7.11. Nach etwas mehr als 4 Stunden erreichen wir Bogota. Bei der langen Warteschlange vor der Grenzkontrolle werden wir von einer netten Grenzpolizistin aus der Schlange gelotst und an einen speziellen Schalter dirigiert. Wir dachten schon, na super wieso jetzt wir. Es stellte sich jedoch heraus, dass es ein normaler Schalter ist und nach kurzer Zeit hatten wir den Stempel und konnten unser Gepäck holen. Das hat uns natürlich sehr gefallen, während das Auffinden des Europcar Schalter uns gar nicht gefallen hat, denn wir fanden ihn nicht. Nach vielen Fragen landeten wir auf einem Parkplatz und fanden immer noch nichts. Ein netter Angestellter der Avis setzte sich dann mit Europcar in Verbindung und teilte uns mit, dass wir einen kurzen Moment warten sollen. Jetzt waren wir gespannt und sahen in jedem Fahrzeug das auf den Parkplatz steuerte unseres. Nach 10 Minuten erschien dann ein Angestellter zu Fuss mit den nötigen Papieren, die wir auf der Kühlerhaube eines kleinen VW’s ausfüllten. Er teilte uns auch mit, dass sich der Schalter auf der anderen Seite des Flugplatzes befindet. Super, woher sollen wir das Wissen, wenn nichts angeschrieben ist und die Konkurrenz das auch nicht weiss. Wir wollten schon reklamieren, dass wir ein grösseres Fahrzeug reserviert haben, als ein 2. Angestellter mit unserem VW Tiguan vorfuhr. Nun sah die Sache schon besser aus. Dann wurde uns noch verkleckert, dass es spezielle Bedingungen betreffend Autobenützung in Bogota und anderen Städten gibt. Dies hängt mit der Autonummer zusammen. Wir haben eine ungrade Zahl am Schluss und heute sei ein solcher Tag. Von 15.00 – 19.00 Uhr dürfen wir mit unserem Fahrzeug nicht auf der Strasse sein. Das fängt ja super an. Aber es sei okay, weil es jetzt 13.00 Uhr sei und wir ca. 30 Minuten benötigen ins Zentrum, je nach Verkehr. Nach der üblichen Kontrolle stellten wir fest, dass der Benzintank leer war. Wir können ihn auch wieder mit leerem Benzintank retournieren war die lapidare Antwort des Angestellten. Zum Glück gab es gleich hinter dem Parkplatz eine Tankstelle und so konnten wir mit vollem Tank ins Zentrum dieser 8 Mio. Metropole fahren. Im Morrison Hotel bezogen wir ein grosszügiges Zimmer im obersten Geschoss mit Blick auf den kleinen Park, der im Moment wegen Sanierungsarbeiten gesperrt ist. Unser erster Spaziergang führte uns ins Andino Center wo wir Geld und eine SIM Karte besorgten. Wieder zurück im Hotel genehmigten wir uns einen Apéro. Um 15.30 Uhr wurde es dann ziemlich laut als Albert zu uns stiess und es ein grosses Hallo gab. Natürlich begossen wir unser Wiedersehen und machten nach dem ersten Palaver einen Spaziergang zur nächsten „Tankstelle“ wo wir einen Pinot Grigio genehmigten. Der nächste Spaziergang führte uns dann zu Alberts Schwester Frieda, die nicht weit von unserem Hotel in einem sehr schönen Apartment wohnt. Da wurden wir mit einem reichhaltigen Apéro und Alberts speziellen Spaghetti verwöhnt. Nach einem sehr unterhaltsamen Abend, spazierten wir zurück ins Hotel wo wir dann müde ins Bett fielen.

 

8.11. Nach dem Frühstück spazierten wir wieder ins Andino Center und suchten einen Fotoshop. Da gibt es einen und der ist auch noch von Sony. Genau das was Colette sucht um die defekte Kamera zu ersetzen. Sie hatten auch die gewünschte Kamera aber leider nur das Vorführmodel das auch schon ziemlich ramponiert war.  Sie könnten innerhalb eines Tages jedoch eine organisieren aber da wir am nächsten Tag die Stadt verlassen half uns das nicht viel. Also spazierten wir wieder zurück ins Hotel wo um 16.00 Uhr Albert zu uns stiess, damit wir unsere Reise durch Kolumbien bis Santa Marta planen konnten. Wir reservierten auch gleich die Hotels auf unserem Weg nach Santa Marta. Gegen Abend spazierten wir in ein spezielles Restaurant wo dann auch Frieda zu uns stiess. Es wurde eine spezielle Fleischplatte bestellt und natürlich gab es wieder viel zu erzählen. Dann wurde Colette sogar zu einem Ehrengast erkoren und musste mit der Band das Tanzbein schwingen. So verbrachten wir wieder einen sehr unterhaltsamen Abend, wobei die Musik aus der Box etwas zu laut war.

 

9.11. Nach dem Frühstück wollte Colette unbedingt noch in ein Technik Center, das sie im Internet entdeckt hat und nicht weit von unserem Hotel entfernt liegt. Dort soll es die gewünschte Kamera geben. So standen wir nach einigem suchen nach dem richtigen Shop, genau um 9.00 Uhr davor als er öffnete. Er hatte jedoch die gewünschte Kamera auch nicht und so schauten wir uns die GoPro 7 an, die Ugo bei Chris beim Schnorcheln gesehen hat und super fand. Dann stellte sich zu Ugos Überraschung heraus, dass dies der Hauptgrund unseres Besuchs war, denn er erhielt die Kamera als Geburi Geschenk damit er beim nächsten Schnorchelgang die Fische noch besser Fotografieren und Filmen kann. Wieder zurück im Hotel packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zu Frida um Albert abzuholen. So starteten wir eine Stunde später als vorgesehen. Albert war natürlich in Colettes Absichten eingeweiht. Vollgepackt fuhren wir mit 3 Navis durch den chaotischen Verkehr von Bogota. Der Weg führte uns nach Zipaquira, wo wir ein Salzbergwerk mit einer gigantischen Kathedrale anschauten, die 180m unter der Erdoberfläche liegt. Sie wurde von den Minenarbeitern aus dem Salz gehauen. Der Zugangsstollen führt einen Kilometer in den Berg. Vorbei an 14 Stationen die den Leidensweg Jesus darstellen. Es wurden nur Kreuze in verschiedenen Darstellungen aus dem Salz gemeisselt. Mit einer sehr guten Beleuchtung, meistens in blauer Farbe, wurden sie angestrahlt und erzeugten dadurch eine mystische Atmosphäre. Das Kreuz in der eindrücklichen Kathedrale ist 16m hoch. Ein sehr eindrücklicher Ort aber leider sind die Infos über den Salzabbau sehr schwach. Auf Nebenstrassen fuhren wir dann bis Tunja weiter, wo wir im obersten Geschoss ein Zimmer mit Blick über die Stadt bezogen. Obwohl wir uns im Zentrum befanden hatten wir Mühe ein Restaurant zu finden. Bei unserer Suche stellten wir dann fest, dass eine warme Jacke notwendig ist bei diesen Temperaturen. Endlich fanden wir ein schönes Lokal und genossen ein ausgezeichnetes Abendessen.

 

10.11. Heute spazierten wir durchs Zentrum mit der grossen Plaza Bolivar und der Kathedrale. Man merkt, dass Tunja kein Touristenort ist, denn die üblichen Souvenirshops und Restaurant findet man hier nicht. Was uns etwas erstaunte, dass viele Shops auch am Sonntag offen haben. Albert erkundigte sich nach dem Nationalsport, dem Tejo, der in dieser Gegend sehr beliebt sein soll. So machten wir uns am späteren Nachmittag auf den Weg nach Motavia, wo wir nach einigem Suchen und fragen eine Halle für den Tejo fanden. Da wird eine ca. 2 kg schwere abgeflachte Stahlkugel 20m weit geworfen. Ziel ist es ein dreieckiges weisses Papier zu treffen, das mit Schwarzpulver gefüllt ist. Wenn es dann getroffen wird gibt es einen Knall und die Teilnehmer jubeln. Einfach ist es nicht, denn während unserer Anwesenheit hat es nicht viel geknallt. Natürlich waren wir die einzigen Fremden an diesem Ort und erhielten von einem netten Teilnehmer sogar ein Bier geschenkt. Nachdem wir das Schauspiel eine Zeitlang bestaunt hatten, machten wir uns auf den Rückweg und hatten Mühe ein offenes Restaurant zu finden.

 

11.11. Fasnachtsbeginn, wobei wir hier nichts gespürt haben, weil der Karneval erst im Februar beginnt. So fuhren wir nach Villa de Leyva, das eine Stunde von Tunja entfernt und eine Touristenhochburg ist. Auf dem Weg dorthin schauten wir noch das versteinerte Fossil, den Krokosaurus, an. Albert war bereits vor 38 Jahren hier und da waren die Arbeiten der Freilegung noch nicht beendet. Entdeckt wurde es 1977. Anscheinend gibt es nur 2 Stück auf der Welt die entdeckt wurden. Das 2. soll in Australien sein. Der 2. Stopp war beim Terrakotta Haus das eine Mischung zwischen Gaudi und Hundertwasser ist. Ein wirklich spezielles Einfamilienhaus das jedoch nicht mehr bewohnt ist und nun besichtigt werden kann. Eine kurze Fahrt und wir erreichten die Plaza Mayor von Villa de Leyva. Wir hatten Glück und fanden einen Parkplatz gleich in der Nähe. Die Ortschaft ist sehr schön im spanischen Kolonialstil erhalten und die Strassen sind mit grossen Steinen gepflastert, die ein gemütliches Spazieren erschwert. Trotzdem spazierten wir durch die Gassen und schauten uns die Gebäude mit hunderten von anderen Touristen an. Als dann die ersten Regentropfen fielen, flüchteten wir in ein Restaurant und genossen eine herrliche Fleischplatte. Gut gesättigt und ohne Regen fuhren wir dann wieder zurück und fielen bald ins Bett.

 

12.11. Kurz vor 9.00 Uhr verliessen wir Tunja. In der Annahme das wir uns auf der Zufahrtstrasse zur Mautstrasse befanden, konnten wir die schlechten Strassenverhältnisse noch akzeptieren. Nach einer Stunde Fahrt wurden wir jedoch unsicher, ob wir uns überhaupt auf der richtigen Strasse befinden, da die Hinweisschilder hier in Kolumbien eher eine Seltenheit sind. Dann kam jedoch die Mautstelle und wir freuten uns schon auf bessere Strassen. Na ja, der Unterschied war nun, dass wir für die miesen Strassenverhältnissen zahlen mussten und unzählige LKW’s auf der kurvenreichen Strasse im Weg „standen“. Der Weg führte durch eine hügelige grüne Landschaft. Wir fuhren durch diverse Vegetationszonen bevor es dann von 2‘000m Höhe ins Tal ging. Nun Tal, kann man auch nicht sagen, denn unser Ziel, Bucaramanga, liegt auch auf 1‘000m. Nach 7 Stunden, mit einem kurzen Verpflegungsstopp erreichten wir das Sonesta Hotel in Bucaramanga. Es ist in einem modernen Komplex mit Shoppingcenter und Restaurants. Natürlich probierten wir eines der Restaurants und wir waren zufrieden.

 

14.11. Gestern durchstreiften wir sämtliche Shoppingcenter der Umgebung, nach der Suche eines Fotogeschäfts. Unsere Kamera ist inzwischen so ramponiert, dass wir froh sein müssen das sie noch funktioniert. Leider wurden wir nicht fündig. Nun in der Not haben wir noch die neue GoPro, die Unterwasserkamera und die Handys. Leider entsprechen sie jedoch nicht ganz Colettes Qualitätsvorstellungen. Am Abend wollten wir dann in einem Restaurant Hormigas Culonas (Ameisen mit grossen Hinterteil) essen. Leider hatte das Restaurant keine und so schnappten wir uns ein Taxi und fuhren ins Zentrum. Doch das avisierte Restaurant hatte geschlossen und so brachte uns der Taxifahrer zu einer kleinen Ladenpassage wo Albert in einem Laden eine Schachtel geröstete Ameisen kaufte. Mit dem nächsten Taxi fuhren wir wieder zurück und gingen zum Mexikaner beim Hotel, wo wir zum Apéro, Bier mit Ameisen verdrückten. Sie schmeckten gar nicht so schlecht und waren trotz der Salzröstung leicht süsslich. Danach verspeissten wir einen Burrito.

Heute um 9.00 Uhr starteten wir zu unserer Fahrt nach Mompos. Wieder führte uns der Weg auf einer kurvenreichen Strasse durch eine grüne Hügellandschaft. Dann erreichten wir die Ebene und eine 4 spurige Autobahn. Endlich konnten wir die Geschwindigkeit erhöhen bis wir vor einer doppelspurigen Kolonne standen. Dann ging gar nichts mehr. Nach einer gefühlten Ewigkeit, ging es dann ein wenig weiter bis wir vor einer kleinen Baustelle standen, kurz nachdem die beiden Spuren zu einer wurde. Eine nette Baustellenarbeiterin erklärte uns und dem vor uns stehenden PW Fahrer einen Weg durchs Dorf. So erreichten wir auf fürchterlichen Strassen die Problembaustelle. Da wurde uns auch klar wieso es nicht weiter ging. Die Dame die den Verkehr regeln sollte, war völlig überfordert und brachte es nicht fertig, die grosse LKW Schlange auf der Gegenfahrbahn zu stoppen, weil sich die Fahrer einen Deut darum scherten was sie anzeigte. Dank dem Einsatz unseres Vorfahrers, der eine grosse Kunststoffabsperrung die Strasse hinunterschob und vor einem LKW platzierte, konnten wir die Baustelle passieren. Wir würden wohl eine Woche dort stehen, als wir die LKW Kolonne auf der anderen Seite sahen. Unglaublich was so eine kleine, unkoordinierte Baustelle für ein Chaos verursachen kann. Nun ging es wieder zügig voran bis wir die Abzweigung Richtung Mompos nehmen mussten. Inzwischen neigte sich der Tag langsam dem Ende zu und wir dachten den schlimmsten Teil überstanden zu haben. Aber weit gefehlt, denn die Strassenverhältnisse die wir nun antrafen, waren unglaublich. Unsere Reisegeschwindigkeit betrug zwischen 5 – 20km/h und Ugo musste unglaublich aufpassen nicht in ein grosses Loch zu donnern. Zu allem Elend sagte unser Navi wir seien neben der Strasse, was anhand der Verhältnisse naheliegend war, aber es gab nur diese. Natürlich vereinfachten die Dunkelheit und der gelegentliche Gegenverkehr die ganze Sache auch nicht. Ca. um 19.00 Uhr erreichten wir ziemlich geschafft Mompos und hatten dann noch Mühe unser Hotel zu finden, da es keine Zufahrt gibt. Es liegt direkt hinter der Uferpromenade die für den Verkehr gesperrt ist, was ja eigentlich schön ist. Also parkierten wir in einer Seitenstrasse und transportierten unser Gepäck zum Hotel Portal de la Marquesa, bevor wir das Fahrzeug in der Nähe auf einen bewachten Parkplatz stellten. Dann spazierten wir in ein nahes Restaurant, da es in unserer Unterkunft keines gibt und genehmigten uns zuerst ein Bierchen. Wieder einmal ein Tag für die Geschichtsbücher.

 

15.11. Leider funktionierte in unserem Zimmer der AC nicht, doch dank dem Ventilator haben wir die sehr warme Nacht überstanden. Dann roch das Zimmer ziemlich muffig und im Bad hatte es einen unangenehmen Kloakenduft. Wir waren jedoch gestern zu müde um noch lange zu reklamieren. Dies holten wir beim Frühstück nach und nach der Zimmerkontrolle konnten wir das Zimmer wechseln. Es ist das einzige Zimmer mit einer sehr engen Wendeltreppe als Zugang. Es ist jedoch sehr hell und scheint neueren Datums zu sein. Auch funktioniert hier ausser dem TV alles bestens. Am späteren Nachmittag unternahmen wir eine Bootstour in dieses gigantische Sumpfgebiet des Rio Magdalene. Wir sahen viele Leguane, Vögel, eine Schlange die durch den Fluss schwamm und Buckelrinder die hier gehalten werden. Nach 3 Stunden Fahrt durch diese Landschaft, kehrten wir bei Dunkelheit zurück und füllten unsere knurrenden Mägen. Den Schlumi nahmen wir in einer Bar bei der Plaza San Martin, wo eine Veranstaltung stadtfand. Da gab es irgendein Jubiläum für 95 Jahre einer Madonna. Nach dem religiösen Teil wurde von einer Gruppe Tänze vorgeführt und diverse Sänger gaben ihr Bestes. Überzeugt hat uns eine kleine Frau mit einer kräftigen Stimme. Sie wurde von einer Band mit Trompete, Gitarre und Schlaginstrumente begleitet. Fasziniert schauten wir diesem Treiben zu das nicht speziell für Touristen war. Am Schluss wurden dann von den Besuchern die Stühle zusammengestellt und wir stellten fest, dass die Stühle von den Besuchern stammten. Uns erstaunte nur, dass um 21.00 Uhr bereits Schluss war und alle nach Hause gingen, also auch wir.

 

17.11. Gestern spazierten wir durchs Zentrum dieses friedlichen Mompox. Die Uferpromenade ist eigentlich für Fahrzeuge gesperrt, was mit Absperrpfosten markiert wird. Dies hindert jedoch Motor- und Fahrräder nicht trotzdem diesen Weg zu benützen. So musste beim gemütlichen Spazieren und plötzlichen Richtungsänderungen immer darauf geachtet werden ob nicht ein Gefährt unseren Weg kreuzt. Im Moment ist Mompox noch ein Geheimtipp und der Massentourismus hat dieses Kleinod noch nicht entdeckt. Es ist jedoch eine Frage der Zeit, weil einmal im Jahr hier ein Jazz Festival stadtfindet das immer mehr Besucher anlockt. Inzwischen haben auch schon einige Ausländer ein Haus an diesem idyllischen Ort gekauft. Zum Glück gibt es jedoch noch keine Bausünden und der schöne Kolonialstil ist gut erhalten. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Heute war die Fahrt nach Rodadero, gleich neben Santa Marta, angesagt. Wieder hatten wir Probleme mit den Navis, aber zum Glück konnten wir uns wieder auf Google Maps verlassen. Kaum zu glauben, aber trotz der Aktualisierung der Navis fuhren wir zwischendurch auf der grünen Wiese oder im Rio Magdalena. Der Weg führte durch das ausgedehnte Sumpfgebiet des Rio Magdalena bevor wir kurz vor Santa Marta wieder Berge entdeckten. Ohne Probleme fanden wir das Gebäude wo Alberts Vater ein Apartment mit herrlichem Blick aufs Meer hat. Alberts Vater ist 92 Jahre alt und in sehr guter Verfassung. Seit 60 Jahren lebt er in Südamerika und weiss noch unglaublich viel von Zürich und Wallisellen, wo er gewohnt hat. Wir erhielten ein Zimmer mit eigenem Bad. Hier ist es üblich dass in der gehobenen Klasse jedes Schlafzimmer sein eigenes Bad hat. Nach dem Zimmerbezug begaben wir uns in den Pool und genossen die Abkühlung bei 32° Aussentemperaturen. Beim Abendessen gab es natürlich viel zu erzählen und Alberts Vater erzählte ein wenig von seinem abenteuerlichen Leben.

 

19.11. Gestern versuchten wir nochmals eine Kamera zu finden. Aber auch in Santa Marta fanden wir keinen Kamera Shop. Irgendwie ist das in der heutigen Handy-Zeit nicht mehr gefragt. So spazierten wir durchs Zentrum und landeten in einem Griechischen Restaurant, wo wir Ouzo und eine feine Apéro-Platte genossen. Dann kamen noch Strassen-Musikanten vorbei, die ihr bestes gaben. Eine Boy Gruppe begeisterte uns sehr. Sie hatten nur Schlaginstrumente wobei die eine Trommel unglaublich war. In der Mitte der Trommel wurde ein Stab angesetzt die einen unglaublichen Sound erzeugte. Wieder zurück im Apartment, wurden dann die längst fälligen Bilder auf unsere Homepage geladen, wobei es noch ein oder zwei Tage benötigt um unsere Homepage wieder auf den neusten Stand zu bringen. Das Abendessen genossen wir in einem ausgezeichneten Fischrestaurant und staunten über die Fahrkünste von Alberts Vater, der uns zu diesem Restaurant chauffierte.

 

21.11. Gestern machten wir einen Ausflug in den hohen Norden in die Gujia Halbinsel. Eigentlich wollten wir nach Manaure. Gemäss den Karten sollte dies noch mit guten Strassen erreichbar sein. Wir sagten: „wenn es uns dort gefällt und je nach Zeit, würden wir sogar dort übernachten.“ So starteten wir nach 9.00 Uhr und kamen gut voran. Zuerst ging es noch ein wenig durch grünes Hügelland wo sich auch der Tayrona Nationalpark befindet und dann durch eine Ebene mit vielen Kakteen. Als dann unsere Navis die Abzweigung nach Manaure anzeigten, landeten wir auf einer fürchterlichen Rumpelstrasse mit vielen grossen Löcher. So kontrollierten wir nochmals die Navis und die Karte und mussten feststellen, dass wir irgendwo eine Abzweigung verpasst hatten, die unsere Navis nicht Angaben. Da wir keine Lust verspürten 65km auf dieser Piste zu überstehen, entschlossen wir uns den Rückweg anzutreten. Auf der Rückfahrt kontrollierten wir jede mögliche Abzweigung, weil wir wissen wollten wo wir sie verpasst hatten. Doch jede mögliche Abzweigung war noch eine viel schlimmere Rumpelpiste als jene die uns das Navi angegeben hatte. In Riohacha machten wir einen Verpflegungs-Stopp in Strandnähe und betrachteten den Sonnenuntergang bei unserem kurzen Spaziergang. Da wir uns sehr nahe an der Venezuelanischen Grenze befanden, das sich durch unzählige Polizeikontrollen und Militärs bemerkbar machte, entschieden wir uns nicht hier zu übernachten und die Nachtfahrt nach Rodadero auf uns zu nehmen. So erreichten wir Rodadero um 21.00 Uhr und fielen ziemlich Müde ins Bett.

Heute ist in Kolumbien Generalstreik und alles geschlossen. Aus Sicherheitsgründen blieben wir im Apartment, wobei Santa Marta als Touri-Stadt nicht so betroffen ist wie die grossen Metropolen wie Bogota und Medelin. Zumindest konnten wir die „gewonnene“ Zeit nützen, um weiter an unserer Homepage zu arbeiten und die Aussicht auf das Meer zu geniessen.

 

23.11. Wir verabschieden uns von Albert und seinem Vater Walter sowie von Neila die uns so freundlich bediente. Die Zeit in Rodadero hat uns sehr gefallen und die Aussicht auf das Meer mit seinen stimmungsvollen Sonnenuntergängen werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Unsere Weiterfahrt führt uns der Küste entlang durch ausgedehntes Sumpfgebiet mit vielen Wasservögel. Dazwischen sahen wir sehr einfache, ärmliche Siedlungen mit Häuser die zum Teil aus Brettern oder Wellblech konstruiert sind. Sie standen auch im Wasser und darum einen fürchterlichen Müllberg. Dies überraschte uns ein wenig, weil eigentlich das Land ziemlich sauber daherkommt. Nach 4 Stunden erreichten wir Cartagena und landeten zuerst im falschen Gebäude obwohl unser Navi genau diese Adresse angab. Nun das Palmetto Eliptic war nur 100m weiter und ist eines dieser unzähligen Hochhäuser die die schönen Strände verschandeln. Unser gebuchtes Apartment befindet sich im 16 Stock. Es hat 3 Schlafzimmer, 3 Badezimmer, Küche mit Wohn-Essraum und 2 Balkone mit Blick aufs Meer und den Strand. Durch die unzähligen Sonnenschirme am Strand fühlt man sich hier fast ein wenig wie an der Adria. Nach dem deponieren des Gepäcks mussten wir zuerst unsere knurrenden Mägen beruhigen. Nachdem sie sich nach unserer Herkunft erkundigt hatten, erhielten wir prompt eine kleine Schweizer und eine Kolumbianische Fahne auf den Tisch gestellt. Die freundliche Bedienung rundete den positiven Eindruck ab. Nach dem ausgezeichneten Essen deckten wir uns im nahen Supermarkt mit Lebensmittel für das Frühstück ein bevor wir wieder zurück zum Apartment spazierten.

 

26.11. Seit 2 Tagen sind wir mit dem Hopp on Hopp off Bus unterwegs. Wir finden diese Weltweite Einrichtung super und wenn immer möglich benützen wir sie. Es ist die einfachste Art eine Stadt kennen zu lernen. Am ersten Tag machten wir die ganze Tour und stiegen nur bei der Festung San Felipe aus. Von da stiegen wir in ein Taxi und fuhren in ein nahes Shopping-Center, weil Colette via Internet einen Shop entdeckt hat der Sony Kameras hat. Als wir dann den Laden erreichten mussten wir erfahren, dass er keine Sony Artikel hat. So fuhren wir mit dem nächsten Taxi wieder zurück und besichtigten die San Felipe Festung die aus dem 17. Jh. stammt. Sie wurde zur Verteidigung von Cartagena gebaut und diente als weiteren Schutz, neben der Stadtmauer, um Angreifer abzuwehren.

Heute schauten wir die Altstadt mit ihren gut erhaltenen Kolonialbauten an, die noch von einer intakten alten Stadtmauer umgeben ist. Natürlich ist dies neben dem Strand eine Touri-Hochburg. Dementsprechend trifft man auf unzählige Touristen die zum Teil auch noch von den Kreuzfahrtschiffen kommen die hier anlegen. Die Häuser sind gut unterhalten und es gibt unzählige Shops die auch die Kolumbianischen Smaragde verkaufen, die anscheinend die Besten der Welt sein sollen. Das einzige störende an diesem Ort sind neben den vielen Touris die Fahrzeuge die durch die sehr engen Strassen kurven. So muss man beim Ausweichen auf dem schmalen Trottoir aufpassen, nicht von einem Fahrzeug überfahren zu werden. Schade das hier nicht ein Fahrverbot durchgesetzt wird mit einem Fenster für die Anlieferungen der Waren. Bei 32° und gefühlten 40° kamen wir völlig verschwitz wieder zurück und genossen die Kühle im AC kontrollierten Apartment.

 

27.11. Ab Heute hat Ugo offiziell keine Ferien mehr und muss sich nun mit den vielen anderen AHV-Teenager herumschlagen. Na ja, was solls, das schlimmste ist es ja nicht und viel verändern wird es auch nicht. Zumindest fing der Tag sehr schön an, denn zum Frühstück gab es nicht nur Gratulationen, „aufmunternde“ Ratschläge zur Pension, sondern auch noch Prosecco. Dann konnten wir wieder einmal mit Nona skypen die im kalten Italien sitzt und sich „sehr“ über die warmen Temperaturen in Kolumbien gefreut hat. Den Rest des Tages verbrachten wir in der kühlen Wohnung bevor wir am Abend in unser Lieblings-Restaurant gingen und ein feines Abendessen genossen.

 

29.11. Bereits um 9.00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Wir staunten wie gross und weitläufig dieses Cartagena ist, denn wir brauchten ca. 45 Minuten um aus der Stadt zu kommen. Natürlich war der Verkehr nicht ganz unschuldig dabei. Unser Weg führte zum Teil dem Meer entlang und durch eine saftig grüne Landschaft. Die Landschaft war auch mit vielen Palmöl-Plantagen, Fincas mit Rinderherden und Eseln auf der Strasse gesäumt. Wobei es auch noch viele 2-Beinige Esel gab, die jedoch im Auto sassen. Trotz den vielen Mautstellen sind die Strassenverhältnisse nicht immer gut und man muss höllisch aufpassen nicht in ein plötzliches Loch zu fahren. Inzwischen haben wir uns an die Unstimmigkeiten des Navis gewöhnt und es stört uns auch nicht besonders, wenn wir gemäss Navi neben der Strasse fahren. Wir haben ja noch die GoogleMap Karte die uns noch immer ans Ziel gebracht hat, ausser die Adresse stimmt nicht. Wir passierten 6 Mautstellen und zahlten für die 360km lange Strecke nach Arboletes 57‘000 Pesos (ca. Fr. 17.00). Das erscheint wenig, aber für diesen Betrag geht man in ein Restaurant gut Essen. Arboletes ist ein kleiner Touri-Ort, den wir nach 7 ½ Stunden erreichten. Er wird nur von der einheimischen Bevölkerung und 2 „verirrten“ Schweizer Touristen bevölkert, weil er viel günstiger ist als das mondäne Cartagena. Der Strand ist klein und mit vielen kleinen Strandbeizli gesäumt. Was uns hier auch noch auffiel, waren die vielen Schwarzen, man hatte beinahe das Gefühl in Afrika zu sein. In Arboletes hatten wir wieder etwas Mühe das Hotel El Mirador zu finden, weil die Adressangaben falsch sind. Doch inzwischen kennen wir auch das und fanden unser Hotel das direkt hinter dem Strand liegt. Wir wurden sehr freundlich empfangen und erhielten das Zimmer im obersten Geschoss mit seitlicher Sicht vom Balkon aufs Meer. Das Abendessen mit einem ausgezeichneten Peruanischen Ceviche genossen wir im Hotelrestaurant mit der Meerbriese. Es ist wieder einmal Wochenende und die Musik der Discos und Bars werden volle Pulle in den Nachthimmel gedonnert. Wir waren jedoch zu müde und fielen ins Bett und lauschten der Musik des Kissens.

 

1.12. Unser Weg führt uns weiter der Küste entlang auf der Ruta del Banano. Der richtige Name für diese Strasse, den wir fahren durch riesige Bananen-Plantagen. Ein Grossteil wird für den einheimischen Markt verwendet, denn es sind vorwiegend Kochbananen die hier wie Kartoffeln verwendet werden. Auch fuhren wir durch kleine Dörfer mit einfachen Bretterbuden als Wohnhäuser. Nach 4 ½ Stunden erreichten wir Mutata, das wir als Zwischenhalt gewählt haben, weil der Weg nach Medellin zu lang ist. Wieder stimmten die Adressangaben nicht und dank einer netten Passantin fanden wir den Weg zum Hotel Rio Real. Wir wurden sehr freundlich empfangen und erhielten ein einfaches Zimmer mit 3 Betten im Obergeschoss. Die freundliche Gastgeberin erklärte uns den Weg zum Restaurant Sorpresa, das sehr gut sein soll. Also spazierten wir durch dieses typische Durchgangsdorf, wo ein Zwischenstopp oder der Bus gewechselt wird, zum Restaurant. Da liessen wir uns ein einfaches aber gutes Essen servieren, das mit den Getränken 50‘000 Peso (ca. Fr. 14.00) kostete. Wohlgemerkt, 3 Biere waren auch dabei. Hier fiel uns zum ersten Mal in Kolumbien die indigene Bevölkerung auf, denn wir sahen den Indio mit der zum Teil typischen Bekleidung. Die Frauen mit einem sehr farbigen Tuch um die Hüfte und die Männer in der Gaucho-Kleidung. Heute ist 1. Advent aber ausser der zum Teil sehr kitschigen Hausdeko spürt man bei 28° nicht viel.

 

2.12. Nach einer ruhigen Nacht in diesem einfachen, sympathischen Hotel standen wir früh auf und spazierten zur Panaderia, weil das Hotel keine Verpflegung anbietet. Da roch es herrlich nach frischem Brot, aber leider können sie einfach kein Brot backen. Es ist weich und süsslich, man hat das Gefühl einen Teigklumpen im Mund zu haben. So entschieden wir uns für eine Rolle die mit Konfi gefüllt war und richtig gut schmeckte. Dazu tranken wir einen Jugo…nicht falsch verstehen…das ist ein Fruchtsaft. Obwohl wir hier im Kaffee-Land sind und der Kolumbianische Kaffee weltberühmt ist, kriegt man hier einfach keinen guten Kaffee. Kaum zu glauben aber sie beherrschen die Zubereitung nicht. Der viel getrunkene Tinto, Schwarz, sieht aus wie Abwaschwasser und schmeckt teilweise auch so. Also ist im Kaffee-Land wohl Tee trinken angesagt. Um 9.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Diesmal führt er uns auf sehr kurvenreichen Strassen in die Berge. Am Anfang war die Vegetation noch Tropisch und je höher wir kamen erinnerte sie uns eher an unsere Alpenregion. So gab es Mischwälder mit Nadelbäumen. Wir fuhren auch über einen Pass mit 2‘000m Höhe. Unterwegs hielten wir bei einem einfachen Restaurant, wo wir sehr herzlich bedient wurden. Sogar ein Dessert wurde uns spendiert, nachdem sie uns ein ausgezeichnetes warmes Ceviche mit Crevetten serviert hatten. Unzählige Baustellen verlängerten unsere Reise um mindestens eine Stunde und wir waren froh dass wir einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Medellin eingelegt hatten. So erreichten wir das Dann Carlton Belfort Hotel um 15.30 Uhr und dieses Mal mit den richtigen Adressangaben. Im obersten Stockwerk erhielten wir ein grosszügiges Zimmer mit Blick über das moderne El Poblado Quartier.

 

4.12. Heute unternahmen wir eine kleine Stadtbesichtigung. Mit dem Taxi fuhren wir bis zur Plaza Botero wobei es nicht so einfach war, weil wieder eine grosse Demo angesagt war und der Taxifahrer einige Umwege fahren musste. Auf der Plaza Botero sind 23 Skulpturen von Ferdinand Boltero aufgestellt der hier in Medellin geboren wurde. Um die Skulpturen aufzustellen wurde zu Ehren des Küstlers, der hier wie ein Volksheld gefeiert wird, ein ganzer Häuserblock abgerissen. Seine Skulpturen sind überall auf der Welt aufgestellt und unverkennbar. Die Darstellungen der Menschen und Tiere sind gedrungene und sehr rund. Danach spazierten wir zur kleinen Basilika, la nuestra Senora de la Candelaria, die eine der ersten Kirche in Medellin ist, aber von der wir eher etwas endtäuscht waren. Da haben wir schon schönere Basilika oder Kathedralen gesehen. Gleich daneben befindet sich die grosse Station der Hochbahn. So beschlossen wir die 4 Stationen zum Botanischen Garten mit der Hochbahn zu bewältigen, nachdem wir den fürchterlichen Verkehr auf der Strasse gesehen haben. Mit einigen Anlaufschwierigkeiten und der Mithilfe von netten Passagieren, nahmen wir dann den richtigen Zug. Der Botanische Garten ist eine friedliche Oase in dieser hektischen Stadt. So spazierten wir durch den Garten und konnten neben den vielen Pflanzen, Bäumen auch noch diverse Tiere beobachten. Nach einer Erfrischung machten wir uns auf den Rückweg und stellten fest, nachdem wir nochmals das Netz studiert haben, dass wir bis El Poblado fahren konnten. Von der Station konnten wir in ca. 25 Minuten zu Fuss zum Hotel gelangen. Dies entpuppte sich als glückliche Entscheidung, denn auf dem Weg von der Metrostation zu unserem Hotel gerieten wir in eine grosse Demonstration und alle Strassen waren blockiert. Tausende von Demonstranten mit ihren Plakaten und sogar mit Musikgruppen auf LKW‘s demonstrierten gegen die Regierung und ihre Politik. Wie wir dann erfuhren war dieser Streik Landesweit und in Bogota musste es ziemlich hart zur Sache gegangen sein. Hier in Medellin sah es eher nach einer friedlichen Demo aus. Am Schluss des Umzuges kamen dann unzählige Polizisten und sogar die berittene Polizei war dabei. Aber wie bereits erwähnt verlief alles sehr friedlich, zumindest in diesem Teil wo wir es sahen.

 

5.12. Für heute buchten wir eine Tour nach Guatape und Penol. Kurz vor 6.00 Uhr standen wir auf und waren um 7.00 Uhr bei der Reception startbereit. Na ja, um 8.00 Uhr kam dann ein gestresster PW Fahrer und brachte uns mit einem fragwürdigen Fahrstil zum wartenden Car bei einer Busstation. Wir waren die Letzten die zustiegen und erhielten ein paar böse Blicke von den vielen Gästen, die voraussichtlich alle auf uns warten mussten. Nach 40 Minuten Fahrt hielten wir bei einem Restaurant wo das Frühstück serviert wurde. Da wir bereits im Hotel gefrühstückt hatten, begnügten wir uns mit einem Tee. Der nächste Halt war bei einer Sphinx, die wir nicht besonders fanden. Dann ging es weiter nach Penol wo wir die Kirche bestaunten. Hier wurde der Kirchturm in Form eines Felsen gebaut. Sowas hatten wir noch nicht gesehen. Vielleicht wurde hier der Architekt von dem berühmten Penol-Felsen inspiriert. Weiter ging die Fahrt und schon von weitem sah man den eindrücklichen Granit Monolith in der grünen Landschaft stehen. Ugo kaufte sich ein Ticket und machte sich auf den Weg die 740 Stufen nach oben zu besteigen, während Colette von unten zuschaute und genüsslich ein Glace schleckte. Nach 20 Minuten erreichte Ugo die Spitze und genoss einen fantastischen Rundblick über diese künstliche Seenlandschaft. Diese Seen wurden durch einen Staudamm erzeugt der für die Stromproduktion gebaut wurde. Hier werden 30% des gesamten Stroms für Kolumbien erzeugt. Wieder unten angekommen, fuhren wir nach Guatape wo wir das vorbestellte Essen genossen, bevor wir dieses farbige Dorf besichtigten. Wir staunten über die Organisation denn wir erhielten genau das Menü das wir im Car beim Reiseleiter bestellt hatten, ohne dass wir gefragt wurden welches Menü wir gewählt hatten. Wir waren ca. 40 Teilnehmer und jeder konnte selber entscheiden ob er zuerst oder nach der Dorfbesichtigung Essen wollte. So kamen die Gäste tröpfchenweise ins Restaurant und jeder erhielt das Richtige. Als wir unseren Guide Marlon danach fragten grinste er und erklärte uns, dass er mit der Bestellung auch gleich noch ein Foto mitgeschickt hat ohne dass wir es gemerkt hatten. Das nennt man durchorganisiert und für Südamerikanische Verhältnisse eine Sensation. Beim Spaziergang durch dieses sehr farbige Dorf, bewunderten wir vor allem die Sockel der Häuser. Sie sind mit Reliefs geschmückt, die in vielen Fällen auch noch einen Hinweis auf die Besitzerfamilie gibt. So wurde bei einem Restaurant eine Jassgruppe dargestellt und wir hatten das Glück einer der abgebildeten beim Jassen zu sehen, nachdem wir von einem anderen Barbesucher darauf aufmerksam gemacht wurden. Nach 2 ½ Stunden stiegen wir wieder in den Car und fuhren zu einer Schiffsstation dieser grossen Seenlandschaft. Mit einem 3-stöckigen Boot erkundeten wir in 40 Minuten dieses Gebiet. Dabei sahen wir auch ein grosses Kreuz mitten im See, das einen Hinweis auf das überflutete alte Penol gibt. Auch bekamen wir die Ruinen von der Villa Miranda zu sehen, die dem Drogen-Baron Pablo Escobar gehörte der 1993 ermordet wurde. Danach fuhren wir wieder zurück nach Medellin wo wir wieder vom gleichen PW Fahrer zum Hotel gefahren wurden.

 

7.12. Heute haben wir auf den Nachmittag eine Graffiti-Tour gebucht. Aus dem ehemaligen gefürchtetsten Distrikt 13 von Medellin, in den sich nicht einmal die Polizei getraute, ist heute ein Hotspot für die Touris entstanden. Nach der gross angelegten Säuberungsaktion im 2002, wurde hier in langwieriger Kleinarbeit und unter der Mithilfe von Künstler ein absolutes MUSS in Medellin entstanden. Ein guter Teil ist den Graffiti Künstler zu verdanken, die inzwischen von der ganzen Welt hierher pilgern um mit eindrücklichen Kunstwerken die Wände zu gestalten. Dank unserem Guide Jorge, der hier jeden kennt, hatten wir einen fantastischen Nachmittag, den wir kamen an Orte hin, die normale Touristen bestimmt nicht sehen werden. Leider spielte Petrus nicht ganz mit, denn als wir starteten wurde es ziemlich Nass und als wir mit der Gondelbahn auf einen Hügel fuhren war von einer schönen Aussicht nicht viel zu sehen, weil dann Petrus die Schleusen ganz öffnete. Doch während unserem Spaziergang durch das berüchtigte Quartier war es zum grössten Teil trocken. Natürlich erzählte uns Jorge viel über dieses Quartier und dessen Wandlung. Ein unglaubliches Labyrinth von Gassen und man kann sich gut vorstellen, dass sich früher kein Polizist in dieses Quartier wagte wo es täglich Tote gab. Dank dem Bau von Rolltreppen kann man heute bequem diesen steilen Hang besichtigen. Die Zeit verging im Fluge und man könnte sich sicher Stundenlang in diesem Quartier aufhalten, aber ohne Guide würde man sich wohl verlaufen. Auf der Rückfahrt zum Hotel erzählte uns Jorge noch das heute und morgen ein spezieller Tag sei. Kolumbien ist ja sehr Katholisch und da wird Maria Himmelfahrt mit Kerzen gefeiert. So werden Kerzen auf den Balkons, den Parks und den Strassen angezündet und man geht zur Familie um diesen Tag gemeinsam zu feiern. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Jorge, der uns einen sehr interessanten Nachmittag bescherte, gingen wir ins Hotelrestaurant zum Abendessen.

 

8.12. Bereits um 6.00 Uhr hiess es aufstehen, frühstücken, packen und kurz vor 8.00 Uhr machten wir uns auf den Weg durch das sonntäglich verschlafene Medellin. Als wir den Highway mit seinen 6 Spuren in einer Richtung erreichten staunten wir. So waren 3 Spuren für die Velofahrer und die Jogger gesperrt. Dementsprechend waren auch viele Velofahrer und Jogger unterwegs. Das wäre doch einmal eine Idee für unsere Autobahnen. Die Grünen hätten sicher Freude daran. Als wir dann die schmalen Strassen bei den Hügeln erreichten, änderte sich das Bild. Viele LKW’s waren unterwegs aber auch Velofahrer die sich wohl einen Sport daraus machten, die stinkenden Abgase der LKW’s und der Buse einzuatmen. Der Weg führte uns durch eine sehr hügelige, kurvenreiche Strasse mit einer grünen Landschaft. Auch einen Pass mit 2‘300m durften wir überqueren und wieder vor unzähligen Baustellen die Zeit todschlagen. Unterwegs hielten wir bei einem einfachen Restaurant und erhielten einen guten Lunch mit Suppe, Hauptgang und Getränke und zahlten 26‘000 Peso was ca. Fr. 8.50 sind. In Medellin zahlten wir für ein ähnliches Essen das 5-fache. Um 15.30 Uhr erreichten wir Salento und bezogen im El Mirador del Cocora das Zimmer. Leider war es nicht Richtung Tal mit der schönen Aussicht, sondern gegen die Strasse. Natürlich waren wir endtäuscht aber es war kein Zimmer mit Tal Sicht mehr frei. Unser Erkundungsspaziergang führte uns ins Zentrum, das von unzähligen einheimischen Touristen bevölkert war.  Viele Häuser waren geschmückt und überall traf man Vorbereitungen für das Kerzenfest am Abend. Natürlich spazierten wir am Abend ebenfalls durch die Strassen und bewunderten die vielen Kerzen und blinkenden Häuserdekorationen. Wir kamen sogar in den Genuss eines guten Glühweines, der bei diesen eher kühlen Temperaturen richtig gut war.

 

9.12. Welch ein Wandel als wir heute Richtung Hauptplatz spazierten. Die Strassen waren leer und die Kerzendeko bereits abgeräumt. Beim Hauptplatz quetschten wir uns in einen Jeep und fuhren auf einer fürchterlichen Holperfahrt zur Osca Kaffeeplantage. Bei einer ausgezeichneten Tour erhielten wir einen sehr guten Einblick von der Pflanzung bis Herstellung eines guten Kaffees. Wir befinden uns ja mitten im Kaffeeanbaugebiet des berühmten Kolumbianischen Kaffees das auf ca. 1‘500m liegt. Speziell ist hier zu erwähnen, dass es keine grossen Plantagen gibt, sondern alles Familienbetriebe sind die noch alles von Hand erledigen, was an diesen steilen Hängen harte Knochenarbeit bedeutet. Angepflanzt wird hier überwiegend die Sorte Arabica. Der Kaffeebaum „lebt“ 3x 7 Jahre, dann muss er ersetzt werden. Nach 7 Jahren wird der Baum 30cm über dem Boden abgeschnitten wodurch er neu treibt. Dies kann man 3 mal machen dann muss er ersetzt werden. Um einen Einblick ins Pflücken zu erhalten, mussten wir uns durch das dichte Gestrüpp kämpfen und die reifen Bohnen ernten. Im Jahr gibt es 2 Hauptsaisons aber dazwischen kann man immer wieder reife Bohnen ernten. In dieser Plantage ist alles Biologisch und naturnah. So gibt es hier auch Fruchtbäume, die einerseits zur Fruchtgewinnung und anderseits als den nötigen Schattenspender dienen. Pro Saison werden in dieser Plantage 600kg Kaffeebohnen produziert die für den Eigengebrauch dieser Gegend gebraucht werden. In den Export geht von hier nichts. Kolumbien ist weltweit der 3. grösste Kaffeeproduzent. Natürlich probierten wir den Kaffee. Vom Filterkaffee waren wir nicht sonderlich begeistert aber der Espresso mit Zucker war okay. Um ehrlich zu sein, haben wir grundsätzlich vom „Weltbesten“ Kaffee etwas mehr erwartet. Nach dem Abendessen gingen wir noch in die Tejo Hallo um uns im Nationalsport zu betätigen. Es war jedoch auf der kurzen Distanz von ca. 6m. Nach einigen Versuchen trafen wir sogar und es knallte. So hatten wir Spass und freuten uns wie kleine Kinder, wenn es knallte. Colette hielt sich jedoch schon im Voraus die Ohren zu und wenn es bei der Nachbarbahn knallte erschrak sie heftig.

 

10.12. Heute fuhren wir ins Cocora Tal, wobei wir mit dem Fahrzeug nur 10km weit kamen. Dann war wandern angesagt oder es gibt noch die Möglichkeit mit dem Pferd einen Teil des Tales zu erforschen. Wir entschieden uns jedoch zu Fuss in dieses Tal zu gehen. So spazierten wir gemütlich los und bewunderten die Wachspalme die der Nationalbaum von Kolumbien ist. Sie wird bis zu 50m hoch und weil sie langsam wächst kann sie mehrere hundert Jahre alt sein. Eine wirklich spezielle Palme mit ihrem eher dünnen Stamm und den Palmblättern als Krone. Auf unserem Spaziergang entdeckten wir auch spezielle grössere Vögel mit einem gelben Bauch und ein anderer mit einem leuchtend blauen Kopf. Der weiter Weg führte uns bis zum Fluss. Da wir keine nassen Füsse kriegen wollten, blieben wir auf unserer Seite und gingen einen kleinen Trampelpfad dem Fluss entlang. Da entdeckten wir eine morsche, kaputte Holzbrücke die nicht sehr vertrauenerweckend aussah. So entschieden wir uns für den Rückweg und hielten wieder Ausschau nach den schönen Vögeln und sahen weit oben Andenkondore die ihre Kreise zogen. In einem kleinen Restaurant mit schönem Blick auf die Wachspalmen auf der anderen Talseite, genossen wir Kuchen, Fruchtsaft und Aguardiente. Kaum waren wir zurück im Hotel öffnete Petrus die Schleusen und lies es heftig regnen. Da hatten wir noch Glück mit unserer kleinen Wanderung. So verbrachten wir den Nachmittag im Hotel mit einem heissen Kräutertee.

 

11.12. Wir verlassen das Cocora Tal wobei der Weg zuerst noch durch eine hügelige Landschaft führt. Nach 2 Stunden erreichen wir eine ausgedehnte Ebene mit guten Strassen, die durch grosse Zuckerrohrfelder führt, die bis zum Horizont reichen. Natürlich sieht man zwischendurch die rauchenden Kamine der Fabriken und in der Luft riecht man die Süsse des Zuckerrohrs. Man kann das Zuckerrohr in verschiedenen Wachsstadien sehen. Das geschnittene Zuckerrohr wurde früher mit dem Zug transportiert und heute mit riesigen LKW’s die bis zu 4 Anhänger haben. Die könnten den Roadtrains der Aussi direkt Konkurrenz machen. Das einzige Problem das sie auf den schmalen Strassen machen, ist die Kolonne der LKW’s und PW’s dahinter. Leider ist das für die ungeduldigen Kolumbianischen Autofahrer eine Herausforderung, den sie versuchen mit sehr riskanten Überholmanövern sich nach vorne zu drängeln. Nach 6 Stunden ohne Zwischenhalt, erreichten wir Popayan das in den Bergen liegt und bezogen ein Zimmer im Dann Monasterio. Wie der Name schon sagt, wurde dieses Hotel in ein ehemaliges Kloster eingebaut. Der Einbau wurde mit viel Sorgfalt ausgeführt und die originalen Strukturen beibehalten. Eine wirklich gelungene Kombination. Da Petrus sich entschlossen hatte am Nachmittag die Schleusen schon wieder zu öffnen, blieben wir im Hotel und beschäftigten uns mit der Homepage die aktualisiert werden musste.

 

13.12. Gestern schauten wir uns das Zentrum von Popayan an die auch die weisse Stadt genannt wird. Dies kommt daher, dass hier fast alle Häuser im Zentrum weiss gestrichen sind. Früher als die Strassen noch nicht befestigt waren, gab es viele Hautkrankheiten an den Beinen. Man fand heraus, dass mit Kalk eine Besserung der Seuche stattfand und so wurden die Häuser gekalkt. Dies wurde alle Jahre vor der Karwoche wiederholt. So spazierten wir durchs Zentrum und schauten uns auch die Kathedrale an, die einen fürchterlichen dekorierten Altar hat. Irgendwie passen diese blinkenden Girlanden um das Kreuz wirklich nicht, aber anscheinend lieben es die Menschen hier.

 

15.12.Gestern schauten wir uns den Parque Arqueologico San Agustin an. Hier wurden die Steinskulpturen und Gräber der San Agustin Kultur gefunden. San Agustin nennt man sie nur weil man sie hier gefunden hat und sehr wenig über diese Kultur bekannt ist. Die Skulpturen, die Köpfe, Dämonen oder Tiere darstellen, sind ca. vom 3. Jh. vor bis 7. Jh. nach Christus entstanden. Dank der Nähe des Hotels zum Park konnten wir zu Fuss in 10 Minuten zum Park spazieren. Kaum zu glauben, dass man in diesem fast undurchdringlichen Dschungel etwas gefunden hat. Der Park wurde um 4 Ausgrabungs- oder Fundstellen gebaut. Er ist mit guten Wegen und Hinweisschilder ausgestattet. Ein wirklich sehr eindrücklicher Park und man fragt sich wirklich was diese Bewohner dazu trieb solche Skulpturen zu erstellen. So verbrachten wir ca. 3 Stunden im Park und wurden gegen den Schluss noch mit Regen beglückt. Dank unseren Schirmen erreichten wir unser Hotel noch ziemlich trocken.

Weiter geht die Fahrt und wie uns Edward versicherte, sollten die Strassen nach Villavieja besser sein. Zuerst führte uns der Weg wieder durch die Hügellandschaft und dann durch eine ausgedehnte Ebene, in der wir überwiegend Reisfelder sahen. Je näher wir Villavieja kamen umso wärmer wurde es. Gleich daneben soll ja auch die Tatacoa Wüste sein. Die Strassenverhältnisse waren wirklich besser, abgesehen von den grossen Löcher die plötzlich auftauchten. Wir sahen auch 2 Fahrzeuge die sich bei einem grossen Loch einen Platten holten. Man kann von Glück sprechen, wenn man sich „nur“ einen Platten einhandelt und keinen Achsenbruch. Sobald man ein Fahrzeug in Schlangenlinie fahren sah, musste man vom Gas weg, denn dann kamen sicher grosse Löcher. In Villavieja mussten wir einen kleinen Umweg fahren, weil die Zufahrtstrasse zum Hotel Colonial durch Bauarbeiten gesperrt war. Wir bezogen ein kleines, sauberes Zimmer in einem einfachen Hotel mit 6 Zimmer. Zu unserem Leidwesen wurden wir gleich von den stechenden Mist-Viecher überfallen die wieder „Frisch-Blut“ sahen. Nachdem wir uns zünftig eingeschmiert hatten, spazierten wir ins Zentrum und genossen unser Essen im Restaurant-Tipp des freundlichen Managers. Danach kamen wir sogar in den Genuss eines Platz Konzerts der Jugendmusik, die gerade von einem Wettbewerb zurück kam. Wieder zurück im Hotel hatten wir etwas Mühe unter die kalte Dusche zu stehen, auch wenn die Aussentemperaturen die 30° erreichten.

 

17.12. Gestern führte unser Ausflug in die Tatacoa Wüste. Na ja, unter Wüste verstehen wir etwas anders. Die Temperaturen entsprachen fast einer Wüste, aber die zum Teil grüne Landschaft passte nicht ganz dazu. Klar wir sind jetzt in der Regenzeit und anhand der vereinzelten Pfützen muss es hier kürzlich geregnet haben. Auch ist das Wüstengebiet ein relativ kleines Gebiet. Es gibt einen Roten und einen Grauen Teil. Der Rote ist durch die Farbe jedoch der eindrücklichere Teil. Durch den heftigen Regen wurde hier die Landschaft ausgewaschen und es entstanden skurrile Landschaften. Wir entdeckten auch Kakteen auf einem Spitz die sich noch knapp halten konnten. Es ist jedoch eine Frage der Zeit bis auch dieser ins Tal geschwemmt wird. So verändert sich diese Landschaft langsam aber ständig. Nach etwa 3 Stunden hatten wir genug geschwitzt und ertrugen dann die kalte Dusche im Hotel besser.

Heute war die Fahrt nach Bogota angesagt wo wir dann unsere Rundreise durch Kolumbien schliessen. Leider verliessen wir uns wieder einmal auf unsere Navis, die den kürzesten Weg nach Bogota Angaben. Dieser entpuppte sich als fürchterliche Naturstrasse die Zeitweise knapp für ein Fahrzeug platz bot. Es war wohl der kürzeste Weg doch wir brauchten für die knapp 40km 2 ½ Stunden. Die Gegend ist wohl schön und führt zum Teil dem Rio Magdalena entlang und vereinzelten Häuser die hier Fischzucht betreiben, aber wir waren froh als wir dann die Hauptstrasse erreichten. Nun mussten wir Gas geben denn mit unserer Autonummer durften wir nur bis 15.00 Uhr in Bogota herumfahren. Um das riesige Verkehrschaos in Bogota etwas zu steuern wurde hier die Pica Placa eingeführt. Abwechslungsweise dürfen die mit Geraden oder Ungeraden Zahlen am Schluss bei gewissen Zeiten nicht auf der Strasse verkehren. Nun zeigte die Zeitangabe auf unserem Navi, dass wir kurz vor 15.00 Uhr das Ziel erreichen. Die Strassen waren gut aber zwischendurch gab es immer wieder Baustellen mit Wartezeiten. Das Pünktchen auf dem i war dann, das fürchterliche Verkehrschaos in Bogota. So brauchten wir für die letzten 15 Kilometer mehr als eine Stunde. So erreichten wir das Hotel Morrison um 15.30 Uhr und waren froh nicht von einem Polizisten aufgehalten worden zu sein. Im Hotel wurden wir sehr freundlich empfangen und erhielten wieder ein Zimmer mit Blick auf den Park, der in der Zwischenzeit fertig erstellt wurde und nun für die Öffentlichkeit offen ist. Nachdem wir unser gesamtes Gepäck ins Zimmer geschleppt hatten, weil wir wieder auf „Flugmodus“ umstellen müssen, gingen wir in ein nahes Restaurant Essen.

 

20.12. Da Bogota keine sehr erbauliche Stadt ist, beschränkten wir uns auf sehr wenig. Das Wichtigste war der Ersatz der defekten Kamera. So spazierten wir zum Andino Center wo sich der Sony Shop befindet und kauften eine neue Kompaktkamera. Sie entspricht nicht ganz dem gewünschten Modell, die hier in Kolumbien nicht erhältlich ist, aber sie ist sehr ähnlich. So ist Colette glücklich endlich wieder eine voll funktionierende Kamera zu haben.

Gestern besuchten wir das berühmte Gold Museum im Zentrum von Bogota. Es ist wirklich sehr faszinierend was man hier zu sehen bekommt. Mehr als 2‘000 Jahre Metallbearbeitung von Kolumbien ist hier ausgestellt. Die Objekte werden sehr gut ausgestellt, wobei wir teilweise eine Angabe über das Alter vermissten. Nicht nur Gold-Kunstwerke sondern auch Kupfer, Bronze und Ton Objekte kann man hier bewundern. Wenn man bedenkt was die Eroberer alles abtransportiert hatten kann man von Glück sprechen, dass man diese Grab-Beigaben noch gefunden hat. Nach etwa 3 Stunden fuhren wir mit einem lustigen Taxifahrer wieder zurück ins Hotel.

Heute beschäftigten wir uns überwiegend mit dem aktualisieren unserer Homepage und mit Reisevorbereitungen.

 

21.12. Unser letzter Tag in Kolumbien, wo wir viel Zeit überbrücken mussten, weil unser Flug nach Montevideo erst um 23.10 Uhr war. So packten wir unser Gepäck und verliessen das Hotel um 14.00 Uhr Richtung Flughafen. Nachdem wir 3-mal um den Flughafen kurvten um den richtigen Eingang zum Parking Süd zu finden, konnten wir unser sehr dreckiges Fahrzeug nach 4‘195km ohne Schaden retournieren. Dann spazierten wir zum Latam Schalter und waren sehr erstaunt, dass wir für unsere 12kg Übergepäck nichts zahlen mussten. In der Latam Lounge verbrachten wir dann die meiste Wartezeit bis wir um 23.30 Uhr abhoben. Also sagen wir auch hier, nachdem wir das Land für 2 Monate bereist hatten:

 

Gracias ( Danke ) und Adios ( Auf Wiedersehen )