2.8.2017 Bereits um 03.00 Uhr durften wir uns aus dem Bett schälen. Nach einem kleinen Frühstück und den letzten Sachen packen, standen wir um 4.45 Uhr am Flughafen. Dann durften wir zuerst einmal anstehen und kriegten einen Schock, als unser Gepäck gewogen wurde. 55 Kg zeigte die Waage an. 10 Kg mehr als wir gebucht hatten. Das waren dann

10 teure Kilos, denn wir mussten unverschämte 230 $ nachzahlen. Wir waren nicht die einzigen, die das Portemonnaie zücken mussten. Resümee: Billiger Flug und teures Gepäck. Lieber bucht man einige Kg zuviel als zuwenig, das ist günstiger als am Checkin Schalter nachzuzahlen.

Nach 2 ½ Std. Flug erreichten wir Bali, schnappten uns ein Taxi und fuhren zum U’NS Hotel. Wieder wurden wir mit dem chaotischen balinesischen Verkehr konfrontiert. Im Hotel war dann der Empfang um so herzlicher da die halbe Belegschaft kam um uns zu Begrüssen.  Wir fühlten uns fast wie Zuhause……. 😊. Beim Frühstück begrüssten wir auch Elisabeth, die jedes Jahr um diese Zeit hier ist. Der Rest des Tages war dann mit auspacken und einrichten ausgefüllt.

 

23.8. Über die letzten Wochen können wir nicht viel erzählen, da wir nichts unternahmen. Zum Teil war unsere Erkältung, Colette sogar eine Angina, daran schuld. Dies musste zuerst auskuriert werden. Anderseits war wieder einmal die Zeit des Nichts-Tuns angesagt, wobei dies so nicht ganz stimmt. Wir nutzten die Zeit um unsere Reiseroute zu überarbeiten, die sich wieder geändert hat. Dank dem relativ guten Internet und den Reiseführer, konnten wir uns mit den nächsten Ländern beschäftigen. Dies ist dann der ferne Osten. Natürlich besuchten wir auch unsere Lieblingsrestaurants und genossen das feine Essen, was sich leider an unserer Körperform niedersetzte. Nach Australien müssen wir uns wieder umstellen. Das heisst, wir leben wieder in den Hotels und essen in Restaurants. Auch David Giger und seine Familie besuchten wir am Indonesischen Nationaltag, (17.8.) und verbrachten einen wunderschönen Abend mit ihnen.

Unser «Nichts-Tun» änderte sich heute, denn wir stiegen ins Flugzeug und flogen nach Maumere, Flores. Hier haben wir uns wieder beim Sea World Club angemeldet, wo wir eine Woche bleiben werden, bevor es wieder nach Bali geht. Auf dem Programm steht der Besuch «unserer» Kinder die wir seit einem Jahr unterstützen. Sie stammen aus sehr armen Verhältnissen und haben grosse Finanzielle Schwierigkeiten. Wir bezahlen ihnen die Schulkosten, Schulkleider und den Schulweg.  Das Ganze läuft über Pater Klaus, ein Katholischer Priester der alles genau kontrolliert. Wir werden die Kinder in der Schule besuchen und evtl. auch zu Hause. Es wird sicher etwas Spezielles sein, die Kinder nicht nur auf den Fotos und durch die Briefe zu kennen, sondern auch ihnen persönlich gegenüber zu stehen. Wir sind gespannt was wir antreffen werden.

 

25.8. Heute besuchten wir mit Cletus «unsere» Kinder in der Schule. Zuerst besuchten wir Augustina die 17 Jahre alt ist. Sie möchte Lehrerin werden. Mit Cletus als Übersetzter stellten wir uns vor und erzählten auch etwas über die Schweiz. Dann machten wir noch einige Fotos und überreichten eine Toblerone, die wir in Bali gekauft haben. Zum Abschluss wurde uns ein Lied gesungen. Dieses Prozedere absolvierten wir in 4 Schulen. Bei Meli (Maria) die 16 Jahre alt ist und Sozialfächer studiert. Bei Melissa die 13 Jahre alt ist und einen Pflegeberuf ausüben möchte. Bei Johannes der 20 Jahre alt ist und Koch werden möchte, sahen wir nur das Klassenzimmer mit den Kochutensilien, weil er im Spital ist wegen seinen Ohren. Er hört nicht so gut. Der letzte Besuch war bei Magdalena die 14 Jahre alt ist und noch keine Fachrichtung ausgewählt hat. Es waren sehr emotionale Momente den Kindern gegenüber zu stehen und ihre strahlenden, auch vor Freude weinenden, scheuen Augen zu sehen. Auch die unterschiedlichen Klassenzimmer trafen uns sehr. Das ist kein Vergleich mit unseren modernen, top ausgerüsteten Schulen in der Schweiz. Von spartanisch bis sehr einfach, das heisst, ein Raum alt und Renovationsbedürftig mit Schulbänken aus Holzkisten, Stuhl, ohne Wandtafel und ohne Fensterscheiben bis zum «neueren» Raum mit einem defekten Withbord und Gläser in den Fenstern. Das modernste war bei einem Lehrer, einen alten Laptop mit Beamer der auf die Wand projizierte. Da war dann auch das Schulhaus nicht sooo.. alt. Wir wurden auch in jedem Schulhaus von der Direktion und den Lehrer sehr herzlich empfangen und zu dem jeweiligen Klassenzimmer geführt. Wenn man solche Sachen sieht und erlebt, kommt man schon ins Grübeln. Das sollten viele Menschen aus den «Reichen» Länder sehen, damit ihnen bewusst wird wie gut es ihnen geht.

Wieder zurück im Hotel, genehmigten wir uns ein Bierchen und liessen das erlebte nochmals durch unsere Köpfe gehen.

 

28.8. Gestern lernten wir Johannes unser 5. Schützling kennen. Er ist 20 Jahre alt und macht im Moment ein Kochpraktikum in einem Hotelrestaurant, da er ja in die Kochschule geht. Auf einem Ohr hört er schlecht doch wir fanden leider nicht heraus was er genau hat. Er sprach fast kein Englisch obwohl sie das für 6 Jahre in der Schule haben und er war auch sehr scheu. Zumindest konnten wir uns mit ihm etwas länger unterhalten.

Zur Abwechslung machten wir wieder einmal einen Ausflug. Unser Fahrer Mingus ist der persönliche Fahrer von Pater Heinrich. So starteten wir kurz nach 8.00 Uhr und machten uns auf den Weg nach Larantuka. Eine ziemlich kurvenreiche Strasse die zum Teil der Küste entlang führt. Wir hielten bei Kakaoplantagen, Kaffeeplantagen und Caschew Nuts Plantagen. Bei einem Poho Madu (Honigbaum) hielten wir ebenfalls und staunten über die Bienenstöcke an den Ästen. Wir stellten auch fest, dass die Landschaft sehr trocken ist, weil es seit Mai nicht mehr geregnet hat. In Larantuka besichtigten wir die Kathedrale, den Hafen und assen im Nirwana («das Beste Restaurant vor Ort») unseren Lunch. Auf der Rückfahrt hatte Ugo einen lustigen Sprachunterricht mit Mingus. Zumindest wurde Ugo’s Notizblock vollgekritzelt, wieviel davon hängen bleibt ist dann wieder etwas anderes😊. Bei einer Backstein Produktion hielten wir an und schauten uns den ganzen Prozess an. Da wird gleich alles vor Ort gemacht. Vom Lehmabbau, zum Formen, Trocknen und brennen. Natürlich alles von Hand. Pro Tag werden 2’000 Steine produziert und ein Stein kostet 7 Rupie, das sind Fr. 0.01 oder einfacher 1’000 Steine kosten Fr. 10.00. Dann hielten wir noch bei einer speziellen Salzveredelung. Hier wird grobes Salz mit Meerwasser aufgekocht, in einen Basttrichter geschüttet, getrocknet und abgefüllt. Eine Rauchige Angelegenheit, da mit trockenen Kokosschalen angefeuert wird. In der selben Hütte wird auch gleich noch geschlafen. Nebenan konnten wir einem Bootsbau zuschauen. Da waren 3 Boote mit unterschiedlichem Baufortschritt im Bau. Für ein Boot benötigen sie 30 Tage und es kostet 150 Mio. Rupie (ca. Fr. 10'000.00). Es ist aus reinem Holz mit selbst gemachten Holznägel zusammengebaut. Der Holz Kiel ist aus Kalimantan, das restliche Holz aus Flores. Natürlich ist auch dies reine Handarbeit.

Etwas müde aber zufrieden über diesen schönen Ausflug, waren wir Abends um 18.00 Uhr wieder im Hotel, wo wir mit Rüdiger und Pater Heinrich (der immer Anschluss suchte) zu Abend assen.

 

30.8. Gestern Abend hatten wir noch mit Pater Klaus zu Abend gegessen. Dabei war auch Rüdiger den wir hier kennen lernten, in Bali ein kleines Resort hat und dies seit 30 Jahren. Sein Resort ist in Nord Bali und etwa 3 ½ Std. Autofahrt von Kuta entfernt. Natürlich gab es da viel zu erzählen auch über «unsere» Schützlinge.

Als wir heute Morgen aufstanden, hatten wir keinen Strom und kein Wasser. Das Wasser funktioniert nicht, weil hier der Wasserdruck mit den Elektrischen Pumpen erzeugt wird. Daher mussten wir auf die Morgentoilette «verzichten». Nur das nötigste mit Trinkwasser aus der Flasche erledigen. Ohne Strom funktionierte auch das Internet nicht und demzufolge auch der Kartenleser nicht. Währendem wir unsere letzten Sachen einpackten kam Jasmin von der Rezeption und teilte uns mit, dass sie jetzt für kurze Zeit das Kartenlesegerät irgendwie aktiviert habe. Also rannte Ugo zum Empfang. Dann war die Papierrolle im Lesegerät zu Ende und es musste eine neue eingelegt werden. Beim Ausdruck der Quittung war der Druck so schlecht, dass man nichts erkennen konnte, weil sie die Rolle nicht richtig eingelegt hatte. Sie schrieb von Hand Rechnung bezahlt und das war's . Colette hatte inzwischen alles gepackt und wartete dann etwas ungeduldig auf Ugöli's Rückkehr. Der hielt dann noch ein Schwätzchen mit dem Deutschen Nachbarn und vorne wartete bereits Mingus der uns zum Flughafen fuhr. Da hatten wir noch Glück, denn mit den letzten Metern Folien konnten wir unser Gepäck einpacken lassen. Als wir dann endlich in der Wartehalle sassen, mussten wir grinsen und sagten…was für ein Morgen, so war er nicht geplant….

Nach 2 Stunden Flug erreichten wir Bali und wurden im UN’S Hotel herzlich empfangen. Auch Roman sahen wir noch bevor er wieder auf eine Wandertour ging. Wir genehmigten uns zuerst ein Bierchen bevor wir uns einrichteten.

 

9.9. Die letzten Tage waren mit Reisevorbereitungen und Reiseplanung für die nächsten Monate ausgefüllt. So packten wir heute die letzten Sachen und füllten eine gekaufte Tasche auch noch. Nach einer herzlichen Verabschiedung der halben Belegschaft wurden wir zum Flughafen gefahren. Dort liessen wir unser Gepäck mit Plastikfolie einpacken und checkten beim Business Schalter ein. Wir fliegen das erste mal Business. Welch ein Genuss, keine Warteschlange und bevorzugte Behandlung. Danach spazierten wir durch die Shops und begaben uns zur Premiere Lounge. Hier konnten wir uns gratis verpflegen und bequem sitzen. Natürlich waren wir auch bei den ersten beim einsteigen und erhielten schon bald unser erstes Champagnerglas. Was für ein Genuss. Grosse breite Stühle mit viel Platz und den super Service der Thai International. An so was könnte man sich gewöhnen, wenn es nur nicht soooooo… teuer wäre. Wir hatten jedoch Glück und zahlten für den Flug, pro Person, nur Fr. 1'300.- über Bangkok nach Zürich.

Mit gemischten Gefühlen verliessen wir Bali wo sich unser Wohnsitz befindet. Natürlich freuen wir uns auch riesig unsere Lieben wieder einmal zu knuddeln.

 

So sagen wir:

 

Terima kasi (Danke) Selamat dingal (Auf Wiedersehen).