für Heute buchten wir bei unserem Camp Chef eine Tour durch die Minenstadt. Wir waren die einzigen und so hatten wir eine Privattour im 20 plätzigen Car. Unser Guide erzählte viel über diese alte Minenstadt in der ca. 2'000 Leute wohnen und es ca. 250'000 Minenlöcher gibt. Also man muss hier höllisch aufpassen, wenn man nachts durch ein Minenfeld spaziert, dass man nicht in ein Loch fällt, die alle 30m tief und nicht gesichert sind. Hier wird man bestimmt nicht mehr gefunden. Zuerst besuchten wir 2 unterirdische Kirchen, fuhren an einigen Dugouts (unterirdische Wohnungen) vorbei und gingen dann ins unterirdische Museum. Hier wurde uns auf eindrückliche Weise die Geschichte und das Leben von dieser Opal Stadt gezeigt. Der Vorteil dieser Lebensweise in dieser Gegend ist, man braucht keine Klimaanlage, weil es immer ca. 22-23 Grad warm ist, auch wenn es draussen 50 Grad heiss oder 0 Grad kalt ist. Der Nachteil ist, man weiss nie ob es Tag oder Nacht ist und das Licht brennt die ganze Zeit. Am späteren Nachmittag wurden wir durch plötzlichen Lärm erschreckt. Als Colette nachschaute, musste sie feststellen, dass ein PKW Fahrer 2 Tanksäulen überfuhr, durch die Blechabsperrung unseres Campingplatzes und in ein Cabin (Wohnhaus auf Campingplätze) fuhr. Zum Glück war keine Person in der Nähe und der Fahrer sass nur apathisch hinter dem Lenkrad. Kurze Zeit später war dann die Polizei, Krankenwagen und die Feuerwehr zur Stelle. Während die Feuerwehr sich um das Auslaufende Benzin der Tankstelle kümmerte wurde der Fahrer medizinisch versorgt. Wir haben danach versucht zu verstehen wie er das überhaupt fertig brachte…… Keine Ahnung wie er das fertiggebracht hat. Abends gingen wir ins Untergrund Restaurant und erhielten, in einer speziellen Atmosphäre, ein herrliches Essen serviert.

 

9.11. Von Coober Pedy bis Port Augusta sind es ca. 550Km was eine lange Tagesetappe ist. Bis zur ersten Tankstelle waren es 260Km durch Niemandsland. Riesige weite Ebene mit den üblichen Hinweisschildern und wie immer, noch kein Tier gesehen. Auf dem 2. Streckenabschnitt bekamen wir grosse ausgetrocknete Salzseen zu Gesicht und wurden beim Foto halt von unzähligen Fliegen überfallen. In Port Augusta führte uns unser Navi durch ein schönes Villen Quartier auf eine leere Parzelle?? Auf der Suche nach einem anderen Campingplatz fuhren wir an dem gesuchten Discovery Caravan Park nicht vorbei, sondern hinein. Falsche Angaben bei unseren Unterlagen, Name und Adresse. Da wir durch die lange Reise Müde waren und keine Lust zum Kochen verspürten, gingen wir in Jans Best Western Hotel zum Abendessen. Es muss auch erwähnt werden, dass hier die Temperaturen zwischen 15-20 Grad liegen und für uns zu kalt sind.

 

10.11. Colette hat seit ein paar Tagen starke Rückenschmerzen und so beschlossen wir in ein Cabin zu zügeln wo es gute Betten hat. Die Wohncontainer haben ein grosses Bett, Essbereich mit TV, Küche, Badezimmer und noch ein separates kleines Schlafzimmer für Kinder.

 

11.11. Wir bleiben einen Tag länger und fahren erst am 13. weiter J. So haben wir genügend Zeit für unsere Reiseplanung und die Homepage zu bearbeiten die in letzter Zeit mangels Internet zu kurz kam.

 

13.11. Von Port Augusta nach Ceduna sahen wir die ersten lebenden Wildtiere neben der Strasse. Es waren nicht die schon lange erhofften Kängurus, sondern eine Emu Familie. Colette viel beinahe durch die Frontscheibe, weil Ugo so stark abbremste. Er wendete den Camper und fuhr langsam zurück, damit Colette Fotos schiessen konnte. Von den ca. 550 Km fuhren wir mehr als 300 Km durch ein Kornfeld. Man muss sich das so vorstellen, eine Strasse durch ein Kornfeld und links und rechts Kornfelder bis zum Horizont… unglaublich..

In Ceduna fuhren wir auf den Big4 Campingplatz und erhielten einen Platz im Windschatten eines Metallzaunes. Auch hier blies ein sehr starker, kalter Wind, der ein gemütliches Abendessen im Freien nicht erlaubte. Der Camping Manager erwähnte, dass jeden Sonntagabend im Foreshore Hotel für 23 AU$ ein 3 Gang Menü serviert wird. Da mussten wir nicht lange überlegen und spazierten zum Hotel. Nach dem mehr als reichhaltigen Abendessen liefen wir fröstelnd auf dem langen Anlegesteg ins Meer hinaus. Wir wurden mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt. Wieder zurück auf dem Campingplatz kuschelten wir uns unter die Schlafsäcke damit wir nicht erfroren.

 

14.11. Erstaunlicherweise froren wir in dieser Nacht nicht so stark und hatten es beinahe gemütlich warm. Das Frühstück assen wir im Camper weil es draussen einfach zu kühl war. Mit starker Bewölkung und einigen Regentropfen fuhren wir los. Wieder führte uns die Strasse an unendlichen Kornfelder vorbei. Kurz vor Penong änderte sich das Landschaftsbild und wechselte zu einer Grasebene mit Schafherden. In Penong besuchten wir ein Windmühlenmuseum das erst diesen September eröffnet wurde. Hier werden alte Windmühlen, die teilweise in Eigenkonstruktion zusammengebastelt wurden, ausgestellt. Diese Mühlen die heute noch in Betrieb sind und aus den Jahren 1912-1950 stammen, wurden als Pumpen für das Grundwasser verwendet. Auch die grösste Mühle von ganz Australien mit einem Durchmesser von über 10m und einer Revision von 2’000 Std. wird hier gezeigt. Weiter ging die Fahrt nach Fowlers Bay. Die letzten 15 Km fuhren wir über Naturstrassen mit Wellblechpiste. Als wir über den letzten Hügel fuhren, hatten wir einen einmaligen Blick auf die Bucht mit ihren weissen Sanddünen. Die Ortschaft liegt direkt am Meer und besteht aus ca. 20 kleinen Häuser und einem Campground. Nachdem wir unser Camper hingestellt hatten, stillten wir unseren Hunger mit Fish and Chips aus der Papiertüte. Bier gibt es hier keines. Danach machten wir uns auf den Weg die weissen Dünen zu erkunden. Inzwischen hatte auch Petrus Erbarmen mit uns und zauberte einen wunderbaren blauen Himmel über dem Türkisblauen Meer. Ein fantastischer Blick von den Dünen aufs Meer hinaus wobei die Temperaturen bei «kalten» 20° lagen. Am Abend spazierten wir noch zur Beach und konnten den Supermond bei fast wolkenlosem Himmel beobachten. Unheimlich wie gross und hell der Mond schien. Lange hielten wir es jedoch nicht aus denn es blies ein fürchterlicher kalter Wind.

 

15.11. Von Fowlers Bay gingen wir zurück nach Ceduna und weiter nach Streaky Bay das wir um 13.00 Uhr erreichten. Unser zugewiesener Platz war direkt am Strand wo sich einige Pelikane und Möven gemütlich machten. Was für ein herrlicher Ort mit Blick aufs Meer bei strahlendem Sonnenschein. Aber auch hier bläst ein kühler Wind, der nicht gerade zum gemütlichen höckele einlädt. So spazierten wir ins Dorf und assen im Western Hotel frische Austern die unseren Gaumen erfreute. Auf dem Rückweg kauften wir in einer Metzgerei 2 Beef Filet die wir am Abend in der Campingplatz-Küche zubereiteten und im Aufenthaltsraum assen.

 

16.11. Heute lernten wir unseren Australischen Nachbarn aus Perth kennen, der uns viele gute Tipps für unsere Weiterreise gab.

 

17.11. Nichts Besonderes ausser der Fliegenplage die uns immer noch nervt L……..

 

18.11. Mit starker Bewölkung und recht kühlem Wind fuhren wir zum Point Labatt wo wir von einer Aussichtsblattform eine Seelöwengruppe auf dem Sand und den Felsen beobachten konnten. Ein schöner Anblick diese Tiere zu beobachten. Weiter ging die Fahrt nach Murphys Haystacks. Das ist eine Steinformation auf einem Hügel, bei der man sich fragt, wie kamen diese Steine auf diesen Hügel. Hier kauften wir auch für 5 $ (400gr) feinen Naturhonig. Gemütlich ging unsere Fahrt weiter bis zu den Talia Caves. Das ist eine riesige Höhle die vom Meer ausgespült wurde und in den nächsten 1‘000 Jahren wohl einstürzt. Wir erreichten Elliston am Nachmittag und platzierten uns an einem windgeschützten Platz. Am Abend benutzten wir die Camp Küche da es draussen zu kalt für unsere Verhältnisse war.

 

19.11. Bevor wir uns weiter nach Coffin Bay bewegten machten wir noch den Riff Cliff Drive. Das ist ein ca. 7 Km langer Rundkurs auf Naturstrassen den steilen Felsenklippen entlang. Uns bot sich ein herrlicher Blick auf die Klippen und das blaue Meer mit dem wolkenlosen Himmel. Wir konnten uns kaum von diesem Anblick trennen. Auch sahen wir noch einige verrückte Surfer die über die steilen Felsen kletterten und auf die grossen Wellen warteten. Der nächste Abstecher war zur Locks Well Beach. Über 282 Stufen konnten wir zum Strand gelangen und kriegten gleich einen Kälteschock als wir unsere Füsse ins klare Wasser hielten. Das Meer hat hier höchstens 16 Grad, für uns fühlte sich dies wie 6 Grad an. Als wir einen Moment nicht aufpassten kam eine grössere Welle und wir waren bis zum Po nass…und es war sau kaltL. Wir erreichten Coffin Bay am Nachmittag. Hier gibt es die besten Austern von ganz Australien. Bei der Durchfahrt erblickten wir etwas, das uns fast aus den Socken warf. Da sass am Strassenrand ein Känguru mit einem Jungtier und dies mitten im Dorf…J. Nun sind wir 5‘000 Km quer durch Australien gefahren und sehen die ersten freilebenden Kängurus. Doch das war noch nicht alles, auf der kleinen Wiese gleich neben der Rezeption des Caravan Parks sassen nochmals 2. Wir verstanden die Welt nicht mehr. Am Abend gingen wir ins einzige Hotel mit Restaurant und assen frische Austern…hmmmm…

 

20.11. In der Nacht mussten wir aufs Klo und konnten viele Kängurus auf unserem Campingplatz sehen. Colette versuchte vergebens die Kängurus zu fotografieren, was seeeehr schwer war in der Dunkelheit ohne Blitz, so wurde leider dabei kein einziges Bild gut.

 

21.11. Heute hatten wir das 5. dutzend Austern verdrückt………

 

22.11. Nach einer sehr kalten Nacht (9 Grad) konnten wir dank der Sonne im Freien Frühstücken. Unsere Essensvorräte ergänzten wir in Port Lincoln. Danach fuhren wir zum Glen Forest Animal Park. Hier hatten wir die Möglichkeit die „Wildtiere“ Hautnah zur erleben. Wir konnten Kängurus, Pfaue, Papageien und Koalas füttern. Bei den Kängurus sahen wir auch ein Weisses. Die meisten lagen faul auf der Wiese, doch dank unserem gekauften Futtersack wurden sie aktiv und assen uns aus der Hand. In der Volliere wurden wir von den Papageien und Sittiche richtig überfallen als sie unser Futter entdeckten. Das Highlight war jedoch die Fütterung der Koalas. Diese knudeligen Teddybären sind wirklich einmalig. Nicht nur der Tierpark ist hier zuhause sondern auch das Weingut Lincoln Estate, wo wir auch eine Flasche Weisswein kauften. Unser Camper muss einiges aushalten, denn unser nächster Halt führte uns wieder über Naturstrassen zum Smithy Museum in Koppio. In diesem Museum kann man die Entwicklungsgeschichte dieser Gegend verfolgen. In diversen Gebäuden werden hier auf liebevolle Art Alltagsgegenstände ausgestellt. Von der einfachen Hütte bis zu den ersten Landwirtschaftsmaschinen kann hier alles betrachtet werden. Ein wirklich sehr gutes Museum im Nirgendwo. Weiter ging unsere Fahrt nach Tumby Bay wo wir uns wieder auf eine kalte Nacht vorbereiteten.

 

23.11. Wir fragen uns nun wirklich wo der Australische Sommer geblieben ist…L draussen essen kann man vergessen…L. Kaum zu glauben aber wir fuhren schon wieder an unendlichen Kornfeldern vorbei. Hier im Süden scheint die Kornkammer von Australien zu sein, aber ein gescheites Brot kriegen sie nicht hin…L sondern nur Gummi Toastbrot. Bis wir in Whyalla ankamen zeigte sich der Himmel in einem wunderbaren Blau doch blies ein sehr starker kalter Südwind. Wir kriegten direkt an der Beach einen Platz. Was für ein schöner Ort zum höckele, Bierchen trinken und aufs Meer hinaus schauen. Keine Chance bei diesen kalten Windverhältnissen. So spazierten wir dick eingemummelt zum Hafen und konnten aus der Ferne kurz 2 Delphine beobachten. In einem Cafe gab es heissen Tee und ein Stück Kuchen um uns aufzuwärmen.

 

24.11. Dank dem guten Tipp eines Australiers fuhren wir heute durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Zuerst ging es zurück nach Port Augusta und dann nach Wilmington. Wir nahmen hier die B82 und genossen bei Countrymusik die Fahrt nach Clare. Wir passierten einige kleine Siedlungen und hielten in Wirrabara um den Senioren beim Lawn Bowls zuzuschauen. Dies ist eine Art Boggia wobei die Kugel nicht ganz rund ist. Gespielt wird auf einem Naturrasen der sehr kurz geschnitten wird. Der nächste Halt war bei einer Steinofenbäckerei. Wir freuten uns auf ein gutes, knusperiges Brot und waren überrascht als hier kein Brot sondern verschiedene Kuchen und Pies angeboten wurden. Da fährt man durch die Kornkammern Australiens und kriegt kein knuspriges Brot. So assen wir eine Art Frittata und tranken dazu ein Gläschen Wein aus der Gegend. Kurz vor Clare sahen wir dann die ersten Rebstöcke. Das Clare Valley ist neben dem Barossa Valley das 2. grösste Weinanbaugebiet. Etwas ausserhalb des Dorfes fuhren wir auf den Discovery Caravan Park.

 

25.11. Von Clare nach Tanunda, mit dem berühmten Barossa Valley, war es nur ein kurzer Weg. So hatten wir genügend Zeit um den Tourist Drive um Clare zu fahren. Wir erwarteten einen Weg durch die Rebberge und wurden überrascht dass es mehr durch ein Waldgebiet ging, das nur zwischendurch einige kleine Weingüter hatte. Wir fragten uns von wo denn der Wein herkommt. Dafür hatten wir eine schöne Begegnung mit einem Känguru das am Strassenrand graste und vor uns über einen Zaun hüpfte. Nach der Rundfahrt besuchten wir  das Sevenhill Weingut das im Jahre 1850 von den Jesuiten gegründet wurde. Wir schauten uns die alten Gebäude mit dem kleinen Weinkeller und der Kirche aus der Gründerzeit an. Über Nebenstrassen fuhren wir dann nach Tanunda. Je näher wir Tanunda kamen umso mehr Reben sahen wir, wurde auch Zeit… Auf dem Caravan Park quartierten wir uns in ein Cabin ein, weil wir ja bald Ugos Geburi feiern und daher uns ein wenig Luxus leisten wollten. Wir kriegten einen neuen, modernen Pavillon mit einer schönen Terrasse. Unser Spaziergang führte uns ins nahe Zentrum dieser Kleinstadt. Hier ist wohl das Geld zuhause. Neben Boutiquen, schönen Häusern, teuren Restaurants sahen wir auch Fahrzeuge der oberen Klasse. Wir deckten uns mit Esswaren ein und am Abend gab es Ossobuco mit Polenta und frischem Gemüse aus unserer modernen Küche. Ein wahres Vergnügen so eine Küche zur Verfügung zu haben.

 

26.11. Arbeitstag…… und ein wunderbares Essen im Restaurant 1918.

 

27.11. Zur Feier des Tages waren wir heute auf einer Wein Tour. Wir besuchten 5 Weingüter und MUSSTEN immer 4-5 Weine degustieren. Von bitter bis zuckersüss haben wir alles probiert und auch ein paar Flaschen gekauft. Zum Lunch waren wir in einem Weingut und haben dazu einen Portwein getrunken. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 26 Grad hatten wir einen sehr schönen Geburtstag gefeiert. Zurück im Cabin, genossen wir Colettes selbst gebackenen Geburtstagskuchen…..und noch ein Gläschen Wein J.

 

30.11. Heute hiess es wieder in unseren Camper zu steigen und das schöne warme Cabin zu verlassen. Man gewöhnt sich schnell an den Luxus eines bequemen Bettes und den grosszügigen Platzverhältnisse. Wir merkten schnell, dass wir in bewohnten Gebiete sind denn der Strassenverkehr war erheblich grösser. Wir fuhren in das Zentrum von Adelaide und mussten einen Parkplatz im Freien suchen, weil unser Camper zu hoch für das Parkhaus ist. Beim Telstra Shop konnten wir unsere WIFI Box wieder aufzuladen. Über’s Internet ging es aus irgendwelchen Gründen nicht. Im Zentrum wurden wir von modernen Gebäuden und der schönen Fussgängerzone überrascht. Es ist schon lange her das wir in einer „ Grossstadt“ waren und fühlten uns wie 2 Landeier die das erste Mal in einer Stadt sind. Adelaide hat wirklich ein sehr schönes Zentrum. Nachdem wir noch einige Einkäufe getätigt hatten, darunter eine warme Bettdecke, ging unsere Fahrt weiter nach Cape Jervis wo wir uns auf dem Caravan Park platzierten. Von hier hat man einen schönen Blick in die Bucht und auf Kangaroo Island, wo wir morgen hingehen.

 

1.12. Wir beschlossen die 10.00 Uhr Fähre zu nehmen und machten uns kurz nach 9.00 Uhr auf den kurzen Weg zur Fährstation. Hier standen bereits diverse PKW’s mit Anhänger und 2 grosse LKW’s. Wir kauften uns ein Ticket und dank der netten Dame am Schalter, die offene Retourfahrt mit der ersten Übernachtung auf dem KI Western Caravan Park. So konnten wir einige $ sparen. Das Prozedere der Einschiffung ist sehr gut organisiert und auch interessant zu beobachten. Man muss rückwärts auf die Fähre fahren. Selbst die grossen LKW’s und wir staunten wie die Chauffeure mit ihren grossen Trucks Millimeterarbeit verrichteten. Nach 45 Min. ruhiger Fahrt erreichten wir Kangaroo Island. Gemütlich machten wir uns auf den Weg und der erste Stopp war am American River wo wir ein Dutzend frische Austern verdrückten. Der nächste Stopp war die Besichtigung der Stocker Bay von der wir eher endtäuscht waren, weil die Klippen nicht besonders sind. Gegen Abend erreichten wir den Cavaran Park. Es war ziemlich kühl, wir waren etwas müde und hatten keine Lust zum Kochen. So fuhren wir in das 2 Km entfernte Wilderness Retrat zum Abendessen.

 

2.12. Gemütlich machten wir uns auf den Weg zum Flinders Chase Nationalpark wo wir im Visitor Center den Park Pass kauften. Über gut geteerte Strassen fuhren wir zur Admirals Arch, wobei wir beim Leuchtturm aus dem Jahre 1902 einen Stopp und einen kleinen Spaziergang absolvierten. Bei der Admirals Arch konnten wir die Seelöwen, zum Teil in der tosenden Brandung, beobachten. Das Faszinierende an diesem Ort war jedoch die Naturbrücke die in Millionen von Jahren Endstand. Dann fuhren wir zu den Remakable Rocks. Das ist eine Steinformation die schon von weitem sichtbar ist. Hier fragt man sich welcher Riese hat den hier diese Felsen hingestellt. Zur Snake Lagoon mussten wir über eine wirkliche Wellblechpiste mit maximal 20 Km/h tuckern. Vom Parkplatz ging es dann ca. 1 Std. zu Fuss durch die Buschlandschaft, teilweise an einem Bach entlang, zur Snake Lagoon. Eine schöne kleine Bucht mit fast pulverförmigen Sandstrand für uns alleine. Glücklicherweise spielte heute auch das Wetter mit denn es war Temperaturmässig ideal und dies fast bei Wolkenlosem Himmel. Übrigens auf dem Weg zur Snake Lagoone sind uns keine Schlangen begegnet.

 

4.12. Auf der Fahrt nach Kingscote machten wir noch einige Stopps. Der Erste war bei den Kelly Hill Caves. Da buchten wir eine 40 Min. Höhlentour. Wir bekamen Stalaktiten mit drei verschiedenen Farben und Zusammensetzung zu sehen. Je nachdem wo das Wasser durch den weichen Stein sickerte entstanden diese Mineralischen Farben. Es gab 2 durchsichtige von weisser und brauner Farbe und einen undurchsichtigen. Beim undurchsichtigen sickert das Wasser durch Eisenerzhaltiges Gestein. Es klang auch fast wie Eisen wenn man darauf schlug. Eine sehr schön ausgeleuchtete Höhle mit eindrücklichen Gebilden. Der kurze Abstecher über Naturstrassen zur Vivonne Bay war eher endtäuschend. Dafür war der Halt bei Little Sahara überraschend. Da gibt es gut 50 Meter hohe feine Sanddünen mitten in der grünen Landschaft. Man erwartet alles nur nicht das. Der nächste Halt war für die Gaumenfreuden bei der einzigen seeeehr kleinen Destilliere der Insel. In dieser Brennerei gibt es nur einen einzigen kleinen Kupferkessel, in dem der Gin gebrannt wird. Wir probierten einige Gin‘s und kauften dann auch 2 Flaschen. Einen Old Tom für Ugo und einen Mulberry Gin für Colette. In Kingscote Checkten wir uns auf dem Tourist Campingpark ein und fuhren danach ins Zentrum. Hier schauten wir der Fütterung der Pelikane zu, die jeden Tag um 17.00 Uhr gefüttert werden und amüsierten uns köstlich dabei. Das Abendessen genossen wir im Ozone Seafronthotel mit einem Fischfilet.

 

5.12. Heute standen wir relativ früh auf denn die Fahrt zum Fährhafen Penneshaw dauerte ca. 1 Std. wobei wir mindestens 30 Min. vor der Abfahrt einchecken mussten. Wieder dauerte die Überfahrt, zurück auf’s Festland, 45 Min. Da Victor Harbor nicht weit entfernt ist konnten wir es gemütlich nehmen. Der Campingplatz befindet sich gleich an der Beach und nur 10 Min. zu Fuss vom Zentrum entfernt. So spazierten wir zum Infocenter und liessen uns die Attraktionen dieser Gegend erläutern. Im nahen Victor Hotel genossen wir wieder einmal ein Dutzend frische Austern. Auf der anschliessenden Shoppingtour deckte sich Ugo mit 2 Paar Schuhen und langen Hosen ein, was Colette sehr erfreute. Endlich hat er geschlossene Schuhe was bei diesen kühlen Wetterverhältnissen nötig ist. Auch Colette kaufte sich ein paar warme Trainerhosen, denn es wirklich sau Kalt, für unsere Verhältnisse. Den späteren Nachmittag verbrachten wir im „warmen“ Camper.

 

8.12. Auf dem Weg nach Robe führte uns unser Navi auf Nebenstrassen, wieso auch immer durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Wir sahen Rinder- und Schafherden, fuhren an Kornfelder und Rebberge vorbei, Meer- und Sumpflandschaften, sowie riesige Tannenwälder die gepflanzt wurden. Auch mussten wir einen Fluss überqueren und dies mit einer Gratis Fähre. Höchstwahrscheinlich ist es günstiger eine Gratis Fähre zur Verfügung zu stellen als eine Brücke über den Fluss zu bauen. Das einzige störende auf unserer Reise war der stürmische Wind mit sehr heftigen Böen. Wenn ein Windstoss kam wurden wir kräftig durchgeschüttelt und hatten das Gefühl gleich von der Strasse zu fliegen. Dazu kamen dann noch vereinzelte Regengüsse. Langsam aber sicher haben wir genug von diesem Australischen Sommer mit Temperaturen zwischen 8 und 19 Grad. In Robe angekommen platzierten wir uns auf den Discovery Caravan Park und machten es uns im Camper gemütlich.

 

9.12. Unsere heutige Reise führte uns nach Warrnambool. Diesmal haben wir bewusst Nebenstrassen in unser Navy einprogrammiert und so konnten wir dem grossen Verkehr ausweichen. Wir wurden jedoch von keiner Fähre überrascht und auch das Landschaftsbild veränderte sich nicht sonderlich. Das einzige was wechselte waren die Windverhältnisse. Von Sturm zu einer leichten kühlen Briese. Nach einer 5 Stündigen Fahrt erreichten wir Warrnambool und platzierten uns auf dem Surfside Caravan Park. Der kurze Spaziergang führte uns ins Zentrum und danach setzten wir die Campküche in Betrieb und genossen einen wunderbaren Wagyu Hamburger mit Rosmarinkartoffeln.

 

10.12. Ja herrlich, als wir am Morgen aus dem Fenster guckten sahen wir dunkle graue Wolken und Nieselregen. Ausgerechnet Heute wo wir die berühmte Great Ozean Road machen wollen. Unser Frühstück assen wir in der Campküche wo es wärmer war und machten uns dann gemütlich auf den Weg. Hier ist noch zu erwähnen, dass Ugo seine neuen Turnschuhe anzog und somit das erste Mal nach ewiger Zeit in geschlossenen Schuhen stand. Kurz nach Warrnambool hielten wir beim Chees World Shop und kauften Käse ein. Je weiter wir uns von Warrnambool entfernten desto klarer wurde das Wetter. Bis zum ersten Stopp, „The Grotto“, kamen bereits die ersten Sonnenstrahlen. Der nächste Halt war die „London Bridge“ die 1990 einstürzte. Danach besichtigten wir „The Arch“. All diese Sehenswürdigkeiten sind Felsformationen die das Meer in tausenden von Jahren aus dem weichen Kalkstein geformt hat. Dieser Küstenstreifen ist wirklich etwas Einmaliges. Man kann sich kaum satt sehen wenn die wilde Brandung auf die Klippen trifft. Weiter ging die Fahrt, wobei die Strasse nicht nur der Küste entlang führte, sondern auch ins Landesinnere durch Eukalyptuswälder und sanfte Hügellandschaften. Wir erreichten Apollo Bay am späteren Nachmittag und fuhren auf den Big 4 Caravan Park. Inzwischen bewölkte sich der Himmel wieder und die kühle Brise machte sich auch wieder bemerkbar L.

 

11.12. Die Weiterfahrt führte zum Teil der Küste entlang wobei die Szenerie nicht mehr so eindrücklich war. Das Wetter war durchzogen und der Sonntagsverkehr wie bei uns an einem Ausflugstag. Vielleicht sind wir uns auch nicht mehr gewöhnt so viele Autos auf der Strasse zu sehen. Je näher wir Melbourne kamen umso dichter wurde der Verkehr und dies auf einer 8 spurigen Autobahn. In Melbourne fuhren wir auf den Discovery Park der ausgebucht war. Dies war etwas Neues für uns, weil bis jetzt bei allen Caravan Parks noch sehr viele leere Plätze vorhanden waren. So fuhren wir auf den Big 4 wo wir sehr freundlich empfangen wurden und einen Platz mit eigenem WC und Dusche buchten. Im nahen Woohlworts kauften wir ein und in der Campküche schoben wir die Lasagne in den Ofen, die uns sehr gut schmeckte.

 

12.12. Via Internet reservierten wir ein Fährticket nach Tasmanien wobei uns noch keine Bestätigung gegeben wurde. Also machten wir uns auf den Weg in die Stadt und dies mit einem Tram. Wir schlenderten ein wenig durch das sehr belebte Zentrum und machten uns wieder rechtzeitig auf den Rückweg, weil wir die Bestätigung für Tasmanien benötigten um unsere Weiterreise zu planen. Bei unsere Rückkehr hatten wir noch nichts erhalten und so mussten wir an eine Alternative denken. Eines war uns nun klar, je näher wir uns Weihnachten näherten, umso schwieriger wird es einen Platz zu finden. Wir dachten alle bleiben zu Hause und die Plätze sind leer. Aber anscheinend ist hier in Australien das Gegenteil der Fall. Über Weihnachten sind die grossen Sommerferien und alles ist unterwegs. Wie es der Zufall so will, lernten wir noch eine Familie aus Oberrieden kennen die auf dem gleichen Campingplatz standen. Nun, Oberrieden ist ja so gross und die Welt so klein, dass man sich natürlich hier treffen muss J. Am Abend sassen wir zusammen und hatten eine längere, fröhliche Plauderstunde.

 

13.12. Wir erhielten die Nachricht, dass wir kein Ticket nach Tasmanien erhalten, weil sämtliche Fähren bis Mitte Januar ausgebucht sind. Also müssen wir Tasmanien vorderhand von unserer Reiseroute streichen. Somit war klar, dass wir 2 Tage länger in Melbourne bleiben um eine neue Reiseroute zusammenzustellen und auch die Stadt anzuschauen.

 

14.12. Wieder lösten wir eine Tageskarte für das Tram und fuhren ins Zentrum. Am Federation Square begegneten wir unzähligen Studenten die in ihrem speziellen Outfit herumstanden und wie wild Fotos mit ihren Familien schossen. Anscheinend fand hier die Parade der Abschluss Studenten statt. Wir buchten eine Sitesingtour mit einem offenen Doppeldecker Bus. Beim Riesenrad stiegen wir aus dem Bus und bestiegen es um einen Überblick über die Stadt zu erhalten. Wir hatten einen Blick auf die Hafenanlage und die Skyline. Der nächste Stopp war dann in Chinatown das wir anschauten. Anscheinend soll es das älteste Chinatown von Australien sein. Ausser den vielen Restaurants gab es nichts besonderes. Danach besuchten wir noch die Kathedrale und den Bahnhof. Das Abendessen genossen wir im Ginze Teppanyaki Restaurant, das eine riesen Show bot mit himmlischem Essen. Zum Schluss des Tages fuhren wir noch in den 88. Stock des Eureka Sky Deck Towers und bewunderten Melbourne by Night. Ziemlich müde kamen wir um Mitternacht zurück auf unseren Campingplatz.

 

15.12. Fast den ganzen Tag benötigten wir für unsere Reiseplanung mit den nötigen Buchungen bis Mitte Januar.

 

16.12. Da wir an der Küste keinen Campingplatz für die nächsten 3 Tage reservieren konnten, beschlossen wir ins Landesinnere zu gehen. So hielten wir den Zeigefinger auf die Karte und suchten Rutherglen aus, das mitten in einem Weinanbau Gebiet liegt. Die schöne Weinstrasse zu diesem Gebiet, gemäss Touristenkarte, fanden wir nicht so besonders und so waren wir froh nach 6 Stunden am Ziel angekommen zu sein. Wir platzierten uns auf dem Caravan & Tourist Park der nahe beim Dorf und an einem kleinen Seeli liegt. Bei unserem Erkundungsspaziergang im friedlichen Dorf tranken wir im Biergarten des Victoria Hotels ein Bier und beschlossen auch hier das Abendessen zu nehmen. Dies waren dann eine gefüllte Hühnerbrust und 2 grosse Rindsrippen J.

 

17.12. Zuerst stellten wir unseren Camper auf einen anderen Platz und montierten auch das Sonnendeck da es ab heute sonnig und warm sein soll. Von der Touristeninfo erhielten wir 2 Weingüter in Gehdistanz und so machten wir uns auf den Weg. Die einzigen 2 Deppen zu Fuss waren wir, alle anderen fuhren mit dem Auto. Das erste Weingut das wir erwanderten war das Calico Town Wines. Hier gibt es nicht nur Weine sondern auch aromatisches Olivenöl. Nach der Degustation entschieden wir an diesem schönen Ort, der auch ein Restaurant hat, ein kaltes Plättchen zu essen und dazu natürlich noch 1 Glas Wein zu trinken. Mit 2 Rotweinflaschen und einer Olivenölflasche im Rucksack verliessen wir diesen gemütlichen Ort. Wieder mussten wir eine 45 Min. Wanderung zum Chambers Rosewood Vineyard machen. Dieses Weingut ist in der 6. Generation, wobei wir die 5. kennen lernten. Hier entdeckten wir ein grosses reich verziertes Eichenfass aus dem Jahre 1888 und erhielten die dazugehörende Geschichte erzählt. Zur Überraschung lernten wir noch einen jungen Basler kennen, der seit 2 Jahren in Melbourne arbeitet und mit einer Australierin verheiratet ist. In den Rucksack steckten wir dann noch den roten Sparklin Wein und machten uns mit einigen Kilos mehr auf den längeren Rückweg. Somit hatten wir die Kalorien wieder ausgeglichen.

 

19.12. Wieder einmal wurden wir von diesem vielseitigen Land überrascht. Von Rutherglen nahmen wir die Great Alpine Road und mussten schmunzeln als wir den Namen lasen. Wir dachten, na ja, das werden wohl einige kleine Hügel sein. Also machten wir uns auf den Weg und staunten schon nach kurzer Fahrt als wir am Horizont plötzlich Berge entdeckten. Je näher wir kamen umso höher wurden sie. Natürlich veränderte sich auch das Landschaftsbild und wir hatten das Gefühl durch den Jura zu fahren. Kleine Flüsse, Wiesen mit Kühen, Obstplantagen und Mischwälder. Auf einer Serpentinenstrasse erklommen wir den Mount Hotham der 1‘845m hoch ist. Wir begegneten sogar dem St.Bernard Hospice auf 1‘475m J. Kurz nach dem Gipfel, wo wir auch noch einige sehr kleine Reste Schnee entdeckten sowie Gondelbahnen, machten wir in Hotham Heights einen Halt. Da sieht es gleich aus wie ein Skiort in unseren Alpen die im Sommer zum Teil geschlossen sind. Da gab es ein Moritz Hotel, eine Alphütten Bar und ein Arlbergrestaurant. Im einzigen offenen Hotel lernten wir eine fröhliche Griechin kennen, die hier den Winter durch als Bardame gearbeitet hat und uns einen warmen Toast mit Pommes servierte. Hinunter ging es auf normalen Strassen und so erreichten wir Paynesville, das am Meer liegt, ca. um 16.00 Uhr. Da es doch noch etwas kühl war entschlossen wir uns ein Cabin zu nehmen.

 

22.12. Unser Spaziergang führte, mit einer gratis Fähre, auf die Raymond Insel. Die Überfahrt dauert nur 5 Min. Man nennt sie auch die Koala Insel weil es hier sehr viele von diesen Knuddelbären gibt. Zuerst dachten wir, na ja, wieder so eine „Touristenfalle“. Als wie unseren Fuss auf diese bewohnte Insel setzten sahen wir auf dem ersten Baum schon einen dieser Pelzknäuel gemütlich in der Astgabel hocken. Auf einem speziellen Koala Trail machten wir uns dann auf den Weg. Der Pfad führt teilweise durch bewohntes Gebiet und es ist kaum zu glauben aber diese Tiere hocken gemütlich auf vielen Bäumen. Die meisten dösen, da sie ja Nachtaktiv sind. Zwischendurch sieht man einen sich kurz kratzen oder sich neu platzieren. Natürlich gibt es auf dieser Insel sehr viele Eukalyptusbäume die einen wunderbaren Duft verbreiten. Auf unserem ca. 1 ½ Std. Spaziergang sahen wir etwa 12 Koalas in den Bäumen. Man muss schon genau in die Bäume schauen um diese Tier zu entdecken, denn ihr Fell hat fast die gleiche Farbe wie das Holz. Kein Wunder hatten wir nach unserem Spaziergang ein wenig Nackenschmerzen vom ewigen hinaufschauen. Ein herrlicher Spaziergang bei schönem Wetter und Aromatischer Luft. Denn späteren Nachmittag verbrachten wir in unserem Cabin.

 

23.12. Der sehr kurze Weg nach Lakes Entrance konnten wir sehr gemütlich angehen, denn nach 1 ½ Std. erreichten wir bereits unser Ziel. Bei einer sehr netten Dame im Infocenter erhielten wir viele nützliche Infos. Auf dem Big4 Wathers Edge Touristpark bezogen wir unser Weihnachtsgeschenk… ein Cabin. Überrascht wurden wir von der Grösse. Es ist bis jetzt das kleinste und teuerste Cabin auf unserer Australienreise. Als wir nach einem grösseren fragten, wurde uns mitgeteilt, dass alles ausgebucht sei. Unser Cabin ist eher neu und qualitativ sehr gut eingerichtet für 2 Personen. Wir mussten jedoch unseren Campingtisch ins Cabin nehmen weil der vorhandene extrem klein ist. Nach dem Bezug ging es ins nahe Zentrum, wo wir feststellten dass wir in einem Touristendorf sind. Im Restaurant Miriams reservierten wir einen Tisch für den 24. weil hier an Weihnachten alles geschlossen ist.

 

24.12. Heute tätigten wir den Grosseinkauf für unser Festessen am 25. und waren, wie im Heimatland, nicht die einzigen. Am Nachmittag besuchten wir noch kurz die Beach und staunten, dass sich einige sehr Mutige in die eiskalten Wellen stürzten. Danach machten wir uns hübsch und bevor wir uns in dem sehr gemütlichen Restaurant an den Tisch setzten, reservierten wir noch einen Tisch im schwimmenden Chinesischen Restaurant für den 31. Das Essen im Miriams war nicht schlecht aber auch nicht der Hammer. Ugos Fisch war gut aber Colettes Steak war fettig und zäh. Das Gemüse hatte von fast roh bis verkocht alle Varianten. Schade für das schöne, gemütliche Lokal mit dem freundlichen Personal.

 

25.12. Heute konzentrierte sich alles auf das grosse Kochen. Damit wir uns auch noch bewegt haben, machten wir einen kurzen Abstecher an die Beach. Danach setzten wir die 2 Kochplatten, eine davon defekt, den Ofen und die Mikrowelle in Betrieb. Als erstes gab es Prosciutto mit Melone, dann kamen die Cappelletti mit Knoblauchsauce. Nach dem Salat verspeisten wir ein Steak mit Broccoli und Rüebli. Auf die Beilage verzichteten wir weil unsere Bäuche übervoll waren. Auch das Dessert, ein Christstollen, fand keinen Platz mehr. Wir skypten noch mit unseren Lieben und fielen dann kugelrund ins Bett.

 

26.12. Unser heutiger Ausflug führte uns ins 40 Km entfernte Bairnsdale. Dort fuhren wir auf den Speedway um einem Rennen zuzuschauen. Von Nov. bis April werden hier Autorennen veranstaltet. Der Rundkurs ist ein grösseres Oval mit ca. 100m Seitenlänge, also gut überschaubar. Die Fahrzeuge sind Marke Eigenbau in div. Kategorien. Von kleinen Sprinter bis zu den grossen spez. PKW’s. Die Piste besteht aus gestampfter, feuchter Erde und die Zuschauer sitzen auf ihren Pickups oder in den eigenen Stühlen mit ca. 30m Abstand von der Piste, leicht erhöht in der Wiese. Da herrscht eine wunderbare Feststimmung. Mit Zelten und den mitgebrachten Esswaren macht man es gemütlich bis die Akteure auf die Piste kommen. Dann geht es mit riesen Getöse los und jene die in der Kurve nahe am Zaun sassen, zogen sich relativ rasch zurück. Denn die Fahrzeuge schleuderten durch die Kurve und schleuderten den Dreck weit hinauf. Ein wirklich spezieller Anlass, bei dem wir uns herrlich amüsierten. Vor dem Rennstart hatten wir auch die Möglichkeit das Fahrerlager zu besichtigen, wo wie verrückt geschraubt wurde. Leider spielte Petrus nicht ganz mit den nach ca.1 ½ Std. fing es an zu regnen und nachdem wir noch ein Weilchen unter unserem Regenschutz zuschauten, machten wir uns auf den Rückweg. Wirklich schade dass es zu regnen begann denn wir hätten noch gerne ein wenig länger zugeschaut.

 

27.12. Heute gab es gross Invasion der Australier auf unserem Campingplatz. Bis jetzt war es friedlich und ruhig und am Abend war fast jeder Platz besetzt. Nun verstehen wir wieso wir solche Mühe hatten einen freien Platz zu finden. Auch im ruhigen Zentrum geht es auch Touristisch zu und her. Um den Touristenschwärmen auszuweichen absolvierten wir eine 5Km Wanderung auf der Insel und entlang der Beach.

 

30.12. Nach dem Autorennen stand Heute ein Pferderennen auf unserem Programm. So fuhren wir wieder nach Bairnsdale wo heute nicht nur das Pferderennen stattfand, sondern für die Kinder ein spezieller Spielplatz aufgebaut war. Eigentlich wollten wir gar nicht gehen weil die Wetterprognosen sehr schlecht waren. Wir fuhren trotzdem hin und erreichten kurz vor 12.00 Uhr den Racecurt. Unser Camper parkierten wir auf dem Members Parkplatz weil wir den anderen nicht sahen. Beim Ticketschalter lösten wir 2 Tickets und mussten dank unserem Gutschein nur eines für 10 Dollar bezahlen. Auf der Suche nach einem Sitzplatz schlenderten wir zur Haupttribüne und fragten 2 Kontrolleure wo wir sitzen dürfen, denn es war alles mit Members angeschrieben. Sie zeigten auf 2 leere Tische die für „normale“ Gäste sind und natürlich setzten wir uns an einen. Der Kontrolleur sagte noch, wer zuerst kommt, malt zuerst. Ganz vorne erhöht, mit direktem Blick auf die Ziellinie und erst noch überdacht, was will man mehr. Natürlich hatten wir noch einen guten Überblick auf die Gesellschaft die sich hier traf. Die Pferde wurden vor dem Rennen vor unserer Nase gezeigt und wir suchten eines aus auf das wir jeweils separat setzten. 2x hatten wir das Glück den Sieger getroffen zu haben. Einmal war es das Pferd Victory Eight und einmal High Bounty. Total wurden 8 Rennen durchgeführt mit Distanzen von 1‘000 - 2‘000 Meter. Zum Glück sassen wir an einem geschützten Ort denn Petrus liess es zwischendurch ziemlich heftig regnen. Die Zeit verging sehr schnell denn die Leute zu beobachten war spannend und so wie es aussah waren wir die einzigen Touris. Trotz Regen waren wir froh diesen interessanten Ausflug gemacht zu haben. Ach ja, das Preisgeld pro Rennen war 20‘000 Dollar und der Sieger kriegte 11‘000 Dollar.

 

1.1.2017 Happy new year und alles Gute, Glück und Gesundheit für alle.

Gestern hatten wir das Glück, dass Petrus erbarmen hatte und uns am Nachmittag einen Wolkenlosen blauen Himmel schenkte. So spazierten wir am späteren Nachmittag Richtung Zentrum und stellten fest, dass die Hauptstrasse für den Verkehr gesperrt wurde. Das Zentrum war mit hunderten von Familien bevölkert die zur Chilbi, den 6 Marktständen oder den Shops und Restaurants pilgerten. Wir wunderten uns woher diese Menschen plötzlich auftauchten. Im schwimmenden Drachen hatten wir einen Tisch für unser Sylvester Menü reserviert und so begaben wir uns um 6 Uhr dorthin. Wir hatten ja viel Positives über diesen Chinesen gelesen und wurden in keiner Weise enttäuscht. Mit Austern, grossen Garnelen, zartem Rind, knackigem Gemüse und Fried Reis schlemmerten wir genüsslich unser Menü. Das Pünktchen auf dem i war dann der warme Sake der die Chefin speziell für uns organisierte. Kaum zu glauben aber dieses kleine Touristendorf hatte 2 Feuerwerke auf dem Programm. Eines um 21.30 Uhr das vor allem für die Familien mit Kleinkinder gedacht war. So war es dann auch, mit Decken, Kinderwagen und Essen wurde jeder freie Flecken besetzt. Ein wunderbares Schauspiel das auch ausgelassen gefeiert wurde. Um Mitternacht gab es dann noch ein weiteres Feuerwerk das noch imposanter war. Natürlich waren dann nicht mehr so viele Leute anwesend. Was uns jedoch am meisten erstaunte, es gab keine Getränkestände und vor allem keinen Alkohol. Hier wird in der Öffentlichkeit nicht mit Alkohol aufs neue Jahr angestossen. Nur im Privaten Bereich, auf Balkone oder Schiffe sah man Wein oder Bier. Das 2. Erstaunliche, um 00.30 Uhr war Schluss und alles wurde geschlossen. So machten auch wir uns bereit für die Heia.

So wie man den Tag beendet muss man ihn auch beginnen und so machten wir uns ein Frühstück mit Lachs, Käse und natürlich den Französischen Champagner… J  Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich in unserem geheizten Cabin denn draussen war es wieder sau kalt.

 

3.1. Auf der Fahrt Tathra fuhren wir zum grössten Teil durch wildes Waldgebiet. Natürlich gab es wieder viele Eukalyptusbäume mit ihrem herrlichen Duft. Dieser Duft werden wir sicher vermissen wenn wir Australien verlassen. Auch grosse Farne entdeckten wir zwischen den Bäumen. Eigentlich müsste der Wald zum Regenwald umgetauft werden, denn er würde dann seinem Namen alle Ehre machen, weil es auf der ganzen Strecke regnete L. In Tathra bezogen wir unser reserviertes Cabin das diesmal grösser und besser eingerichtet ist, als in Lakes Entrance. Natürlich ist der Campingplatz übervoll weil jetzt wirklich Super-Hoch-Saison ist. Wir staunten wie nahe die Zelte und Wohnwagen nebeneinander platziert wurden. Einziger Nachteil an diesem Ort ist die sehr beschränkte Einkaufsmöglichkeit. Ausser einem Bäcker, ein Metzger, 3 Restaurants und 2 Tante-Emma-Läden mit allem möglichen gibt es hier nichts. Zum Supermarkt muss man 16 Km bis Bega fahren. Da wir hier wieder länger bleiben, haben wir endlich Zeit uns mit unserer Neuseeland Reise zu befassen…J… für die wir ausser der Camper Miete noch nichts gemacht haben.

 

5.1. Heute hat Colette ihren ganz speziellen Tag……. einerseits hat sie ihren Geburtstag, welchen sagen wir nicht….. J…. aber einfach herauszufinden ist, den ab heute ist sie auch AHV Teenager J. Dieser Tag musste speziell zelebriert werden und daher gab es zum Frühstück Champagner und Lachs. Selbst Petrus musste weinen, denn er schickte uns seine Tränen L. Am Abend gingen wir zum Fat Tonys um ein feines Essen, mit Austern, Fisch, Ente und einem köstlichen Schoggi Dessert in einem schönen Ambiente zu geniessen J.

 

8.1. Gestern besuchten wir einen weiteren Speedway der im Bega Valley platziert ist. Die letzten ca. 3 Km verlangte unser Navi wir sollen wieder zurück auf die Strasse, obwohl wir auf einer Piste fuhren. Nur dank der teilweise kaum erkennbaren Hinweisschilder fanden wir dann die Rennpiste die wirklich in der Pampa zwischen kleinen Hügeln liegt. Inzwischen wussten wir wie es funktioniert und so waren wir diesmal auch ausgerüstet. Nachdem wir 3x um parkierten fanden wir den für uns idealen Platz und richteten uns ein. Da die Sonne sehr stark brannte stellten wir unseren Pavillon auf und machten es uns, wie die Einheimischen, sehr gemütlich. Natürlich besuchten wir auch das Fahrerlager und entdeckten eine neue Autokategorie die Ugo sehr an seinen Topi erinnerte. Diesmal konnten wir den Rennen ohne Regen zuschauen, dafür waren sie nicht so spannend wie in Bairnsdale. Trotzdem haben wir den Ausflug genossen und wurden noch mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.

Heute spazierten wir in den nahen Country Club wo ein „Sau-Rennen“ (Pig-Race) angesagt war. Als wir dort ankamen waren schon viele Familien anwesend und es herrschte eine wunderbare Jahrmarktstimmung. An einem Ort standen viele Leute um ein eingezäuntes Feld und ein Mann schrie ins Mikrofon. Wir stellten fest, dass das Feld ein Parcours war, indem sich 7 Ferkel, die ein farbiges Mäntelchen anhatten, befanden. Wir fanden heraus, dass der Schreihals an den meist bietenden die Ferkel verkaufte. Wir dachten, da werden heute Abend viele Spannferkel auf dem Grill brutzeln. Uns wurde dann jedoch mitgeteilt, dass dem nicht so ist. Die Ferkel werden vor jedem Rennen versteigert und dies bis zu 400 $ pro Ferkel. Das Geld geht in einen Pott und die Hälfte davon erhält der Sieger. Im Durchschnitt waren ca. 2‘000 $ pro Rennen im Pott. Der Parcours ist ca. 60m lang, wobei es einige Hindernisse zu bewältigen gibt. Bei den Hindernissen hat es Schalen die mit Milch gefüllt werden, die von den Ferkeln geschlürft werden und dann das Hindernis öffnen. Sieger ist jenes Ferkel das am Schluss zuerst in einem der 5 Fressnäpfe, in dem sich ebenfalls Milch befindet, seine Schnauze reinhält. Natürlich wurden die Ferkel lautstark unterstützt und es gab ein grosses jubeln wenn es gewann. Was für ein Gaudi diesem Geschehen zuzuschauen wobei wir uns herrlich amüsierten. So etwas haben wir wirklich noch nie gesehen. Am Abend gab es wohl keine Spannferkel auf dem Grill denn diese Ferkel werden speziell für diese Art von Rennen trainiert. Wieder ein Tag für die Geschichtsbücher. J

 

12.1. Wir verlassen das Gemütliche, ruhige Tathra und vor allem unser letztes Cabin das uns sehr gefallen hat. Noch 4 Tage stehen vor uns bevor wir in Sydney ein Hotelzimmer beziehen. Unsere Essensvorräte haben wir stark reduziert und eine Liste mit all den gekauften Sachen haben wir auch aufgestellt. Eine Liste mit den Sachen die wir in Australien deponieren wollen und eine Liste mit den Artikel die wir, für unseren nächsten Camper, mit nach Neuseeland mitnehmen. Wir staunten was wir alles gekauft haben. Auf der Fahrt nach Kiama, unsere letzte Campingstation, fuhren wir wieder durch ausgedehntes Waldgebiet. In Kiama angekommen gab es auf dem 1. Campground nur einen Platz ohne Strom. So fuhren wir zum nächsten, wobei wir auf dem Weg dorthin noch bei einem Motel hielten, für den Fall aller Fälle. Auf dem Surf Beach Holliday Park fanden wir nur Platz weil das angrenzende Cricket Feld zu einem Campingplatz umfunktioniert wurde. Wir konnten sogar unseren Platz aussuchen und wählten einen in der Nähe des Stromanschlusses weil unser Kabel nicht so lang ist. Danach spazierten wir über die Beach ins nahe Zentrum wo es viele Shops und Restaurants gibt. Zu unserer Überraschung sahen wir auch noch einen Zug der uns an die S- Bahn in der Schweiz erinnerte, weil es auch eine Doppelstock-Komposition ist. Am Abend kochten wir uns einen Risotto mit Pilzen und mussten feststellen, dass unser Kühlschrank nicht mehr kühlte, sondern nur noch laut vor sich hin brummte. So mussten wir warmes Bier trinken… wääähhh….

 

14.1. Auf Colettes Hinweis und Reklamationen, schaute Ugo wieder einmal in seine Mailbox und entdeckte ein Mail von unserem Camper Vermieter, der wissen wollte wo wir sind, denn seit dem 12. sollten wir den Camper bereits abgegeben haben. Zuerst dachten wir an einen schlechten Scherz aber als wir die Unterlagen kontrollierten mussten wir feststellen, dass sie Recht hatten. Nach einigen Mails einigten wir uns auf den Morgen des 16. weil am Nachmittag der Camper bereits wieder gebucht ist und der 15. Sonntag ist. So telefonierten wir dem Vibe Hotel von Sydney und konnten das Zimmer auch einen Tag früher buchen. Wir packten unsere 7 Sachen und verbrachten den ganzen Nachmittag damit alles schön getrennt aufzuschichten. Ein Haufen war für Neuseeland und der 2. für Australien. Natürlich packten wir auch unsere Koffer wieder einmal, wobei noch einige Plastiksäcke mit allem möglichen dazu kamen. Die Essensvorräte verschenkten wir unseren Australischen Nachbarn, die sich sehr darüber freuten. Zur Feier des Tages gingen wir zum Italiener um feine Gnocchi zu verspeisen, bevor wir zum letzten Mal in unserem Gutschli die Nacht verbrachten.

 

15.1. Schon früh waren wir auf den Beinen nach einer nicht ganz ruhiger Nacht. Wir hatten eindeutig zu viel gegessen das uns schwer im Magen lag. So viel auch unser Frühstück eher mager aus, bevor wir uns auf den Weg nach Sydney machten. Eigentlich hatten wir noch Glück im Unglück, denn wir wollten erst heute unsere Sachen zusammenpacken und dies wäre dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen, denn es regnete teilweise ziemlich heftig. Kurz vor Sydney hielten wir noch bei einem Bunnings Warehouse und kauften eine 100Ltr. Plastikbox mit Deckel die wir auf dem Parkplatz mit all den Sachen fürs Depot füllten. So erreichten wir dann das Hotel Vibe, das mitten im Zentrum liegt und keine Parkplätze hat. Die nahen Parkhäuser waren alle zu niedrig und dank dem freundlichen Rezeptionist Liam organisierte er uns bei dem Schwesterhotel, das nur 15Min. zu Fuss entfernt liegt, einen aussen Parkplatz. Wir fragten nach einem Hotel Trolley und Liam staunte nur was wir alles darauf packten. Im Zimmer schmissen wir alles auf einen Haufen, brachten den Trolley zurück und fuhren den Camper zum Parkplatz beim Adina Hotel. Wieder zurück im Vibe genehmigten wir uns zuerst ein Bierchen und ein Sandwich, danach war auspacken angesagt und am Abend assen wir in einem Spanischen Restaurant Tapas.

 

16.1. Wieder waren wir früh unterwegs und das letzte Mal in unserem Gutschli, das für 3 Monate und 9‘850 Km unser Zuhause war. Ausser mit dem Kühlschrank am Schluss hatten wir keine Probleme. Wenn man bedenkt dass auf dem Tacho 318‘756 Km stand, als wir auf den Parkplatz  des Vermieters fuhren. Eine kurze Kontrolle, ein letzter Blick auf unser Gutschli und schon sassen wir im Shuttle zurück in die Stadt. Der Fahrer entpuppte sich als gesprächigen Sizilianer, der schon 46 Jahre in Australien lebt. Zurück im Hotel, setzten wir uns an den Frühstückstisch und mussten leider feststellen, dass das Buffet lausig bestückt und viel zu teuer ist. Danach gingen wir noch ein wenig Shoppen und verdrückten beim Chinesen unseren spähten Lunch bevor es wieder zurück ins Hotel ging, wo wir uns vor die Röhre setzten und einen Film anschauten.

 

19.1. Die letzten beiden Tage waren wir mit dem Big Bus unterwegs. Wir kauften ein 2 Tages-Ticket und im Bus auch noch eine Opera Besichtigungstour. Die Bustour beinhaltet 2 verschiedene Rundfahrten. Die eine ist für Sydney Center und die andere in die nähere Umgebung bis zur berühmten Bondi Beach. Am ersten Tag sassen wir nur im offenen Doppeldecker Bus  und absolvierten beide Touren. So erhielten wir einen Überblick und konnten auch überlegen wo wir am 2. Tag aussteigen wollen. Eines stand bereits auf dem Programm…… das Wahrzeichen von Sydney…… die Opera. Von der Bondi Beach waren wir ein wenig enttäuscht, wir haben schon schönere Beaches gesehen und so wussten wir, dass wir uns auf die Stadt konzentrieren konnten. Wir nahmen das Sealife und das Maritime Museum auf unser Programm für den 2. Tag.

 

Unser Start Gestern war die Besichtigung der Opera. Die gebuchte Tour konnten wir erst um 12.30 Uhr absolvieren, weil es viele Besucher hatte. Die stündige Tour war sehr interessant und wir erhielten auch viele Informationen über diesen speziellen Bau und seinen Dänischen Architekten. Bei der Besichtigung der Konzerthalle erfuhren wir, dass es am Abend ein Konzert mit der Musik der Gruppe Queen gibt.  Das ist die Lieblingsband von Colette, leider nicht in der Original Besetzung. So fragten wir beim Ticketschalter ob es noch freie Sitzplätze hat und erhielten zu unserer Überraschung, ein Ja. Wir hatten das Glück und konnten auf dem Balkon 2 Sitzplätze in der Mitte zum halben Preis kaufen. Wir bezahlten 50 $ pro Ticket weil wir am gleichen Tag ein Tourenticket in der Opera gekauft hatten. Nach einem kurzen Abstecher ins Hotel bestiegen wir wieder den Big Bus bis zur Opera. Nach dem Apéro setzten wir uns auf die bequemen Stühle und waren gespannt was wir zu hören bekamen. Es spielte das Symphonie Orchester mit einer Rockband und 4 Sänger. Der Start war eher verhalten, wir schauten uns an und sagten … Ojeee….. Doch langsam steigerte sich die Musik, die Stimmung und mit den Liedern „We are the Champion“,  „We will Rock you“ explodierte der Saal und auf den Stühlen sass niemand mehr. Während der Pause kamen wir noch in den Genuss eines Feuerwerks gleich bei der Harbour Bridge. Was für ein Erlebnis an solch einem Ort ein Konzert zum halben Preis zu geniessen.

 

Heute ist unser letzter Tag in Australien, den wir für den Coiffure und das packen reserviert haben. Nach 3 ½ Monaten verlassen wir Australien, das uns sehr gefallen hat, aber auch teuer ist. Wir mussten unser Budget ziemlich nach oben korrigieren, aber gemäss unserer Ansicht  war es dies Wert und daher sind wir ja vom April wieder hier um einen anderen Teil von Australien zu erkunden. So bleibt uns nichts Weiteres übrig als zu sagen

 

Thank you and good bye.